Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Verwandeln Sie Ihre Gartenabfälle durch Kompostieren in hochwertigen Kompost, keine kranken oder von Schädlingen befallene Pflanzen
Mit Kompost können Sie Ihren Gartenboden verbessern. Er entsteht aus organischen Materialien, die von Bakterien und anderen Mikroorganismen zersetzt werden.
Damit der Zersetzungs – oder Verrottungsprozeß – richtig ablaufen kann, sind Temperaturen von 60 bis 70 °C, Feuchtigkeit und gute Durchlüftung nötig. Durch das Kompostieren erhält man eine nährstoffreiche, humose, hochwertige Erde. Sie verbessert den Gartenboden und lockert ihn. Außerdem ist er ein sehr gutes natürliches Düngemittel, weil er wichtige Pflanzennährstoffe enthält. Frische Erde erhält man schon nach wenigen Wochen, reifen nach einigen Monaten.
Material
Gartenabfälle aller Art können Sie kompostieren, zum Beispiel Laub, Pflanzenreste von Blumen – oder Gemüsebeeten, Zweige oder Gras. Von den Küchenabfällen kann man Obst – und Gemüsereste, Kaffee – und Teesatz, Eierschalen und sogar Küchenpapier verwenden. Ungeeignet sind alle anorganischen Stoffe wie Glas oder Plastik, da sie nicht verrotten. Nicht nehmen dürfen Sie Molkereiprodukte und Reste von Fleisch oder Fisch. Sie riechen und können Mäuse und Ratten anlocken.
Achtung
Kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen dürfen nicht in den Haufen! Es besteht sonst die Gefahr, dass Sie die Krankheitserreger oder die Schädlinge im ganzen Garten verteilen.
Grasschnitt und Blätter sind gutes Material
Behälter
Ein Komposthaufen ist die preiswerteste Möglichkeit, Abfälle zu kompostieren. Er wird aufgeschichtet und sollte etwa 1 m hoch und breit sein. Nach einiger Zeit müssen Sie ihn umsetzen, um eine gute Durchlüftung sicherzustellen.
Kompostsilos, die es in verschiedenen Ausführungen im Gartenfachhandel gibt, sind einfach zu handhaben. Sie haben Lüftungsöffnungen, man muss sie also nicht umsetzen. Thermokomposter liefern oft schon nach acht Wochen reife Humuserde.
Thermokomposter
Aufsetzen und Pflegen
Das brauchen Sie:
Gartenabfälle, Kompostsilo, Kompoststarter (aus dem Gartenfachhandel) Stabthermometer
Sammeln Sie Gartenabfälle. Lockern Sie den Boden unter dem Silo. Zerkleinern Sie alles. Vermischen Sie grob zerkleinertes Material mit feinem.
Schichten Sie unten etwa 10 bis 15 cm hoch grobe Abfälle auf. Gemischte Materialien schichtweise einfüllen (nicht einfach hineinschütten!)
Den Starter hinzufügen. Das Thermometer einstecken. Steigt die Temperatur am zweiten Tag über 70 °C, den Haufen mit Wasser kühlen.
Testen Sie, ob der Haufen reif ist: Kresse in etwas Kompost säen. Wenn nach sechs Tagen grüne Blätter kommen, ist er reif, bei gelben nicht
Tipp
Geeigneten Kompost für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen (Erdbeeren oder Rhododendron) können Sie leicht herstellen: Geben Sie viele Azaleenblüten oder Kiefernnadeln dazu. Der Anteil dieser sauren Gartenabfälle sollte nicht mehr als 10 % betragen.
Sieben
Reifer Humus ist tiefbraun und fein krümelig. Da die verschiedenen organischen Materialien unterschiedlich schnell verrotten, enthält er meist noch grobe Rückstände. Bevor Sie ihn verwenden, sollten Sie diese Grob Teile heraussieben. Dafür gibt es praktische, große Aufstell Siebe. Geben Sie die groben Teile wieder in das Silo.
Ideal ist es, wenn Sie damit einen zweiten Haufen „impfen“, statt Starter zu verwenden. Während Sie den reifen Haufen aus dem ersten Silo oder Haufen im Garten ausbringen, kann im zweiten bereits der nächste in Ruhe reifen. So haben Sie ohne Unterbrechung das ganze Jahr über den nützlichen reifen Kompost zur Verfügung.
Material
Kaffeesatz
Guter Stickstoff – und Phosphorlieferant; Kaffeefiltertüte nur, wenn sie aus ungebleichtem Papier sind
Grasschnitt
Hoher Stickstoffgehalt; leicht welk werden lassen, nur in dünnen Schichten füllen
Erde und Rasenstücke
Zersetzen sich schnell; gut mit grünem und braunem organischem Material mischen
Blätter
Hoher Kohlenstoff – und Nährstoffgehalt; in winzige Stücke zerkleinern und mit Stickstoff reichem Material mischen
Fruchtfleisch
Fruchtfleisch aus dem Entsafter enthält viel Stickstoff; führt Feuchtigkeit zu
Zweige
Verrotten nur langsam; fördern gute Durchlüftung; unbedingt gut zerkleinern
Sägemehl
Hoher Kohlenstoffgehalt; gut vermischen, zum Beispiel mit Grasschnitt; nur kleine Mengen verwenden
Holzspäne
Hoher Kohlenstoffgehalt; zersetzt sich relativ langsam; zum schnelleren Kompostieren weiter zerkleinern
Holzasche
Reich an Kalium; aber nur sparsam zugeben, da Zuviel Asche auf Pflanzen ätzend wirken kann
Pflege übers Jahr
Frühjahr
Füllen
Sammeln Sie Material. Setzen Sie einen neuen Haufen auf.
Sommer
Befeuchten
Wässern Sie den Haufen bei heißem Wetter. Prüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt: Rotte in der Hand zusammen drücken. Sie muss sich feucht anfühlen. Läuft Wasser heraus, ist sie zu nass (trockenes Material untermischen).
Winter
Schützen
Offene Haufen mit großen Blättern (Rhabarber) oder Fichtenreisig abdecken
Tipp, Kompost für den Garten
Bedenken Sie beim Anlegen des Komposthaufens folgendes: Er sollte an einem luftigen, aber windgeschützten Platz im Garten aufgesetzt werden. Ein guter Windschutz sind hohe Stauden oder Sträucher. Sie sorgen gleichzeitig für den notwendigen Schatten. Planen Sie eine luftige Ecke zum Sammeln und Lagern ein.