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Grauschimmel ist ein mausgrauer Belag an Triebspitzen, Blättern und Pflanzenteilen, im Sommer entdeckt man ihn häufig in Erdbeerkörben
Grauschimmel, diese Pilzkrankheit gehört, neben dem Mehltau, zu denen, die alle Pflanzen besonders häufig und besonders stark befallen. Die Schäden sind meist sehr ernst. Deshalb werden Pflanzen in Großgärtnereien regelmäßig auf einen eventuellen Befall hin untersucht.
Eine weit verbreitete Krankheit
Der Grund der immensen Verbreitung des Grauschimmels liegt vor allem darin, dass überall in der Luft, ob im Haus oder im Freien, ja sogar in der Erde keimfähige Pilzsporen vorhanden sind.
Sehen kann man sie nicht – aber sobald bei einer Pflanze günstige Bedingungen für Pilze vorhanden sind, greifen sie an.
Ein weiterer Grund, dass so viele Pflanzen von Grauschimmel befallen werden, besteht darin, dass es so viele verschiedene Grauschimmel-Arten gibt. Sie befallen die verschiedensten Pflanzen. Keine ist wirklich sicher vor ihnen.
So sieht Grauschimmel aus
Grauschimmel ist ein fast mausgrauer Belag an Triebspitzen, Früchten, Blättern und anderen Pflanzenteilen. Im Sommer entdeckt man ihn besonders häufig in Erdbeerkörben. Vor allem die zuunterst liegenden Erdbeeren können völlig verseucht sein. Der Befall geht meist vom Boden aus, da die Luftfeuchtigkeit zwischen den Beeren hier am größten ist.
Hat sich der Pilz dann erst einmal so richtig ausgebreitet, müssen befallene Pflanzen oft weggeworfen werden. Bei einem geringeren Befall, im Anfangsstadium, kann man die Pflanzen zwar noch retten. Aber auch dann müssen alle kranken Teile abgeschnitten werden. Heilen lassen sie sich nicht mehr. Sie können nur den Rest der Pflanze vor Ansteckung schützen.
Wann befällt Grauschimmel Pflanzen?
Für Grauschimmel gilt, wie auch für andere Pilze, dass man einem Befall am besten vorbeugt. Vor allem greifen nämlich die Pilzsporen solche Pflanzen an, die schon geschwächt sind, die ihnen keinen Widerstand mehr zu bieten haben. Schuld daran hat meist eine falsche Pflege. Zum Beispiel zu reichliches Gießen schafft ideale Voraussetzungen für einen Befall von Grauschimmel.
Grauschimmel
Diese Rose ist bereits von Grauschimmel befallen.
Wichtig: Richtige Luftfeuchtigkeit
Das A und 0 bei der Vorbeugung des Grauschimmels ist die für die Pflanze richtige Luftfeuchtigkeit. Die schlimmsten Schäden treten dann auf, wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und das konstant über einen längeren Zeitraum. Wer zum Beispiel seine Pflanzen mit Plastikfolie abdeckt, erreicht diese kritischen Werte sehr schnell, und schafft damit hervorragende Bedingungen für den Grauschimmel.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass Sie Stecklinge, die zwecks besserer Bewurzelung oft Plastikhauben übergestülpt bekommen, einige Löcher in die Haube piksen. So ist wenigstens ein geringer Luftaustausch gewährleistet. Außerdem sollten Sie im kalten Winter, wenn kaum Sonne scheint, das Gießen Ihrer Pflanzen stark einschränken.
An diesen Blättern können Sie deutlich erkennen, wie ein Befall von Grauschimmel aussieht.
Bekämpfung
Eine wirkungsvolle Bekämpfung bei einem stärkeren Grauschimmelbefall ist völlig ausgeschlossen. Als erstes müssen Sie erkrankte Teile der Pflanze abschneiden und wegwerfen – aber nicht auf den Kompost. Nur so verhindern Sie, dass sich die Krankheit noch weiter ausbreitet. Dann muss der gesamte Rest der Pflanze mit einem speziellen Pilzbekämpfungsmittel, mit einem Fungizid, besprüht werden.
Denn die Pilzsporen sind ja immer noch vorhanden und könnten ihr Werk sonst übergangslos fortsetzen. Halten Sie sich dabei genau an die der Verpackung angegebenen Vorschriften. Meist müssen Sie für eine wirkungsvolle Vorsorge mehrmals in bestimmten Abständen spritzen. Auch sind beim Spritzen die Wartefristen bis zur nächsten Ernte wichtig.
Kalium hilft
Neben der richtigen Luftfeuchtigkeit können auch schon kleinste Mengen Kalium den Befall mit Grauschimmel reduzieren. Bei einer übertriebenen Anwendung von Stickstoff dagegen entstehen leicht Pflanzen mit langen, dünnen Trieben, die sehr anfällig für viele Krankheiten sind. Bei Stecklingen oder jungen Keimpflanzen, die noch kaum eigene Abwehrkräfte besitzen, wird auch oft empfohlen, schon vorbeugend gegen Pilzerkrankungen zu spritzen.
Oft stellt man Grauschimmel an den Zwiebeln der Frühlingsblumen fest. Dann haben die Sporen schon unter der Zwiebelschale gesessen und nur auf einen günstigen Augenblick gewartet. Befallene Zwiebeln kann man nur noch wegwerfen. Auch hier empfiehlt es sich, die Zwiebeln vorbeugend im Herbst in ein in Wasser aufgelöstes Pilzbekämpfungsmittelzu legen, mindestens eine halbe Stunde lang.
Mehltau
Die ganze Pflanze ist von Mehltau, einer anderen Pilzerkrankung, bedeckt.
So verwahren Sie Zwiebeln und Knollen
Pflanzenteile, die eine gewisse Zeitlang im Haus aufbewahrt werden, sind besonders anfällig für Grauschimmel. Seien es nun Zwiebeln und Knollen von Pflanzen, Kartoffeln oder Möhren. Sorgen Sie deshalb immer für eine richtige Aufbewahrung.
Passend ist eine Temperatur von 5 bis 10°C, zusammen mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit. Bevor die Dinge eingelagert werden, müssen sie ganz trocken sein. Pilzsporen können nur dort keimen, wo sich Feuchtigkeit gebildet hat.
Wichtig ist auch guter Luftaustausch. Am besten legen Sie Zwiebeln und Knollen so auf einen feinmaschigen Draht, dass von allen Seiten Frischluft heran kann. Machen Sie auch gelegentliche Kontrollen. Bei einer Befolgung dieser einfachen Ratschläge dürfte es eigentlich keine Pilzprobleme geben.