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Quitte. Alles über Anbau, Pflege, Sortenwahl und Ernte der gesunden Quittenfrucht. Tipps und Tricks für eine reiche Ernte im eigenen Garten
Sie möchten eine Quitte pflanzen und sich an den duftenden Blüten im Frühling und den leuchtend gelben Früchten im Herbst erfreuen? Hier finden Sie alles Wissenswerte über Standortwahl, Pflege und Ernte der Frucht – damit auch Ihr Garten zum Quittenparadies wird!
Die Quitte (Cydonia oblonga) ist ein faszinierender Baum
Blütenpracht im Frühling
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Zeitraum. Mai bis Juni
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Blütencharakteristik.
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Größe. Imposante, bis zu 5 cm große Einzelblüten
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Farbe. Zartes Spektrum von Reinweiß bis Hellrosa
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Besonderheit. Auffällige gelbe Pollenhäubchen auf den Staubblättern
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Duft: Dezent süßlich, lockt Bienen und andere Bestäuber an
Herbstliche Farbenpracht
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Fruchtreife. September bis November
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Fruchtmerkmale.
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Form. Apfel- oder birnenförmig, je nach Sorte
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Größe. Beeindruckend groß, oft 7-15 cm im Durchmesser
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Farbe. Leuchtendes Goldgelb, teilweise mit feinem Flaum überzogen
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Blattfärbung. Zusätzlicher Farbtupfer durch goldgelbe Herbstfärbung der Blätter
Ganzjährige Attraktivität
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Frühjahr. Knospenaufbruch und zartes Grün der jungen Blätter
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Sommer. Dichte, dunkelgrüne Belaubung bietet Schatten und Struktur
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Herbst. Fruchtschmuck und Blattfärbung beleben den Garten
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Winter. Charaktervolle Silhouette des kahlen Baumes
Die Quitte ist somit ein wahres Multitalent im Garten, das zu jeder Jahreszeit fasziniert und besonders in der oft tristen Herbstzeit mit ihren leuchtend gelben Früchten ein stimmungsaufhellendes Element darstellt.
Aromatische Früchte im Herbst
Die Quitte, eine oft übersehene Herbstfrucht, besticht durch ihre einzigartigen Eigenschaften und vielseitige Verwendung.
Erscheinungsbild und Aroma
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Form. Apfel- oder birnenförmig, je nach Sorte
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Oberfläche. Große, flaumig behaarte Früchte
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Duft. Herb und intensiv, mit einer zitronigen Note
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Farbe. Leuchtend goldgelb bei Reife
Verarbeitung und Genuss
Die Früchte sind in rohem Zustand nicht genießbar, entfalten aber nach der Zubereitung ihr volles Potenzial.
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Kochen. Macht das Fruchtfleisch weich und genießbar
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Geschmack. Erfrischend und aromatisch nach der Verarbeitung
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Verwendungsmöglichkeiten.
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Feine Gelees und Marmeladen
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Aromatisches Kompott
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Geschmackvolle Zutat in Apfelkuchen
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Herstellung von Brot
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Würzige Chutneys
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Erntezeit und Nachreifung
Die Frucht zeichnet sich durch eine späte Reife aus.
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Optimale Erntezeit. Mitte Oktober bis zum ersten Frost
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Frostschutz. Bei Frost am Baum auftauen lassen
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Nachreifung. 2-4 Wochen im Haus für optimales Aroma
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Verarbeitungszeitpunkt. Nach der Nachreifung für vollste Aromaentfaltung
Besonderheiten
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Heilwirkung. Traditionell bei Verdauungsbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt
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Duftspender. Reife Früchte verströmen ein angenehmes Aroma und wurden früher als natürliches Duftmittel zur frischen Wäsche gelegt
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Nährwerte. Kalorienarm mit nur 38 kcal pro 100 Gramm und reich an Vitamin C sowie Kalium
Die Frucht, einst ein Alltagsobst unserer Großeltern, erlebt heute eine Renaissance in der modernen Küche und bietet eine Fülle von Möglichkeiten für kulinarische Experimente.
Genügsam, aber Frost scheu
Die Quitte, ein oft unterschätzter Obstbaum, verdient einen Ehrenplatz in jedem Garten. Ihre Kombination aus Genügsamkeit und leichter Frostempfindlichkeit macht sie zu einer faszinierenden Pflanze mit einzigartigen Eigenschaften.
Standortwahl. Sonne, Wärme und Schutz
Bei der Wahl des perfekten Standorts für Ihre Quitte sollten Sie folgende Punkte beachten.
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Sonnenlage. Die Frucht ist ein wahrer Sonnenanbeter und benötigt mindestens 6-8 Stunden direktes Sonnenlicht täglich.
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Wärmespeicher. Die fleischigen Früchte fungieren als natürliche Wärmespeicher, was die Reifung und Aromaentwicklung fördert.
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Windschutz. Ein geschützter Platz, z.B. an einer Südwand oder in der Nähe anderer Bäume, bietet Schutz vor kalten Winden.
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Frostschutz. Obwohl generell robust, reagiert die die Frucht empfindlich auf starke Fröste. Ein warmer Standort minimiert Frostschäden.
Pflege und Widerstandsfähigkeit
Die Frucht überrascht mit ihrer Pflegeleichtigkeit und Robustheit.
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Krankheitsresistenz. Sie ist erstaunlich widerstandsfähig gegen die meisten Schädlinge und Krankheiten.
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Natürlicher Pflanzenschutz. Chemische Spritzungen sind in der Regel überflüssig, was die Frucht zu einer idealen Wahl für den biologischen Gartenbau macht.
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Bodentoleranz. Ihre Anspruchslosigkeit an den Boden ist bemerkenswert. Sie gedeiht in verschiedenen Bodentypen, von lehmig bis steinig.
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Ertragsfreudigkeit. Selbst unter suboptimalen Bedingungen bringt die Frucht oft überraschend gute Ernten hervor.
Besonderheiten und Pflege-Tipps
Um das Beste aus Ihrer Frucht herauszuholen, beachten Sie folgende Punkte.
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Winterschutz. In besonders kalten Regionen kann eine leichte Abdeckung des Wurzelbereichs mit Mulch hilfreich sein.
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Frühjahrsschnitt. Entfernen Sie frostgeschädigte oder abgestorbene Triebe im Frühjahr, um neues Wachstum anzuregen.
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Wassermanagement. Trotz ihrer Genügsamkeit profitiert die Frucht von regelmäßiger Bewässerung, besonders in Trockenperioden.
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Düngung. Eine jährliche leichte Kompostgabe im Frühjahr unterstützt gesundes Wachstum und reiche Ernte.
Mit der richtigen Pflege und einem sonnigen Standort wird die Frucht zu einem dankbaren und ertragreichen Begleiter in Ihrem Garten, der Sie mit aromatischen Früchten und dekorativer Blüte belohnt.
Reichliche Ernte bis zu 50 Kilo
Die Frucht, ein faszinierendes Mitglied der Kernobstfamilie, zeichnet sich durch einige bemerkenswerte Eigenschaften aus.
Selbstbefruchtung und Erträge
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Selbstbefruchtend. Im Gegensatz zu vielen Apfel- und Birnensorten kann sich die Frucht selbst bestäuben.
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Einzelbäume genügen. Ein einzelner Baum reicht für eine reiche Ernte aus.
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Beeindruckende Erträge.
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Durchschnittlich. 50 kg Früchte pro Jahr
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Ältere Bäume. Bis zu 50 kg oder mehr
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Spitzenerträge. In der Hauptertragsphase (8.-10. Standjahr) sind 300-400 dt/ha möglich
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Veredelung und Unterlagen
Die Früchte werden in Baumschulen veredelt, was mehrere Vorteile bietet.
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Erhöhte Widerstandsfähigkeit
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Verkürzte Fruchtreife
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Verbesserte Fruchtqualität
Beliebte Unterlagen für Früchte sind.
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Cydonia MA. Eine arteigene Unterlage, häufig verwendet
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I.N.R.A. Quitte Sido. Französische Züchtung mit erhöhter Virusresistenz und Ertragssteigerung
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Quitte A. Mittelstark wachsend, fördert frühe und hohe Erträge sowie gute Fruchtgrößen
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Quitte Adams. Schwachwüchsig, häufig verwendet
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Quitte BA 29. Starkwachsend, kalktolerant und weniger temperaturempfindlich
Interessante Fakten
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Die Bäume tragen 4-8 Jahre nach der Pflanzung erste Früchte.
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Die Früchte können bis in den November hinein geerntet werden.
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Ein gut gepflegter Baum kann jährlich zwischen 15 und 30 kg Früchte produzieren.
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Die Früchte können ein Gewicht von bis zu 400 g erreichen.
Diese faszinierenden Eigenschaften machen die Frucht zu einer attraktiven Wahl für Obstgärtner und Liebhaber außergewöhnlicher Früchte.
Nicht mit Äpfeln lagern
Beim Nachreifen dürfen Sie das Obst nicht zusammen mit Äpfeln und Birnen lagern, da diese sonst den intensiven Geruch annehmen. Holen Sie die Früchte rechtzeitig vor dem ersten Frost herein, und lassen Sie ihnen im Keller mindestens vier Wochen Nach Reife Zeit.
Vielfalt der Sorten
Die Obstbäume bieten eine faszinierende Palette an Sorten, die sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften auszeichnen. Hier ein detaillierter Überblick über einige bemerkenswerte Sorten.
Portugiesische Quitte
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Wuchs. Stark aufrecht
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Früchte.
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Groß und birnenförmig
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Frühreifend
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Vorzügliches Aroma
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Besonderheit. Weniger winterhart als andere Sorten
Bereczki
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Wuchs. Stark, fast strauchartig verzweigt
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Früchte.
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Birnenförmig
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Leicht bitterer Geschmack
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Ideal für Gelees
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Besonderheit. Einzigartige Wuchsform
Konstantinopeler Apfelquitte
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Wuchs. Breit und aufrecht
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Früchte.
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Apfelförmig
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Hellgelb mit deutlichen Wülsten und Rippen
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Frühreifend (Ernte ab Oktober)
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Besonderheit. Eine der frosthärtesten Sorten
Riesenquitte von Leskovac
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Wuchs. Nicht spezifiziert
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Früchte.
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Apfelförmig
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Ungewöhnlich groß
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Grünlich-gelb bis goldgelb
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Starke Rippen und Furchen
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Besonderheit.
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Fruchtfleisch bleibt beim Kochen reinweiß
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Benötigt mindestens zwei andere Sorten als Befruchter
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Weitere interessante Sorten
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Ananasquitte ‚Zarea‘. Ideal für den Frischverzehr mit intensivem Ananasgeschmack
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‚Aromatnaja‘. Selbstfruchtbare Apfelquitte, perfekt für die Verarbeitung
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‚Baumwollquitte‘. Alte fränkische Sorte mit flaumigen, aromatischen Früchten
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‚Fränkische Hausquitte‘. Bekannt für ihren würzigen Duft und lange Lagerfähigkeit
Historische Veredelungspraxis
Früher wurden die Bäume oft auf Weiß- oder Rotdorn veredelt, um besonders attraktive Hochstämme zu erzielen. Diese Praxis ist heute aufgrund der Anfälligkeit für Feuerbrand nicht mehr erlaubt.
Diese Vielfalt an Sorten bietet für jeden Gärtner und Obstliebhaber die passende Wahl, sei es für den direkten Verzehr, die Verarbeitung oder als dekorativer Gartenbaum.
Tipp
Gelegentlich treten der Kleine Frostspanner und der Apfelwickler als Schädlinge der Früchte auf. So können Sie die Plage Geister umweltfreundlich bekämpfen. Kratzen Sie rings um den Stamm einen schmalen Streifen der Rinde glatt und binden Sie einen Streifen Wellpappe straff darüber. Die Falter verkriechen sich darin. Wechseln Sie die Streifen oft und verbrennen Sie sie am besten.
Pflege über die Jahreszeiten
Frühling
März bis April. Die Zeit des Pflanzens
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Optimale Pflanzzeit
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Bodenvorbereitung.
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Lockern und Anreichern mit Kompost
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pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5 einstellen
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Standortwahl: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
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Pflanzabstand: 3-4 Meter zwischen den Bäumen
Mai bis Juni. Blütezeit und erste Pflege
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Spektakuläre Blütenpracht.
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Große, weiß bis zartrosa Blüten (5-7 cm Durchmesser)
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Attraktiver Gartenschmuck und Bienenmagnet
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Erste Düngergabe mit organischem Obstbaumdünger
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Regelmäßiges Wässern bei Trockenheit, besonders bei Jungpflanzen
Sommer.
Juli bis September. Von der Blüte zur Frucht
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Faszinierende Fruchtentwicklung.
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Selbstbefruchtung führt zu dekorativen, apfel- oder birnenförmigen Früchten
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Langsames Heranreifen bis in den späten Herbst
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Pflegemaßnahmen.
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Bei starkem Fruchtansatz: Düngung mit Blaukorn (stickstoffbetont)
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Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten (z.B. Feuerbrand)
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Sommerschnitt zur Förderung der Fruchtqualität (optional)
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Herbst.
Oktober bis November. Die Kunst des richtigen Erntezeitpunkts
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Erntezeit.
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Möglichst spät, aber vor dem ersten Frost
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Anzeichen der Reife: Farbumschlag von grün zu gelb, leichter Duft
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Nachreife.
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Früchte mehrere Wochen bei Zimmertemperatur nachreifen lassen
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Verbessert Aroma und reduziert Gerbstoffe
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Herbstdüngung mit kaliumbetontem Dünger für Winterhärte
Winter.
Dezember bis Januar. Winterschutz
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Stammschutz gegen Frostrisse anbringen
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Junge Bäume mit Vlies oder Stroh einpacken
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Mulchschicht um den Stamm auftragen zum Schutz der Wurzeln
Februar bis März. Instandhaltungsschnitt
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Optimaler Zeitpunkt für den Winterschnitt
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Maßnahmen.
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Entfernen erfrorener, kranker oder sich kreuzender Triebe
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Auslichten der Krone für bessere Belüftung und Lichteinfall
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Formgebender Schnitt zur Förderung des Wachstums und der Fruchtbildung
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Durch diese ganzjährige, sorgfältige Pflege entwickelt sich die Quitte zu einem prächtigen Obstbaum, der nicht nur durch seine schönen Blüten und dekorativen Früchte besticht, sondern auch eine reiche Ernte für köstliche Marmeladen, Gelees und andere Leckereien liefert.