Kamille im Garten. Anbau, Pflege und Heilwirkung

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Entdecken Sie, wie Sie echte Kamille erfolgreich im Garten oder auf dem Balkon anbauen! Erfahren Sie alles über Aussaat, Pflege und Ernte

Die echte Kamille (Matricaria chamomilla) zählt zu den beliebtesten Heil- und Gewürzpflanzen und ist ein echtes Multitalent für Garten und Balkon. Sie lässt sich leicht aussäen, benötigt wenig Pflege und begeistert mit ihren aromatischen Blüten, die nicht nur schön aussehen, sondern auch vielfältige gesundheitliche Vorteile bieten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Kamille erfolgreich anbauen, pflegen und ernten – und wie Sie die Blüten optimal für Tee, Hausmittel und Kosmetik nutzen können.

Kamille im Garten. Anbau, Pflege und Heilwirkung

Kamille, eine der bekanntesten Heilpflanzen

Kamille (Matricaria chamomilla) zählt zu den traditionsreichsten Heilpflanzen Europas. Ursprünglich war sie als wildwachsende Blume nahezu überall in Europa verbreitet. Heute ist die echte Kamille in freier Natur leider selten geworden. Dennoch wird sie häufig mit ähnlichen Arten verwechselt, sogenannten Doppelgängern. Doch keine von ihnen erreicht die Wirksamkeit der echten Kamille.

Historische und moderne Bedeutung

  • Bereits im Altertum. Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer schätzten die Kamille als Heilpflanze und nutzten sie für verschiedenste Beschwerden.

  • Heutzutage. Matricaria chamomilla ist nach wie vor ein fester Bestandteil der Naturheilkunde und wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet.

Vielfältige Heilwirkungen

Die Matricaria chamomilla zeichnet sich durch eine breite Palette an gesundheitsfördernden Eigenschaften aus.

  • Antiseptisch. Wirkt keimtötend und unterstützt die Wundheilung.

  • Entzündungshemmend. Lindert Entzündungen im Körper, z.B. bei Hautreizungen oder Schleimhautentzündungen.

  • Krampflösend. Hilft bei Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationskrämpfen.

  • Schmerzstillend. Reduziert leichte Schmerzen.

  • Sedativ. Wirkt beruhigend auf das Nervensystem und fördert einen erholsamen Schlaf.

  • Verdauungsfördernd. Unterstützt die Verdauung und hilft bei Blähungen.

Auch in der Kosmetikindustrie spielt Kamille eine wichtige Rolle, etwa in Cremes, Shampoos und Badezusätzen, da sie die Haut beruhigt und pflegt.

Charakteristische Merkmale

  • Duft. Die Pflanze verströmt einen intensiven, angenehmen Duft, der auf ihren hohen Gehalt an ätherischen Ölen zurückzuführen ist.

  • Aussehen. Echte Kamille hat einen gelben Blütenkopf mit weißen Zungenblüten und einen hohlen Blütenboden – ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu ihren Doppelgängern.

Matricaria chamomilla in der Hausapotheke

Getrocknete Kamillenblüten sind ein Muss in jeder Hausapotheke. Sie lassen sich vielseitig einsetzen.

  • Tee. Beruhigt die Magennerven und hilft bei Verdauungsbeschwerden.

  • Dampfbäder und Umschläge. Lindern Entzündungen, z.B. bei Erkältungen, Hautproblemen oder Augenreizungen.

  • Kombination mit anderen Heilpflanzen. Zusammen mit Holunder und Pfefferminze entfaltet Matricaria chamomilla ihre Wirkung besonders gut.

Neue Züchtungen und Verwendung im Garten

In vielen Gärten findet man heute eine gezüchtete Form der Pflanze mit gefüllten Blüten. Diese Sorte zeichnet sich aus durch:

  • Aussehen. Nur weiße Zungenblüten, keine gelben Röhrenblüten im Zentrum.

  • Wuchs. Etwas höher als die Wildform.

  • Verwendung. Besonders beliebt als Schnittblume für duftende Sträuße.


Matricaria chamomilla ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der vielseitigsten Heilpflanzen. Ihr angenehmer Duft, ihre zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten und ihre bewährte Wirksamkeit machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder Hausapotheke und eines jeden Gartens.

Kamille im Garten. Anbau, Pflege und Heilwirkung

Ratschläge Gesundheit

Der schlimmste Feind der Matricaria chamomilla ist ein Boden, der entweder zu sauer oder zu kalkhaltig ist. Damit die Pflanze gesund und kräftig wächst, sollten Sie auf folgende Punkte achten.

Optimale Standortwahl

  • Bevorzugt werden sonnige bis halbschattige Plätze, da die Pflanze aus Südeuropa stammt und viel Licht benötigt.
  • Ein windgeschützter Standort schützt die empfindlichen Blüten und fördert das Wachstum.

Bodenbeschaffenheit

  • Ideal ist ein lockerer, gut durchlässiger und eher sandiger Boden, der Staunässe verhindert.
  • Der pH-Wert sollte im leicht sauren bis leicht alkalischen Bereich liegen (zwischen 6,5 und 8).
  • Zu saure Böden begünstigen die Aufnahme von Schwermetallen und schaden der Pflanze.
  • Kalkhaltige Böden sind ebenfalls ungünstig, da Matricaria chamomilla kalziumarme Standorte bevorzugt.

Nährstoffversorgung

  • Matricaria chamomilla ist genügsam. Ein nährstoffreicher Boden reicht aus, übermäßiges Düngen sollte vermieden werden.
  • Bei sehr nährstoffarmem Boden kann etwas Kompost oder Kalium zugegeben werden, Stickstoff nur in kleinen Mengen.
  • Zu viel Dünger führt zu übermäßigem Blattwachstum und mindert die Blüten- und Wirkstoffqualität.

Pflege und Bewässerung

  • Die Erde sollte stets mäßig feucht, aber niemals nass sein – Staunässe schadet den Wurzeln.
  • Bei sandigen Böden ist gelegentliches zusätzliches Gießen sinnvoll, da sie Wasser schlechter speichern.
  • Die Pflanze ist pflegeleicht und benötigt nach der Keimung meist keine besondere Aufmerksamkeit.

Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

  • Bei optimalen Bedingungen ist Matricaria chamomilla selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen.
  • Zu den wichtigsten Schädlingen zählen die Schwarze Bohnenlaus, der Kamillenglattkäfer und der Kamillenstängelrüssler.
  • Vorbeugende Maßnahmen:
    • Mischkultur mit anderen Pflanzen wie Kohl, Zwiebeln oder Kartoffeln.
    • Fruchtfolge beachten. Matricaria chamomilla nicht direkt nach sich selbst oder anderen Korbblütlern anbauen, mindestens zwei Jahre Pause einhalten.
    • Regelmäßige Kontrolle und Entfernen befallener Pflanzenteile.
    • Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer fördern und auf biologische Pflanzenschutzmittel setzen.

Gesundheitliche Ratschläge

  • Die Pflanze ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze, die bei Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen und zur Beruhigung eingesetzt werden kann.
  • Frisch geerntete Blüten enthalten die meisten Wirkstoffe und eignen sich hervorragend für Tees, Umschläge oder Bäder.

Wer Matricaria chamomilla an einem sonnigen, windgeschützten Platz in gut durchlässiger, leicht sandiger und nährstoffreicher Erde anbaut, hat wenig mit Krankheiten oder Schädlingen zu kämpfen und kann sich über eine reiche Blüte freuen. Die richtige Standortwahl, maßvolle Pflege und ein wenig Aufmerksamkeit bei der Fruchtfolge sind der Schlüssel zum Erfolg.

Kamille im Garten. Anbau, Pflege und Heilwirkung

Im Garten oder auf dem Balkon

Eine zarte, einjährige Schönheit

Die echte Kamille (Matricaria chamomilla) ist eine filigrane, einjährige Pflanze, die nicht nur durch ihren intensiven, angenehmen Duft begeistert, sondern auch durch ihre zarte Erscheinung. Sie erreicht eine Höhe von etwa 15 bis 30 Zentimetern und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus.

  • Fein gegliederte Blätter. Die Blätter wirken fast farnartig und verleihen der Pflanze eine luftige Leichtigkeit.

  • Auffällige Blütenköpfe. In der Mitte leuchten sie sonnengelb, umgeben von einem Kranz weißer Zungenblüten – ein echter Blickfang im Beet oder Balkonkasten.

  • Vielfalt der Pflanze. Neben der echten Kamille gibt es auch die römische oder welsche Kamille (Chamaemelum nobile), die mehrjährig ist, sowie die sogenannte Hundskamille, die im Volksmund oft mit der echten Kamille verwechselt wird.

Aussaat im Frühling – So gelingt der Start

Die Aussaat ist unkompliziert und gelingt sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. Beachten Sie dabei folgende Schritte.

  • Aussaatzeit. Im April oder Mai direkt ins Freiland oder in Balkonkästen aussäen.

  • Keimung. Die Samen keimen innerhalb weniger Wochen.

  • Pikieren. Sobald die kleinen Pflanzen erscheinen, sollten sie vereinzelt werden. Halten Sie dabei einen Abstand von etwa 30 cm ein, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.

  • Vorziehen. Wer keinen Platz im Freien hat, kann die Samen auch im April in Blumentöpfen oder Aussaatkisten im Haus vorziehen und die Jungpflanzen später ins Beet oder in größere Gefäße umsetzen.

Standort und Pflege – Sonne und Wasser

Damit Ihre Pflanze prächtig gedeiht, sind folgende Bedingungen ideal.

  • Sonniger Standort. Kamille liebt die Sonne und entwickelt ihr Aroma am besten an einem vollsonnigen Platz.

  • Wasserbedarf. In der Anfangsphase benötigt die Pflanze viel Wasser. Sobald sie kräftig gewachsen ist, kommt sie auch mit kurzen Trockenperioden gut zurecht.

  • Boden. Ein lockerer, durchlässiger Boden fördert das Wachstum und verhindert Staunässe.

Ernte und Trocknung – So bewahren Sie das Aroma

Die Blüten der Pflanze sind das Herzstück der Pflanze und können vielseitig verwendet werden. Gehen Sie bei der Ernte wie folgt vor.

  • Erntezeit. Ab Anfang Juli, wenn die Blüten voll aufgeblüht sind, können die Blütenköpfe vorsichtig abgeschnitten werden.

  • Trocknung. Breiten Sie die Blüten in einer dünnen Schicht auf sauberem Karton oder Papier aus. Alternativ können Sie sie im Backofen bei maximal 50°C und mit guter Belüftung trocknen.

  • Aufbewahrung. Nach dem vollständigen Trocknen die Blüten in luftdichte, dunkle Behälter füllen. So bleiben Aroma und Wirkstoffe lange erhalten.

Samen für das nächste Jahr – Nachhaltig gärtnern

Wer die Pflanze im nächsten Jahr wieder aussäen möchte, kann eigene Samen gewinnen.

  • Samenreife. Lassen Sie einige Blüten an der Pflanze, bis die Samen vollständig ausgereift sind.

  • Samen ernten. Die reifen Samen vorsichtig abnehmen und an einem trockenen Ort nachtrocknen lassen.

  • Lagerung. Die Samen trocken und dunkel aufbewahren. Sie bleiben etwa drei Jahre keimfähig.

  • Selbstaussaat. Oft sorgt die Pflanze auch selbst für Nachwuchs, indem sie ihre Samen im Garten verstreut – so überrascht sie im nächsten Jahr mit neuen Pflanzen.


Mit diesen Tipps und etwas Geduld verwandeln Sie Ihren Garten oder Balkon in eine duftende Oase und genießen die wohltuenden Eigenschaften der Pflanze das ganze Jahr über!

Kamille im Garten. Anbau, Pflege und Heilwirkung

Einkaufen, Lebensdauer, Saison und Schwierigkeitsgrad

Einkauf

  • Samen kaufen.
    Kamillensamen sind in Gartencentern, Baumärkten oder online erhältlich.

  • Mengenempfehlung.
    Für den Eigenbedarf einer kleinen Familie genügt in der Regel bereits eine einzige Tüte Samen.

  • Qualität.
    Achten Sie beim Kauf auf Bio-Qualität oder zertifiziertes Saatgut, um gesunde und kräftige Pflanzen zu erhalten.

Lebensdauer

  • Einjährig.
    Die Matricaria chamomilla ist eine einjährige Pflanze.

  • Wachstumszyklus.
    Sie keimt, wächst, blüht und bildet Samen innerhalb einer Vegetationsperiode, bevor sie abstirbt.

Saison

  • Aussaat.
    Die ideale Zeit zum Aussäen ist das Frühjahr, sobald keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind.

  • Blütezeit.
    Bei Aussaat im Frühling beginnt die Pflanze meist im Frühsommer zu blühen und erfreut mit ihren charakteristischen weißen Blüten bis in den Hochsommer hinein.

Schwierigkeitsgrad

  • Pflegeleicht.
    Besonders unkompliziert im Anbau.

  • Bodenansprüche.
    Sie gedeiht am besten auf nährstoffreichem, lockerem Boden und benötigt wenig zusätzliche Pflege.

  • Robustheit.
    Krankheiten oder Schädlinge treten selten auf, sodass auch Gartenanfänger mit Kamille schnell Erfolg haben.

 

Kurze Hinweise

Größe und Wuchs

  • Wuchsform. Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) ist eine einjährige Pflanze.

  • Höhe. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 15 bis 30 Zentimetern.

  • Verzweigung. Ihr Wuchs ist stark verzweigt, wodurch sie einen buschigen Eindruck macht.

  • Blätter. Die Blätter sind fein gefiedert, zart und weisen zahlreiche, schmale Einkerbungen auf. Dadurch wirken sie fast fadenförmig und sehr filigran.

Blüte und Duft

  • Blütenköpfe.

    • In der Mitte leuchten die goldgelben Röhrenblüten.

    • Am Rand sitzen strahlend weiße, zungenförmige Blütenblätter.

  • Blütenboden.

    • Anfangs flach, entwickelt sich der Blütenboden im Laufe der Blütezeit zu einer deutlich konisch-kegelförmigen, hohlen Struktur.

  • Duft.

    • Blüten und Stängel verströmen einen intensiven, aromatischen Duft, der für die Pflanze typisch und angenehm ist.

Licht und Temperatur

  • Standort.

    • Liebt einen vollsonnigen Platz.

    • Optimal gedeiht sie sowohl im Gartenbeet als auch auf einem sonnigen Süd- oder Westbalkon.

  • Temperatur.

    • Sie bevorzugt warme Temperaturen, ist aber recht robust gegenüber Temperaturschwankungen.

Gießen und Düngen

  • Gießen.

    • Gießen Sie die Pflanze nach Bedarf – der Boden sollte nicht dauerhaft nass, aber auch nicht völlig ausgetrocknet sein.

  • Düngen.

    • Alle 14 Tage empfiehlt sich eine schwache Düngergabe, um eine reiche Blütenbildung zu fördern.

Erde und Umpflanzen

  • Boden.

    • Bevorzugt einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden, der nicht zu sandig oder zu schwer ist.

  • Umtopfen.

    • Wird die Kamille im Topf kultiviert, ist ein Umpflanzen in der Regel nicht notwendig.

Schneiden

  • Ernte.

    • Sie können entweder nur die Blütenköpfe ernten, um sie frisch oder getrocknet zu verwenden.

    • Alternativ schneiden Sie ganze Pflanzen ab und hängen sie kopfüber zum Trocknen auf – ideal zur Vorratshaltung.

Vermehren

  • Aussaat.

    • Die Vermehrung erfolgt unkompliziert durch Aussaat der Samen direkt ins Beet oder in Töpfe.

Umgebung und Verwendung

  • Dekorativ.

    • Die gelb-weißen Blüten sind nicht nur nützlich, sondern auch ein hübscher Blickfang – besonders, wenn mehrere Pflanzen zusammenstehen.

  • Heilpflanze.

    • Kamille ist wegen ihrer heilenden Eigenschaften sehr geschätzt, zum Beispiel als Tee oder für Umschläge.

  • Topfpflanze.

    • Auch als Topfpflanze macht Kamille eine gute Figur, vor allem in Gruppenbepflanzung auf Balkon oder Terrasse.


Hinweise

  • Kamille ist pflegeleicht und vielseitig verwendbar.

  • Regelmäßiges Ernten fördert die Blütenbildung.

  • Sie eignet sich hervorragend für naturnahe Gärten und als Heilpflanze für den Hausgebrauch.

 

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