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Während das Typische für einen Farn die langen Wedel mit den zarten Fiederblättchen sind, besitzt der Nestfarn breite, ganzrandige Blätter
Mit seinen breiten, langen Blättern hat der Nestfarn ein völlig Farn untypisches Aussehen. Mit seinen Pflege – und Standort wünschen passt er aber wieder genau in diese Pflanzenfamilie hinein.
Nestfarn, ein Farn ohne Wedel und Fiederblättchen
Während das Typische für einen Farn normalerweise die langen Wedel mit den zarten Fiederblättchen sind, besitzt der Nestfarn breite, ganzrandige Blätter. Wildwachsend kommt er in den tropischen Regenwäldern vor, wo er an Berghängen oder auf Bäumen wächst. In seinem Trichter sammelt er das Regenwasser, Pflanzenreste und Ähnliches, das sich zu Nahrung zersetzt. Aus diesem Trichter wachsen auch die neuen Blätter, die zuerst noch ganz eingerollt sind und sich dann langsam entfalten.
Nestfarn braucht viel Pflege
Obwohl der Baumbewohner sich auch in Töpfen recht wohlfühlt, ist er im Wohnzimmer nicht ganz einfach zu halten. Das Wichtigste sind Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. Während der erste Punkt sich leicht erfüllen lässt, macht der zweite, vor allem im Winter, wenn die Heizung läuft, Probleme. Sprühen ist nicht zu empfehlen, da die Blätter empfindlich sind. Am besten stellen Sie ihn in einen großen Übertopf und füllen den Zwischenraum mit feuchtem Torf.
Tipp
Werden die Blätter beim Gießen nass, bekommen sie leicht Flecken. Ein Ausweg: Tauchen Sie den Farn statt dessen einmal in der Woche in einen Eimer mit Wasser – so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Nestfarn
Im Laufe der Jahre wird die Rosette des Nestfarns immer breiter.
Nestfarn den Nachwuchs selbst heranziehen
Wenn Sie unter den Blättern des Farns plötzlich braune Flecken entdecken, die wie aneinandergesetzte Stecknadelköpfe aussehen, dann ist ihr Farn nicht etwa krank, sondern hat – dank guter Pflege – Sporen gebildet. Diese Sporen sind die Samen des Farns – mit ihnen wird er vermehrt. Das ist keine ganz einfache, aber eine interessante Angelegenheit.
Erst reifen lassen
Nur ganz reife Sporen eignen sich zur Aussaat. Wenn Sie plötzlich die ersten von ihnen auf der Fensterbank liegen sehen, sollten Sie das Blatt abschneiden (die Sporen menge eines Blattes reicht völlig aus). Packen Sie es in eine Tüte, und legen Sie diese einige Tage an einen warmen Ort. Dann fallen sämtliche Sporen vom Blatt ab. Sie werden in eine Saatschale oder einen Topf mit feuchtem Torf gesät, der sehr hell und sehr warm (22°C) stehen muss. Allerdings ist die Keimung Glückssache.
Es dauert seine Zeit
Frühestens nach einem Monat sehen Sie die ersten Keim spitzen. Lassen Sie die winzigen Farne ruhig ein paar Monate in der geschützten Saatschale warm, hell und feucht stehen. Dann vorsichtig in kleine Töpfe umsetzen. Bis sich die ersten Blättchen bilden, dauert es etwa ein halbes Jahr. Erst nach einem Jahr sind die Nachwuchs-Pflanzen so weit, dass sie einzeln umgesetzt werden
Ratschläge bei Krankheiten
Braune Ränder an Blättern
Braune Ränder an Blättern, die sich außerdem zusammenrollen, sind ein Zeichen für zuviel Wärme, und gleichzeitig zu trockener Luft. Ändern Sie die Umgebung.
Braune Blattflecken
Braune Blattflecken. Stellen Sie die Pflanze wärmer. Denken Sie jedoch an die Luftfeuchtigkeit. Flecken können auch auf Zugluft oder falsches Gießen hindeuten.
Blasse, hellgrüne Blätter
Blasse, hellgrüne Blätter können zwei Ursachen haben: zuviel Helligkeit (dann treten meist gleichzeitig Blattflecken auf) oder Düngermangel.
Schildläuse
Schildläuse treten bei trockener Luft auf. Mit Spiritus betupfen und am nächsten Tag abstreifen.
Nestfarn
Lange glänzende Blätter mit zusammengerollter Spitze bekommt der Nestfarn immer aus der Mitte der Rosette.
Tipp Einkaufen
Achten Sie beim Kauf auf die Blätter. Kaufen Sie nie Pflanzen, die im Laden in der Nähe der Tür im Zug stehen. Sie halten nicht sehr lange.
Lebensdauer:
In der richtigen Umgebung, bei guter Pflege, kann der Farn sehr alt werden.
Saison:
Einen Nestfarn können Sie das ganze Jahr über kaufen.
Schwierigkeitsgrad:
Der Nestfarn gehört zu den Pflanzen, die einige Sonderwünsche haben und etwas Aufmerksamkeit erfordern.
Kurze Hinweise
Größe und Wuchs
Bei guter Pflege können die Blätter 60-100 cm lang werden. Später geht der Farn mehr in die Breite, da sich in der Mitte der Rosette ständig neue Blätter bilden.
Blüte und Duft
Blüten bekommt der Farn nicht. Er vermehrt sich durch Sporen.
Licht und Temperatur
Am liebsten steht der Nestfarn schattig, warm und feucht. Auf keinen Fall darf er an ein sonniges Südfenster, oder an einen zügigen Platz. Die Temperatur sollte auch im Winter nicht unter 18°C liegen. Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein.
Gießen und Düngen
Der Ballen darf nie austrocknen; vor allem im Sommer müssen Sie gut gießen. Aber leeren Sie anschließend noch einmal den Untersatz aus; nasse Füße sind sein Tod. Im Winter wird etwas weniger gegossen, aber mit lauwarmem, entkalktem Wasser. Während der Wachstumszeit etwa alle drei Wochen düngen.
Erde und Umpflanzen
Ideal ist Einheitserde, die mit etwas Sand vermischt wird, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Jüngere Pflanzen werden in jedem Frühjahr umgetopft, ältere nur alle zwei bis drei Jahre.
Schneiden
Beschnitten wird der Farn nicht; nur vertrocknete Wedel sollten Sie entfernen.
Vermehren
Üblich ist die Vermehrung durch Sporen.
Umgebung
Der ideale Platz für diesen Farn ist zum Beispiel ein Badezimmer. Denn dort ist die hohe Luftfeuchtigkeit und die notwendige Wärme garantiert.
Weitere Farne
- Pellefarn oder auch Rundblattfarn, robuster Zimmerfarn
- Lederfarn, verträgt auch trockene Zimmerluft, keine Sonne
- Flügelfarn gehört zur großen Familie der Saumfarne
- Palmfarn oder Sagopalme, kann baumhoch werden
- Stenochlaena ist ein Farn der klettern kann
- Speerfarn, ein kleiner Farn mit gefiederten Blättern
- Sichelfarn, einer der einfachsten Farne
- Schwertfarn, herabhängende, starkgefiederte Wedel