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Hochstämmchen im Kübel haben ihren Ursprung bei uns in den Orangerien der Rokokogärten, dort züchtete man vor allem exotische Pflanzen
Topfpflanzen, die als Bäumchen im Kübel wachsen, werden schon lange gezogen. Eine ganze Reihe von Pflanzen kann man im Laufe der Zeit zum Hochstamm umfunktionieren. Hochstämmchen wurden als erstes in China und Japan gezogen, wo man sich intensiv damit beschäftigte. Aber auch englische und französische Gärtner verstanden es schon bald, ,normale‘ Pflanzen zum Bäumchen werden zu lassen. Meist waren die kleinen Bäume Blickfang in Eingangshallen und auf Terrassen.
Hochstämmchen im Kübel haben ihren Ursprung bei uns in den Orangerien der Rokokogärten. Dort züchtete man auf diese Art vor allem exotische Pflanzen, die von dem Reichtum, aber auch von dem Wissen und evtl., von den fernen Reisen seiner Besitzer künden sollten. Zu Anfang besaßen nur wohlhabende Leute solche Bäumchen. Erst später konnte sie sich das Volk leisten.
Heute kann man Hochstämmchen überall kaufen
Wer solche hübschen kleinen Hochstämmchen liebt, der hat in einer größeren Gärtnerei eine reichhaltige Auswahl. Auch aristokratische Exoten sind kein besonderes Problem – vorausgesetzt, man hat das notwendige Kleingeld und geeignete Möglichkeiten zur Unterbringung im Winter. Wer Spaß und Geduld hat, kann sich auch selbst ein Bäumchen ziehen.
Hochstämmchen
Welche Pflanzen eignen sich als Hochstämmchen?
Sie lässt sich relativ einfach als Hochstämmchen heranziehen und auch später leicht halten. Am besten beginnen Sie mit einem Steckling. Schneiden Sie von einer Fuchsie einen aufrechtwachsenden Zweig ab, und lassen Sie ihn sich bewurzeln.
Alle Seitenzweige müssen Sie vorher entfernen. Nach dem Bewurzeln kommt der Steckling in einen Blumentopf und wird an einem Stöckchen festgebunden.
Alle Seitentriebe, die sich im Laufe des ersten Jahres bilden, werden dicht am Haupttrieb abgeschnitten. Nur die Spitze darf ungehindert wachsen. Wenn der Stamm ausreichend hoch ist, wird die Spitze gekappt. Dadurch bilden sich hier Nebentriebe, es entsteht eine buschige Krone, die in den nächsten Monaten in Form geschnitten werden muss.
Rose als Hochstämmchen
Pflanzen Sie einen wilden Grundstamm, z.B. von Rosa canina, in einen Topf, solange er noch ganz klein ist. Nach einiger Zeit des Wachsens suchen Sie den stärksten Trieb aus und binden ihn an einem Bambusstock hoch.
Die anderen Triebe werden entfernt. Ist er nach einem Jahr etwa 7 bis 10 mm dick, wird er auf eine Edelrose von ca. 70 cm Höhe gepfropft. Dies ist allerdings keine Methode für Gartenanfänger.
Die richtige Zeit ist der August. Binden Sie die okulierte Rose vorsichtig zur Erde, um sie für den Winter mit Laub Erde und Torf zuzudecken. Im folgenden Jahr wird die Pfropfstelle wieder ausgepackt, die Rose hochgestellt, der wilde Trieb abgeschnitten. Wieder an einen Bambusstock binden. Nun beginnt die Edelrose zu wachsen. Damit sie sich in der Krone dicht verzweigt, wird sie mehrmals beschnitten. Die Pfropfstelle muss im Winter stets vor Frost geschützt werden.
Margerite
Die echte Margerite, Chrysanthemum frutescens, wächst als kleiner, verholzter Halbbusch. Der Zuwachs allerdings ist mäßig. Auch für diese Pflanze gilt: mit einem kleinen Steckling im zeitigen Frühjahr beginnen.
Nehmen Sie einen kräftigen Trieb, entfernen Sie die unteren Zweige und Blätter, lassen Sie ihn sich bewurzeln, und binden Sie ihn an einen Stab hoch. In der folgenden Wachstumssaison lassen Sie den Stamm wachsen und entfernen regelmäßig alle Seitentriebe.
Im Spätsommer kappen Sie die Spitze, damit sich oben Seitentriebe für die Krone bilden. Ist die Krone in Form geschnitten, braucht das Bäumchen nur noch genügend Laub zu produzieren als Hintergrund für die weißen Blüten.
Kaffeebaum
Hier brauchen Sie nicht so früh wie bei den anderen Bäumchen mit dem Hochziehen zu beginnen. Am besten kaufen Sie im Laden eine Pflanze, die etwa 20 cm groß ist und einen hübschen, gleichmäßigen Wuchs hat.
Stellen Sie die Pflanze hell, aber nicht in die grelle Sonne. Zuerst werden nur die untersten Blätter abgekniffen. Wenn der Kaffeebaum richtig anfängt zu wachsen, werden auch die Seitenzweige entfernt. Diese Seitentriebe müssen so früh wie möglich abgekniffen werden.
Bei stärkeren Zweigen beschädigt man leicht die Borke des hellen Stammes. Dieses Abkneifen müssen Sie etwa zwei Wachstumsperioden exakt durchhalten, bis aus der Pflanze ein richtiger Baum wird.
Diese Pflanzen kann man als Baum ziehen
Ficus-Arten, Freilandhibiskus, Fuchsie, Ginster, Heliotrop, Kaffeebaum, Kamelie, Margerite, Myrte, Oleander, Rose, Zimmerhibiskus, Zwergapfelsine, Zwergrhododendron
Der richtige Topf
Eine schöne Pflanze kann viel von ihrer dekorativen Wirkung verlieren, wenn sie in einem hässlichen Topf steht. Das gilt nicht nur für die Kübelbäumchen, sondern für alle Topfpflanzen.
Als Faustregel kann man sagen, dass Pflanzen mit hellen Blättern am besten in weißen oder anderen hellen Töpfen stehen.
Dunkle, schwer wirkende Töpfe sollte man nur für Pflanzen mit kräftig grünem Laub nehmen. Da es bei uns nur eine beschränkte Auswahl von Blumentopffarben gibt, wird der ideale Ausweg fast immer ein schöner Übertopf sein. Wer Übertöpfe benutzt, muss beim Gießen vorsichtig sein, da sich darin oft unbemerkt überschüssiges Wasser ansammelt.
Hochstämmchen
Richtiges Überwintern
Der ideale Platz für Topfbäumchen ist im Sommer der Balkon oder die Terrasse.
Ende September aber, vor dem ersten Frost, müssen sie ins Haus geholt werden. Versuchen Sie, einen möglichst hellen Raum für sie zu finden, in dem es aber nicht wärmer als ca. 5 bis 10°C sein soll. Gut geeignet ist oft die Diele.
Im Winter, in der Ruhezeit der Pflanzen, müssen Sie vorsichtig mit dem Gießen sein. Meist genügt es, wenn man einmal in der Woche zur Gießkanne greift. Gedüngt wird in dieser Zeit überhaupt nicht. Bei einigen wie z.B. der Margerite, werden die Triebe vorm Einwintern etwa um ein Drittel zurückgeschnitten. Bei allen werden im Frühjahr Zweige, die zu sehr in die Höhe geschossen sind, gekürzt, um die Kronenform zu erhalten.