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Entdecken Sie die Gauklerblume (Mimulus). Pflege, idealer Standort und Vermehrung. Holen Sie sich wertvolle Tipps für eine üppige Blütenpracht!
Die Gauklerblume (Mimulus) ist eine bezaubernde Pflanze, die mit ihren leuchtenden Blüten jeden Garten bereichert. Ob im Beet, am Teichrand oder im Kübel – die Blume ist vielseitig und pflegeleicht. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, wie Sie die Pflanze optimal pflegen, den besten Standort wählen und erfolgreich vermehren, um eine prächtige Blütenpracht zu erzielen.
Ursprung und Verbreitung
Die Gauklerblume, botanisch als Mimulus bezeichnet, gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Der Gattungsname Mimulus leitet sich vom lateinischen Wort „mimus“ ab, was so viel wie „Schauspieler“ oder „Gaukler“ bedeutet – ein treffender Name für diese Pflanze mit ihren auffälligen, oft maskenhaft wirkenden Blüten.
Die natürliche Verbreitung der Gauklerblume erstreckt sich über weite Teile der Welt. Ursprünglich stammen viele Arten aus Nord- und Südamerika, wo sie von Alaska bis Chile vorkommen. Einige Spezies sind auch in Asien und Australien heimisch. In Europa, einschließlich Deutschland, sind einige Arten mittlerweile eingebürgert und kommen verwildert vor, besonders an feuchten Standorten wie Teich- und Flussufern.
Die Gattung Mimulus umfasst etwa 150 Arten, von denen viele als Zierpflanzen kultiviert werden. Besonders beliebt sind Hybriden, die oft aus Kreuzungen zwischen Mimulus luteus (Gelbe Gauklerblume) und Mimulus guttatus entstanden sind.
Botanische Merkmale
Wuchsform und Größe
Gauklerblumen sind in der Regel krautige Pflanzen, die je nach Art und Sorte unterschiedliche Wuchshöhen erreichen können. Die meisten gärtnerisch genutzten Sorten bleiben relativ kompakt und erreichen Höhen zwischen 25 und 50 cm. Es gibt jedoch auch Arten, die deutlich größer werden können.
Der Wuchs ist meist aufrecht, wobei einige Arten auch kriechende Ausläufer bilden können. Die Stängel sind oft vierkantig und können behaart oder kahl sein.
Blätter
Die Blätter der Blume sind gegenständig angeordnet und können in Form und Größe variieren. Typischerweise sind sie eiförmig bis länglich, oft gezähnt oder gesägt am Rand. Bei Mimulus luteus beispielsweise sind die Blätter oben gezahnt und unten eingeschnitten.
Die Blattoberfläche kann glatt oder leicht behaart sein.
Blüten
Die Blüten sind zweifellos das Highlight der Gauklerblume. Sie sitzen einzeln in den oberen Blattachseln und sind von auffälliger Schönheit. Die Blütenform ist typischerweise zweilippig (daher der Name „Lippenblütler“), wobei die Unterlippe oft drei Lappen aufweist und die Oberlippe zwei.
Die Blütenfarben der Pflanze sind äußerst vielfältig und reichen von Gelb über Orange und Rot bis hin zu Violett. Viele Sorten zeichnen sich durch mehrfarbige Blüten aus, oft mit interessanten Mustern oder Flecken. Die gelbe Gauklerblume (Mimulus luteus) beispielsweise hat leuchtend gelbe Blüten, die oft rotbraune Flecken im Schlund aufweisen.
Die Größe der Blüten kann je nach Art und Sorte variieren, liegt aber meist zwischen 2 und 5 cm. Einige Züchtungen haben besonders große und auffällige Blüten.
Blütezeit
Die Blütezeit der Blume erstreckt sich in der Regel von Juni bis in den Spätherbst hinein. Bei günstigen Bedingungen und guter Pflege können die Pflanzen über mehrere Monate hinweg kontinuierlich blühen.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich bei der Gauklerblume Kapselfrüchte, die zahlreiche kleine Samen enthalten. Diese Samen sind ein wichtiger Aspekt der natürlichen Vermehrung und Ausbreitung der Pflanze.
Standortansprüche
Die Pflanze ist in Bezug auf ihren Standort relativ anpassungsfähig, hat aber dennoch einige Präferenzen, die für ein optimales Wachstum und eine reiche Blüte berücksichtigt werden sollten.
Licht
Die Pflanzen gedeihen am besten an halbschattigen Standorten. Sie vertragen sowohl sonnige als auch schattige Plätze, wobei ein ausgewogenes Verhältnis von Licht und Schatten ideal ist.
In vollsonnigen Lagen, besonders in Regionen mit heißen Sommern, sollten die Pflanzen vor der intensiven Mittagssonne geschützt werden, um Verbrennungen zu vermeiden.
Temperatur
Die meisten Arten sind relativ Temperatur Toleranz und kommen mit den üblichen Sommertemperaturen in Mitteleuropa gut zurecht. Für die Überwinterung von mehrjährigen Arten oder Topfpflanzen sind Temperaturen zwischen 10 und 12°C ideal.
Es ist wichtig zu beachten, dass viele der gärtnerisch genutzten Hybriden in unseren Breiten nicht winterhart sind und daher oft als einjährige Pflanzen kultiviert werden.
Boden und Feuchtigkeit
Entsprechend ihrem natürlichen Habitat bevorzugen die Pflanzen feuchte, nährstoffreiche Böden. Der Boden sollte humos, locker und gut durchlässig sein. Eine Mischung aus handelsüblicher Blumenerde, Torf, Kompost und etwas Kies bietet ideale Wachstumsbedingungen.
Die Feuchtigkeit des Bodens ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden der Blume. Die Pflanzen benötigen eine konstant feuchte Umgebung, vertragen aber keine Staunässe. Besonders in Topfkulturen ist regelmäßiges Gießen wichtig, um die Erde stets feucht zu halten.
Pflege
Die Pflege der Pflanze ist relativ unkompliziert, erfordert aber einige spezifische Maßnahmen, um optimales Wachstum und reiche Blüte zu gewährleisten.
Gießen
Regelmäßiges Gießen ist einer der wichtigsten Aspekte der Blumenpflege. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht übernässt sein. In heißen Sommerperioden oder bei Topfkulturen kann tägliches Gießen erforderlich sein. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Düngen
Die Blumen profitieren von einer regelmäßigen Nährstoffversorgung. Bei nährstoffarmer Erde empfiehlt es sich, ein- bis zweimal im Sommer zu düngen. Hierfür eignet sich ein ausgewogener Flüssigdünger für Blühpflanzen. Bei der Verwendung von nährstoffreicher Gartenerde oder regelmäßiger Kompostgabe kann auf zusätzliche Düngung oft verzichtet werden.
Schnitt
Ein regelmäßiger Schnitt ist bei den Blumen in der Regel nicht erforderlich. Es kann jedoch hilfreich sein, verblühte Blütenstände zu entfernen, um die Blütenbildung anzuregen und ein gepflegtes Erscheinungsbild zu erhalten. Bei mehrjährigen Arten kann ein Rückschnitt nach der Blütezeit sinnvoll sein, um die Pflanze zu verjüngen und kompakt zu halten.
Die gelbe Gauklerblume
Die Mimulus luteus, kommt wild von Alaska bis Chile vor. Sie hat mehrjährige kriechende Wurzelrhizome und kann bis zu 50 cm groß werden. Die Blätter sind oben gezahnt, unten eingeschnitten. Die Blüten sitzen einzeln in den obersten Blattachseln.
Nicht zuletzt die vielen Farben und Farbkombinationen machen den Charme der Blume aus
Überwinterung
Die Überwinterung hängt stark von der jeweiligen Art und den klimatischen Bedingungen ab. Viele der gärtnerisch genutzten Hybriden sind nicht winterhart und werden daher meist als einjährige Pflanzen kultiviert. Mehrjährige Arten können in milden Regionen mit entsprechendem Winterschutz im Freien überwintern. Hierfür sollten die Pflanzen mit Reisig, Laub oder einem Erdhügel abgedeckt werden.
Topfpflanzen sollten für die Überwinterung ins Haus geholt werden. Ein kühler, aber frostfreier Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 12°C ist ideal. Der Standort sollte nicht zu dunkel sein, und es sollte für ausreichende Belüftung gesorgt werden.
Ein Tipp: Bei mehr Licht – aber im Haus und bei den genannten Temperaturen – können Sie die Blütezeit noch ein wenig verlängern. Möchten Sie eine bestimmte Blütenfarbe mehrere Jahre genießen, können Sie im Frühjahr Stecklinge nehmen. Sie schlagen schneller Wurzeln und blühen zumeist früher als neue Pflanzen nach einer Samenvermehrung.
Vermehrung
Die Vermehrung der Gauklerblume kann auf verschiedene Arten erfolgen.
- Aussaat. Die Aussaat ist die gängigste Methode zur Vermehrung. Der sehr feine Samen wird im Frühjahr (März/April) auf feuchte, sandige Erde ausgestreut, aber nicht mit Erde bedeckt. Eine Glasscheibe über der Aussaat hilft, die notwendige Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 15-18°C.
- Stecklinge. Für die vegetative Vermehrung können im Frühjahr Stecklinge geschnitten werden. Diese bewurzeln sich in der Regel schnell und blühen oft früher als aus Samen gezogene Pflanzen.
- Teilung. Mehrjährige Arten können durch Teilung der Wurzelstöcke vermehrt werden. Dies sollte im Frühjahr oder Herbst erfolgen.
Samenvermehrung
Sie ist die normale Methode, mit der im März/April begonnen wird. Der sehr kleine Samen kommt auf – nicht in ! – sandige Erde und darauf eine Glasscheibe, die für die notwendige Luftfeuchtigkeit sorgt. Hat der Samen gekeimt, sollte die Temperatur 15°C betragen (vorher kann sie 2 bis 3 Grad höher liegen). Haben sich die ersehnten Pflänzchen gebildet, werden sie in kleine Töpfe pikiert, wo sie dann bei nur 10 bis 12°C weiterwachsen.
Ab Mitte Mai können Sie die Pflanzen in ihren Töpfen nach draußen stellen, wo sie sich allmählich an das „rauere“ Klima gewöhnen. Ende Mai kommen sie an ihren endgültigen Standort mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit. Topfpflanzen hingegen werden um diese Zeit in größere Töpfe gesetzt. Die Erde muss nahrungsreich und porös sein. Nach dem Umpflanzen wird die Temperatur im Haus auf 15°C bis 20°C erhöht. Draußen stehende Blumen müssen mit dem natürlichen Temperaturangebot vorliebnehmen.
Verwendung im Garten und als Zimmerpflanze
Die Gauklerblume ist aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit für verschiedene Verwendungszwecke im Garten und als Zimmerpflanze geeignet.
Im Garten
- Teich- und Bachuferbepflanzung. Aufgrund ihrer Vorliebe für feuchte Standorte eignen sich die Blumen hervorragend für die Bepflanzung von Teich- und Bachufern. Sie können bis zu einer Wassertiefe von etwa 10 cm gedeihen.
- Staudenbeete. In Staudenbeeten bringen Gauklerblumen mit ihren leuchtenden Blüten farbige Akzente. Sie harmonieren gut mit anderen feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie Sumpfdotterblumen und Sumpf-Vergissmeinnicht.
- Unterpflanzung: Gauklerblumen eignen sich gut als Unterpflanzung für größere Sträucher oder Bäume, besonders an halbschattigen Standorten.
- Wegränder. Für die Gestaltung von Wegrändern in feuchteren Gartenbereichen sind Gauklerblumen eine attraktive Option.
- Steingärten. Kleinwüchsige Arten und Sorten können in feuchten Bereichen von Steingärten eingesetzt werden.
Als Topf- und Kübelpflanze
Gauklerblumen lassen sich auch hervorragend als Topf- oder Kübelpflanzen kultivieren. Sie eignen sich für:
- Balkonkästen. In Balkonkästen bringen sie farbenfrohe Akzente und blühen bei guter Pflege den ganzen Sommer über.
- Einzeltöpfe. Als Einzelpflanzen in dekorativen Töpfen sind die Pflanzen ein Blickfang auf Terrassen oder in Wintergärten.
- Zimmerpflanzen. Einige Arten können auch als Zimmerpflanzen gehalten werden, vorausgesetzt, sie erhalten ausreichend Licht und Feuchtigkeit.
Krankheiten und Schädlinge
Gauklerblumen sind im Allgemeinen recht robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können unter ungünstigen Bedingungen einige Probleme auftreten.
- Grauschimmel (Botrytis). Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung kann Grauschimmel auftreten. Er zeigt sich als grauer, pelziger Belag auf Blättern und Blüten.
- Echter Mehltau. Dieser Pilzbefall äußert sich durch weiße, mehlige Flecken auf den Blättern. Er tritt häufiger bei Trockenheit und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit auf.
- Blattläuse. Diese Schädlinge können gelegentlich die jungen Triebe und Knospen befallen.
- Spinnmilben. Bei trockener, warmer Luft können Spinnmilben auftreten, die feine Gespinste auf der Blattunterseite hinterlassen.
- Wurzelfäule. Bei Staunässe oder zu feuchtem Boden kann es zu Wurzelfäule kommen, die sich durch welke Blätter und ein allgemeines Kümmern der Pflanze bemerkbar macht.
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Wasserversorgung, gute Drainage und ausreichende Luftzirkulation zu achten. Regelmäßige Kontrollen helfen, Krankheiten und Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Durch Samen gezogene Pflanzen sind zumeist gesünder als solche, die aus Stecklingen entstanden sind: die letzteren übernehmen oft Krankheiten von der Mutter.
Eine kurzlebige Blüte liegt an zu trockener Erde. Die Pflanze muss regelmäßig gegossen werden und braucht eine ständig feuchte Erde.
Zu spätes Blühen liegt an zu niedrigen Frühjahrstemperaturen. Sie sollten zwischen 15 und 20°C liegen.
Züchtung und Sorten
Die gärtnerische Züchtung hat eine Vielzahl von Gauklerblumen-Sorten hervorgebracht, die sich durch Blütenfarbe, -Größe und Wuchsform unterscheiden. Einige beliebte Sorten sind:
- ‚Calypso‘. Eine Sorte mit goldgelben bis orangefarbenen Blüten.
- ‚Viva‘: Zeichnet sich durch große, gelbe Blüten aus, die manchmal rotbraune Flecken aufweisen.
- ‚Magic Mix‘: Eine Mischung verschiedener Farbvarianten, die ein buntes Blütenmeer erzeugt.
- ‚Monkey Musk‘: Eine robuste Sorte mit leuchtend gelben Blüten.
- ‚Tigrinus‘: Bekannt für ihre auffällig getigerten Blüten in Gelb und Rot.
Die recht großen, ungemein farbenprächtigen Blüten sitzen einzeln in den obersten Blattachseln.
Die recht großen Lippenblüten sitzen einzeln in den obersten Blattachseln. Die Farben sind entweder gelb, orange, rot oder in mehreren Farben gemustert. Sie duften nur sehr schwach.