Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

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Maximieren Sie Ihre Tomatenernte im Gewächshaus! Tipps und Tricks zu Anbaumethoden, Bodenvorbereitung, Schädlingsbekämpfung und mehr

Träumen Sie von einer üppigen Tomatenernte? Viele Gärtner setzen auf den Anbau im Gewächshaus, um ihre Pflanzen vor den Elementen zu schützen und die Erntezeit zu verlängern. Entdecken Sie die vielfältigen Anbaumethoden unter Glas – von der direkten Beetbepflanzung bis hin zu innovativen Techniken wie dem Strohballen-Anbau. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den idealen Standort schaffen, den Boden optimal vorbereiten und Ihre Pflanzen gesund und ertragreich pflegen.

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Bessere Beete für Tomaten. Optimale Anbaumethoden im Gewächshaus

Direktanbau im Gewächshausbeet

Der Anbau von Tomaten direkt im Boden eines Gewächshausbeetes bietet einige Vorteile.

  • Natürliche Nährstoffversorgung durch den Boden
  • Gute Wurzelentwicklung und Standfestigkeit der Pflanzen
  • Kostengünstige Methode für den Hobbygärtner

Allerdings ist diese Methode zeitlich begrenzt effektiv.

  • Nach 1-2 Jahren ist der Boden oft ausgelaugt und nährstoffarm
  • Krankheitserreger und Schädlinge können sich im Boden anreichern
  • Der Ertrag nimmt mit der Zeit ab

Für eine langfristige Nutzung des Beetes sind folgende Maßnahmen notwendig.

  1. Jährliche Bodensterilisation
  2. Kompletter Bodenaustausch
  3. Intensive Bodenpflege und Nährstoffzufuhr

Innovative Anbaumethode. Anzucht in Tüten

Eine moderne Alternative zum Direktanbau ist die Kultivierung in Anzuchttüten.

  • Leichte und kostengünstige Umsetzung
  • Umgehung von Bodenproblemen
  • Präzise Kontrolle von Wasser- und Nährstoffzufuhr

Beachten Sie folgende Punkte für optimale Ergebnisse.

  • Regelmäßige und sorgfältige Pflege der Pflanzen
  • Ausgewogene Wasser- und Nährstoffgaben
  • Öffnen der Tüten am Boden für Drainage
  • Jährlicher Austausch der Anzuchttüten

Anzucht aus Samen. 

Für Gärtner, die den gesamten Wachstumsprozess begleiten möchten, ist die Anzucht aus Samen ideal.

  1. Aussaat im frühen Frühjahr in Töpfen oder Schalen
  2. Verwendung hochwertiger Anzuchterde
  3. Optimale Keimbedingungen: feucht, warm (ca. 18°C), dunkel
  4. Nach Keimung: Umsetzung ins Helle
  5. Pikieren der Sämlinge in Einzeltöpfe
  6. Auspflanzen bei stabilen Temperaturen über 13°C

Tipp. Behandeln Sie die zarten Sämlinge vorsichtig und fassen Sie sie nur an den Blättern an.

Die Kunst der Tomatenernte

Eine erfolgreiche Ernte erfordert Aufmerksamkeit und richtiges Timing.

  • Regelmäßiges Pflücken reifer Tomaten fördert die Bildung neuer Früchte
  • Tomaten oberhalb der Frucht abknipsen, kurzen Stiel belassen
  • Erntezeitpunkt: Tomaten sollten voll ausgefärbt, aber noch fest sein
  • Grüne Tomaten am Ende der Saison ernten und nachreifen lassen

Durch diese detaillierten Anbau- und Erntemethoden können Sie Ihre Kultur im Gewächshaus optimieren und sich an einer reichen Ernte erfreuen.

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Krankheiten

Tomaten sind anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen, die durch Pilze, Bakterien, Viren oder Insekten verursacht werden. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie das Risiko jedoch deutlich minimieren.

  • Hygiene und Substratwechsel. Reinigen Sie Werkzeuge, Töpfe und Gewächshäuser gründlich. Tauschen Sie jedes Jahr das Substrat aus, um Krankheitserreger zu reduzieren.
  • Belüftung. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, insbesondere im Gewächshaus. Dies verhindert die Ansiedlung von Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Kraut- und Braunfäule.
  • Stressreduktion. Halten Sie die Pflanzen durch regelmäßiges Gießen und eine konstante Temperatur gesund. Stress macht Pflanzen anfälliger für Krankheiten.
  • Resistente Sorten wählen. Setzen Sie auf krankheitsresistente Sorten wie ‚Phantasia F1‘ oder ‚Matina‘, die gegen Pilzkrankheiten wie Braunfäule gewappnet sind.
  • Schädlingsüberwachung. Hängen Sie Fliegenpapier auf, um Insekten frühzeitig zu identifizieren und gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Gelbtafeln helfen besonders bei der Erkennung von Blattläusen oder Weißen Fliegen.

Gießen und Düngen

Eine optimale Wasserversorgung und Nährstoffzufuhr sind essenziell für gesunde Pflanzen.

  • Richtig gießen:
    • Gießen Sie morgens, um Pilzkrankheiten vorzubeugen, da die Blätter bis zum Abend abtrocknen können.
    • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Trockene Phasen können zu Blütenendfäule führen.
    • Verwenden Sie Mulch (z. B. Stroh), um die Verdunstung zu reduzieren und den Boden länger feucht zu halten.
    • Gießen Sie direkt an der Wurzel und vermeiden Sie das Benetzen der Blätter.
  • Düngen:
    • Beginnen Sie nach etwa drei Wochen mit dem Düngen. Verwenden Sie speziellen Tomatendünger mit hohem Kaliumgehalt, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu fördern.
    • Viele Gärtner mischen Flüssigdünger ins Gießwasser – dies kann bei fast jedem Gießen erfolgen.
    • Spülen Sie den Boden ca. jedes sechste Mal mit klarem Wasser, um Salzansammlungen zu vermeiden.
    • Alternativ können organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne eingesetzt werden.

Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen und der richtigen Pflege können Ihre Pflanzen gesund wachsen und eine reiche Ernte liefern!

 

Ringverfahren. Eine innovative Anbaumethode

Das Ringverfahren ist eine fortschrittliche Anbaumethode, die einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Techniken bietet.

  1. Individuelle Pflanzringe:
    • Durchmesser. ca. 25 cm
    • Material. Teerpappe
    • Form. Unten offen, oben als „Halskrause“ gestaltet
  2. Aufbau des Pflanzbeets:
    • Unterlage. 25 cm dicke Schicht aus Kies oder Asche
    • Funktion. Ersetzt den Gewächshausboden
    • Vorteile. Verbesserte Drainage und Belüftung
  3. Befüllung der Ringe:
    • Material. Spezielle Anzuchterde
    • Vorteil. Optimale Nährstoffversorgung für jede einzelne Pflanze

Alternative. Strohballen-Methode

Eine innovative und nachhaltige Anbaumethode, die sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich Anwendung findet.

  1. Vorbereitung der Strohballen:
    • Unterlage. Schwarze Kunststofffolie
    • Einweichzeit. ca. 1 Woche
  2. Nährstoffanreicherung (konventionell):
    • 170 g Nitrokalk
    • 85 g Phosphat
    • 85 g Magnesiumsulphat
    • 85 g Kalinitrat
    • 42 g Eisensulphat
  3. Biologische Alternative:
    • Mehrfache Anwendung von organischem Dünger
  4. Gärungsprozess:
    • Erzeugt Wärme ähnlich einem Mistbeet
    • Optimale Pflanztemperatur. 38°C in der Ballenmitte
  5. Bepflanzung:
    • 3 Pflanzen pro Ballen
    • Einsetzen in aufgetragenes Substrat

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Stützsysteme für Treibhaustomaten

Tomatenpflanzen im Gewächshaus benötigen zuverlässige Stützen für optimales Wachstum.

  1. Schnursystem:
    • Befestigung. Querverlaufender Stab oder Draht im Gewächshaus
    • Verankerung. Schleife um den Wurzelballen oder die Pflanztüte
    • Vorteil. Einfaches Umwinden des wachsenden Stamms
  2. Stabsystem:
    • Material. Bambusstäbe
    • Zusätzlicher Halt. Befestigung der Stabspitze
    • Fixierung. Gartendraht oder spezielle Clips

Beide Methoden ermöglichen eine flexible und schonende Unterstützung der Pflanzen während ihres Wachstums.

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Unterstützung der wachsenden Pflanze

Während des Wachstums der Pflanze ist eine sorgfältige Unterstützung entscheidend für eine gesunde und ertragreiche Ernte. Hier sind einige detaillierte Aspekte und Methoden zur optimalen Pflanzenpflege.

Stützsysteme

  • Schnur-Methode.

    • Verwendung von robusten, aber sanften Gartenschnüren

    • Regelmäßiges Anbinden in 20-30 cm Abständen

    • Ermöglicht flexible Anpassung an das Pflanzenwachstum

  • Stab-Methode.

    • Nutzung von Bambus-, Holz- oder Metallstäben

    • Idealerweise 1,5 bis 2 Meter lang für Stabiltomaten

    • Frühzeitiges Einsetzen, um Wurzelbeschädigungen zu vermeiden

  • Gittersysteme.

    • Eignen sich besonders für mehrere Pflanzen in Reihen

    • Bieten zusätzliche Stabilität bei starkem Wind

    • Erleichtern die Ernte und Pflege

Technik des Anbindens

  1. Sanftes, aber sicheres Befestigen mit weichen Materialien (z.B. Stoffstreifen, spezielle Pflanzenbinder)

  2. Verwendung der „Achter-Technik“ beim Binden, um Stammverletzungen zu vermeiden

  3. Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Bindungen, um Einschnürungen zu verhindern

Zusätzliche Pflegemaßnahmen

  • Ausgeizen. Entfernen der Seitentriebe fördert das Längenwachstum und die Fruchtbildung

  • Blattausdünnung. Vorsichtiges Entfernen überschüssiger Blätter verbessert die Luftzirkulation

  • Bodenmulch. Schützt vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen an den Wurzeln

Durch diese sorgfältige Unterstützung und Pflege wird nicht nur das Abknicken der Pflanze verhindert, sondern auch ein optimales Wachstum und eine verbesserte Fruchtqualität gefördert. Die robuste Struktur ermöglicht es der Pflanze, ihre volle Pracht zu entfalten und eine reiche Ernte zu liefern.

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Optimale Pflege von Tomatenpflanzen

Das richtige Blattmanagement ist entscheidend für gesunde und ertragreiche Pflanzen.

Regelmäßige Blattentfernung

  • Abgestorbene Blätter.

    • Sofort entfernen, um Krankheiten vorzubeugen

    • Fördert die Nährstoffverteilung in gesunde Pflanzenteile

    • Verbessert die ästhetische Erscheinung der Pflanze

  • Gesunde Blätter unterhalb der ersten Fruchtdolden.

    • Schrittweise entfernen, sobald die ersten Tomaten zu reifen beginnen

    • Erhöht die Luftzirkulation im unteren Pflanzenbereich

    • Reduziert die Gefahr von Pilzerkrankungen wie Kraut- und Braunfäule

Vorteile des verbesserten Luftdurchzugs

  1. Krankheitsprävention.

    • Minimiert die Feuchtigkeit zwischen den Blättern

    • Erschwert die Ausbreitung von Schädlingen und Pilzsporen

  2. Reifungsprozess.

    • Beschleunigt die Reifung der Früchte durch bessere Sonneneinstrahlung

    • Fördert eine gleichmäßigere Farbentwicklung der Pflanzen

  3. Energieeffizienz der Pflanze.

    • Lenkt die Nährstoffe gezielt in die Fruchtbildung

    • Optimiert die Photosynthese in den verbleibenden Blättern

Zeitpunkt und Technik der Blattentfernung

  • Beobachten Sie die ersten Anzeichen reifender Tomaten genau

  • Entfernen Sie die unteren Blätter vorsichtig mit einer sauberen, scharfen Schere

  • Führen Sie den Schnitt nah am Hauptstamm durch, um Verletzungen zu minimieren

Durch diese gezielte Pflege schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Pflanzen und können sich auf eine reiche Ernte gesunder, schmackhafter Früchte freuen.

Tomaten im Gewächshaus. So haben Sie eine reiche Ernte

Ausgeizen und Kappen

Ausgeizen der Seitentriebe

Das Ausgeizen, auch als „Entgeizen“ bekannt, ist eine wichtige Pflegemaßnahme für Tomatenpflanzen.

  • Zeitpunkt. Beginnen Sie mit dem Ausgeizen, sobald die ersten Seitentriebe sichtbar werden, typischerweise wenn die Pflanze etwa 20-30 cm hoch ist.

  • Methode.

    • Entfernen Sie die kleinen Triebe, die zwischen dem Hauptstamm und den Blättern wachsen.

    • Verwenden Sie Ihre Fingerspitzen oder eine saubere, scharfe Schere für größere Triebe.

    • Brechen oder schneiden Sie die Triebe möglichst nah am Hauptstamm ab.

  • Häufigkeit. Wiederholen Sie diesen Vorgang alle 7-10 Tage während der gesamten Wachstumsperiode.

  • Vorteile.

    • Fördert die Konzentration der Nährstoffe auf den Haupttrieb und die Früchte

    • Verbessert die Luftzirkulation und reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten

    • Erleichtert die Ernte und Pflege der Pflanze

Kappen des Haupttriebs

Das Kappen des Haupttriebs, auch als „Entspitzen“ bezeichnet, ist eine fortgeschrittene Technik.

  • Zeitpunkt. Führen Sie diese Maßnahme durch, wenn der Haupttrieb die Spitze des Stabes erreicht hat oder etwa 4-6 Wochen vor dem ersten Frost.

  • Vorgehensweise.

    1. Identifizieren Sie den Haupttrieb an der Spitze der Pflanze.

    2. Zählen Sie 2-3 Blätter oberhalb des letzten Fruchtstandes.

    3. Schneiden Sie den Trieb direkt über diesem Blattpaar mit einer sauberen, scharfen Schere ab.

  • Effekte.

    • Stoppt das vertikale Wachstum der Pflanze

    • Lenkt die Energie der Pflanze in die Reifung der bestehenden Früchte

    • Fördert die Entwicklung kompakterer, buschigerer Pflanzen

  • Zusätzlicher Tipp. Bei determinierten Tomatensorten (Buschtomaten) ist das Kappen in der Regel nicht notwendig, da diese von Natur aus kompakt wachsen.

Durch die sorgfältige Anwendung dieser Techniken können Sie gesündere, produktivere Tomatenpflanzen kultivieren und eine reichhaltigere Ernte erzielen.

 

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