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Bei dieser Rotangpalme handelt es sich um eine „Kletterpflanze“, die allerdings bei uns zu mehrstämmigen Pflanzen heranwächst
Die Rotangpalme (Calamus ciliaris) gehört zu den seltenen Palmen. Sie wachsen in ihrer Heimat wie Kletterpflanzen. Im Zimmer oder im Wintergarten brauchen Sie Wärme.
Rotangpalme, gehört zu den seltenen Palmen
Und so viel Luftfeuchtigkeit wie nur möglich. Die Rotangpalmen sind aus mehreren Gründen erwähnenswert. Einmal handelt es sich um die mit 340 Arten artenreichste Palmen Gattung, deren Verbreitung sich von Westafrika, Vorderindien, Australien bis hin zu den Fidschi-Inseln erstreckt. Auffallend sind die Blätter, die aussehen, als wären sie vom Winde zerzaust.
Eine Palme, die klettert
Alle Arten, die im tropischen Regenwald wachsen, klettern lichtsuchend an Urwaldriesen empor und blühen hoch oben in den Kronen. Ein Wachstum, zu dem auch Philodendron (Fensterblatt) und Efeutute gezwungen sind. Mit kleinen Haken suchen und finden die Blattstiele Halt. Sie gehören somit zu den Spreizklimmern, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind eigentlich keine richtigen Kletterpflanzen, sondern entwickeln nur lange und biegsame Dornen, mit deren Hilfe sie an Bäumen oder an Hindernissen emporwachsen. Ohne Halt sinkt der Sproß durch sein Gewicht zu Boden.
Sie wachsen wie Kletterrosen
Damit kein Zweigwirrwarr entsteht, müssen Spreizklimmer an Gerüsten festgebunden werden. Rosen und Brombeeren gehören übrigens auch zu dieser „Lianen“ – Gruppe. Rotangpalmen besitzen also keinen säulenförmigen Stamm, sondern 60-90 cm lange Sprossen. Wenn in Berichten von Forschern und in Abenteuerromanen von undurchdringlichem Dickicht die Rede ist, so handelt es sich oft um die meterlangen Sprossen der Rotangpalmen, die, von ihren Wirtsbäumen heruntergerutscht, unüberwindbare Hindernisse bilden.
Palme als Rohstofflieferant
Leider wird das bald nicht mehr zu „beklagen“ sein, da der Raubbau an diesen Palmen zunimmt. Man gewinnt aus den Sprossen das begehrte „Rotang“ (malaiisch: rotan“), jenen Rohstoff, der vor allem zu Spanischem Rohr oder Stuhlrohr (Peddigrohr) weiterverarbeitet wird.
Rotangpalme
Im tropischen Regenwald wachsen alle Arten der Rotangpalme an Urwaldriesen empor
Die Vermehrung der Rotangpalmen
Die Rotangpalmen lassen sich am besten durch das Abtrennen bewurzelter Stecklinge vermehren, die in den Töpfen älterer Pflanzen zu finden sind. Sie wachsen schnell heran, wenn sie zuerst in möglichst kleine Töpfe gesetzt werden. Zu sorgen ist für regelmäßige, wenn auch geringe Feuchtigkeit und für einen schattigen Platz.
Langwieriger ist die Anzucht aus Samen, der allein drei bis vier Monate braucht, um zu keimen. Bei der Aussaat wird der Samen doppelt so hoch mit Erde zugedeckt wie er selber dick ist. Denn Palmen gehören zu den Dunkelkeimern.
Unbedingt muss der Palmen Keimling am Samenkorn bleiben, weil er hieraus seine erste, natürliche Nahrung bezieht. Denn noch wird er nicht mit Mineraldünger konfrontiert, da dies einer jungen Pflanze überhaupt nicht behagt. Wie bei Stecklingen soll die Erde gleichmäßig feucht sein. Ein einmaliges Austrocknen macht die gesamte Keimung zunichte.
Ratschläge Gesundheit
Umweltschäden. Braune Spitzen weisen auf Zuviel Gießen oder zu trockene Luft während der Heizperiode hin. Beides kann man durch Einschränken der Wassergaben oder durch wöchentliches Abspritzen der Wedel vermeiden. Der Grund für das Braun werden und Einrollen der Blätter ist dagegen auf Ballen Trockenheit zurückzuführen.
Schildläuse. Diese lästigen Schädiger kann man durch Abstreifen der deutlich sichtbaren Schilde (mit einem Holzstäbchen) und anschließendem Besprühen mit einem Insekten Spritzmittel entfernen.
Woll- und Schmierläuse. Diese Läuse sind im Gegensatz zu den Schildläusen beweglich und sichtbar. Bekämpfen Sie sie mit einem Insektenspray. Den von den Läusen hinterlassenen Rußtau mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Tipp Einkaufen
Wird selten angeboten. Deshalb sofort zugreifen, wenn man sie bekommen kann.
Lebensdauer: Bei guter Pflege kann diese Palme sehr alt werden.
Saison: Als „Nur-Blatt-Pflanze“ ganzjährig.
Schwierigkeitsgrad: Braucht regelmäßig hohe Temperaturen.
Spreizklimmer
Typisch für Spreizklimmer: lange, biegsame Dornen
Kurze Hinweise
Größe und Wuchs
Bei dieser Palme handelt es sich um eine „Kletterpflanze“, die allerdings bei uns zu mehrstämmigen Pflanzen heranwächst. Sie bilden nur keinen säulenförmigen Stamm wie andere Palmen.
Blüte und Duft
Mit Blüten ist unter den Wachstums Bedingungen in Haus und Wintergarten nicht zu rechnen.
Licht und Temperatur
Diese ungewöhnliche Palme schätzt gleichmäßig hohe Temperaturen (nicht unter + 18°C, reichlich Licht aber keine Sonne.
Gießen und Düngen
Rotangpalmen brauchen viel Feuchtigkeit. Es empfiehlt sich deshalb, sie in einen ständig mit Wasser gefüllten und ausreichend großen Untersatz zu stellen.
Erde und Umpflanzen
Beim Umpflanzen sollte der neue Topf am Topf Rand zwei Daumen breiter sein als der alte. Verwenden Sie ausschließlich vor gedüngte Blumenerde. Ältere Pflanzen brauchen alle 3-5, jüngere alle 2 Jahre einen neuen Topf.
Schneiden
Geschnitten wird, um Stecklinge zu gewinnen oder um zu groß gewordene Palmen im Zaum zu halten.
Vermehren
Durch bewurzelte Stecklinge oder – langwieriger – durch Samen.
Umgebung
Rotangpalmen sollten im Zimmer, im Wintergarten oder im Gewächshaus bleiben. Ein Freiland Aufenthalt, wie ihn zum Beispiel die Phoenixpalmen schätzen, bekommt ihnen nicht.
Weitere Palmen
1 Nikanpalme, aufrechter Stamm und gleichmäßige Wedel
2 Ölpalme, eine interessante, Pflanze, kann sehr alt werden
3 Steckenpalme auch Rutenpalme, eine pflegeleichte Palme