Arzneipflanzen werden schon seit Urzeiten benutzt

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Neben der wissenschaftlich bewiesenen Wirkung vieler Arzneipflanzen gibt es aber auch noch das große Gebiet der sogenannten Volksmedizin

Viele Arzneipflanzen werden heute noch angewandt. Zur Linderung und Heilung hat man Pflanzen schon seit Urzeiten benutzt, seit Menschen unter Krankheiten leiden.

Arzneipflanzen werden schon seit Urzeiten benutzt

Neben den Heilpflanzen kennt man auch noch solche, die Krankheiten verursachen oder sogar den Tod bringen können. Dieses Wissen haben übrigens auch Tiere.

 

Arzneipflanzen -Kräutergärten in den Klöstern

Ihren Höhepunkt hatte die Naturheilkunde im Mittelalter, als es in ganz Europa Klöster gab. Jedes Kloster hatte seinen Kräuter – und Arzneigarten, in dem die verschiedensten Pflanzen heranwuchsen. Gegen fast jedes Wehwehchen war ein Kraut gewachsen – und kaum einer kannte sich damit so gut aus wie die Mönche und Nonnen. Mit der Reformation verschwand leider nicht nur ein großer Teil der Pflanzen, auch viel Wissen ging verloren. Heute muss es wieder mühsam erarbeitet werden.

Glücklicherweise blieben aber auch viele der Arzneipflanzen erhalten, entweder in verwilderter Form in der Natur oder in den Gärten von Gutshöfen und Schlössern. Die Grenzen zwischen Arznei und Gift sind fließend Zwischen heilenden und tödlichen Pflanzen eine klare Grenze zu ziehen, ist nicht ganz einfach. Die Stoffe mancher Pflanzen helfen in kleinen Dosierungen, sind in großen Dosen aber nicht nur schädlich, sondern manchmal sogar tödlich. Beispiele solcher Heil-/ Giftpflanzen sind Datura stramonium, Atropa belladonna und Aconitum napellus.

Arzneipflanzen

Tollkirsche

Die Tollkirsche, Atropa belladonna, hat schwarze Beerenfrüchte, die hochgiftig sind.

 

Arzneipflanzen – Verwendet seit Jahrtausenden

Viele Pflanzen haben in ihrem lateinischen Namen den Zusatz „officinalis“. Das bedeutet, dass diese Pflanze in früheren Zeiten offiziell eingetragen war in der Arzneimittelliste der Apotheker. Wenn Sie diesen Zusatz lesen (und das wird Ihnen oft passieren), dann wissen Sie sofort, dass es sich um eine bewährte Heilpflanze handelt – auch wenn viele von ihnen heute nur noch als Würzkräuter Verwendung finden. Denken Sie nur an die Zitronenmelisse (Melissa officinalis), den Borretsch (Borago officinalis), Liebstöckel (Levisticum officinalis) und Ringelblume (Calendula officinalis).

Die Wissenschaftler glauben, dass man in China schon vor zweitausend Jahren Heilkräuter kannte. Die erste Apotheke soll im Jahre 800 in Bagdad gegründet worden sein. Etwa zur gleichen Zeit erschien das erste große Werk über Arzneimittel Pflanzen. Medikamente aus Pflanzen werden im allgemeinen als Drogen bezeichnet. Bücher, die deren Wirkung beschreiben, heißen Pharmacopien.

Aconitum

Aconitum

Aconitum nappelus, der giftige Eisenhut

 

Viel Aberglauben

Neben zutreffenden Heilwirkungen findet man in alten Kräuterbüchern auch viel Kurioses über die angeblichen Eigenschaften der Pflanzen. Oft waren diese Informationen hoffnungslos durchtränkt vom Aberglauben. Trotzdem sollte man die Kräuter Medizin heute nicht als veraltet und lachhaft abtun. Zwar konnte man damals nicht so genau feststellen, warum manches wogegen half – aber man kannte die Wirkung.

Kamilie

Kamille

Die weißen Blüten der Kamille werden getrocknet und als Tee benutzt.

Wissenschaft und Volksmedizin

Heute kennt man verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Arzneipflanzen. Medizinische Wissenschaftler untersuchen solche Pflanzen eingehend, um ihre Bestandteile und vor allem deren Wirkung festzustellen und zu testen. Viele dieser Wirkstoffe kann man heute auch auf chemischem Wege herstellen. Besonders viele tropische Pflanzen enthalten starke Konzentrationen von wirksamen Stoffen. Natürlich müssen diese von den Wissenschaftlern erst noch entsprechend aufbereitet werden.

Arzneipflanzen

Bilsenkraut

Blüten des Bilsenkrauts, Hyoscyamus niger.

 

Kräuter Medizin

Neben der wissenschaftlich bewiesenen Wirkung vieler Arzneipflanzen gibt es aber auch noch das große Gebiet der sogenannten Volksmedizin, als Parallele zur Schulmedizin. Hier spielt der Glaube an die Wirkung eine große Rolle. Sicher ist in diesen Fällen eine ganze Menge Aberglauben dabei. Aber in vielen Fällen können solche „Kräutermediziner“ durchaus Erfolge vorweisen. Auch wenn sie von vielen Leuten als Quacksalber angesehen werden.

 

Wieder in gutem Ruf

Seit einigen Jahren liegt die Kräuter Medizin wieder im Trend. Chemische Mittel sind vielen Leuten suspekt – die Naturheilkunde hat Hochsaison. Man liest die alten Bücher – viele Neuerscheinungen gibt es zu diesem Themenkreis – und lernt die Pflanzen und ihre Wirkung kennen. Man sammelt wilde Pflanzen in der Natur, baut die Kräuter selbst im Garten an oder kauft sie, meist in getrocknetem Zustand, in Apotheken und Reformhäusern.

Arzneipflanzen

Thymian

Thymian, Thymus vulgaris, soll bei Husten und Magenbeschwerden helfen

Arzneipflanzen

Gartensalbei

Gartensalbei, Salvia officinalis, hat man gegen Husten und Verdauungsbeschwerden benutzt.

 

Diese Pflanzen können Sie ausprobieren

Nicht alles, was als Arzneipflanze angesehen wird, sollten Sie in der Hausapotheke benutzen. Denn oft kommt es auf die Dosierung an. Die folgenden Kräuter aber können Sie unbesorgt anwenden. Kamille hilft bei einem nervösen Magen; eine Tasse Kamillentee am Abend sorgt für guten Schlaf. Die gleiche Wirkung hat ein Aufguss aus den Früchten des Hopfens. Knoblauch enthält nicht nur viel Vitamin C, er senkt auch den Fettgehalt des Blutes. Die Ginseng Wurzel, aus Asien importiert, wirkt wie eine „Altersbremse“ und erhöht gleichzeitig die Leistungsfähigkeit. Schwarze Weinbeeren Blätter (auch getrocknet) lindern Erkältungen. Getrocknete Heidelbeeren helfen bei Durchfall.

Arzneipflanzen

Arzneipflanzen, Engelwurz

Engelwurz oder Angelikakraut, Angelica officinalis.

Hopfen

Arzneipflanzen, Hopfen

 

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