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Obstbäume für Ihren Garten. Finden Sie den perfekten Obstbaum für Ihren Garten. ✓ Beratung zu Sorten, Standort und Schnitt
Obstbäume sind nicht nur eine Augenweide, sondern bringen auch köstliche, selbst geerntete Früchte in Ihren Garten. Ob Apfel, Birne, Kirsche oder Pflaume – entdecken Sie die Vielfalt und finden Sie den perfekten Baum für Ihren Bedarf.
Obstbäume für den eigenen Garten
Die Planung und Pflege eines Obstgartens kann eine äußerst lohnende Erfahrung sein. Mit der richtigen Auswahl und Pflege können Sie das ganze Jahr über frische Früchte genießen. Hier einige detaillierte Tipps und Überlegungen.
Zeitliche Planung der Fruchtreife
Wenn Sie die Reifezeiten Ihrer Bäume kennen, können Sie Ihren Garten strategisch planen.
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Frühe Sorten.
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Frühkirschen (Mai-Juni)
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Sommerapfelsorten wie ‚Vista Bella‘ (Juli-August)
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Frühe Birnensorten wie ‚Clapps Liebling‘ (August)
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Mittlere Reifezeit.
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Pflaumen und Zwetschgen (August-September)
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Herbstäpfel wie ‚Elstar‘ (September-Oktober)
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Späte Sorten.
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Winteräpfel wie ‚Boskoop‘ (Oktober-November)
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Späte Birnensorten wie ‚Conference‘ (Oktober)
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Durch eine geschickte Kombination können Sie von Frühsommer bis in den späten Herbst hinein frisches Obst ernten.
Flexibilität und Pflege von Baumgärten
Obstgärten bieten eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit.
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Einfache Pflege. Obstbäume benötigen oft weniger Aufmerksamkeit als andere Gartenbereiche.
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Austauschbarkeit. Im Gegensatz zu wertvollen Zierbäumen können Obstbäume relativ problemlos ersetzt werden.
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Verjüngung. Das Fällen und Ersetzen alter Bäume durch junge Exemplare kann den Garten revitalisieren.
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Experimentierfreudigkeit. Sie können neue Sorten oder Arten ausprobieren, ohne den gesamten Garten umzugestalten.
Beachten Sie jedoch.
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Einzeln stehende, alte Obstbäume können ökologisch wertvoll sein und sollten, wenn möglich, erhalten werden.
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Zierbäume, insbesondere seltene oder alte Exemplare, sollten mit Bedacht behandelt werden.
Mit diesen Überlegungen können Sie einen vielfältigen, produktiven und anpassungsfähigen Obstgarten schaffen, der Ihnen jahrelang Freude und köstliche Früchte bescheren wird.
Der Standort für Obstbäume
Der ideale Standort für wärmeliebende Obstbäume wie Pfirsich, Aprikose und Nektarine ist an Mauern oder Hauswänden. Diese Platzierung bietet mehrere Vorteile.
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Wärmespeicherung. Die Mauer nimmt tagsüber Sonnenwärme auf und gibt sie nachts wieder ab, was ein günstiges Mikroklima schafft.
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Windschutz. Die Kraft des kälteren Nordwindes wird gebrochen.
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Frostschutz. Die Bäume leiden weniger unter Frühjahrsnachtfrösten.
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Verlängerte Reifezeit. Im Herbst haben die Früchte mehr Zeit zum Reifen.
Die optimale Ausrichtung der Mauer variiert von Südost bis Südwest, um maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Allerdings ist es ratsam, die Bäume nicht direkt auf der Südseite zu pflanzen, da dies zu früher Blütenbildung und möglichen Frostschäden führen kann.
Für eine erfolgreiche Kultivierung dieser Obstbäume an Mauern.
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Erziehen Sie die Bäume als Spalier oder in Fächerform.
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Binden Sie die Zweige und Äste flach an, um eine gleichmäßige Sonnenexposition zu gewährleisten.
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Kontrollieren und binden Sie die jungen Pflanzen wöchentlich während der Wachstumsphase an.
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Halten Sie einen Abstand von mindestens 10 cm zwischen dem Spaliergerüst und der Wand ein.
Neben Pfirsichen, Aprikosen und Nektarinen profitieren auch andere wärmeliebende Obstarten wie Feigen und Maulbeeren von dieser Anbaumethode. Diese Technik ermöglicht es Gartenbesitzern, auch in kühleren Regionen erfolgreich Südfrüchte anzubauen und von vollreifen, aromatischen Früchten zu profitieren, die man so im Supermarkt nicht findet.
Obstbäume, die Formgebung
Die Formgebung von Obstbäumen, insbesondere durch Spalierzucht, bietet eine faszinierende Möglichkeit, den Charakter eines Gartens zu prägen und gleichzeitig effizient Obst anzubauen. Diese Technik, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet war, erlebt heute eine Renaissance, besonders in kleineren Gärten.
Historische Entwicklung und moderne Anwendung
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Blütezeit. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Spalierzucht die bevorzugte Methode für Obstbäume in vielen Gärten.
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Niedergang. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet diese Technik weitgehend in Vergessenheit.
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Überlebende. Einige wenige Schnurbäume aus jener Epoche haben die Zeit überdauert und zeugen von dieser Kunst.
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Wiederbelebung. Heute erlebt die Spalierzucht eine Wiederentdeckung, besonders in urbanen und kleinen Gärten.
Vorteile der Spalierzucht
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Platzersparnis. Ideal für kleine Gärten, da die Bäume flach an Wänden oder Gerüsten gezogen werden.
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Ästhetik. Verleiht dem Garten einen strukturierten, architektonischen Charakter.
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Vielseitigkeit. Kann als Wegbegrenzung oder zur Unterteilung von Gartenabschnitten genutzt werden.
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Fruchtqualität. Alle Früchte erhalten gleichmäßig Sonnenlicht, was die Qualität verbessert.
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Klimaanpassung. Ermöglicht den Anbau wärmeliebender Obstarten in kühleren Regionen.
Beliebte Spalierformen
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U-Spalier
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Doppel-U-Spalier
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Palmette (mit waagerechten Ästen)
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Fächerspalier
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V-Spalier
Geeignete Obstarten
Nicht nur Äpfel und Birnen eignen sich für die Spalierzucht. Auch andere Obstarten können in dieser Form kultiviert werden.
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Aprikosen
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Pfirsiche
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Pflaumen
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Kirschen
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Quitten
Die Wiederbelebung der Spalierzucht bietet Hobbygärtnern die Möglichkeit, selbst auf begrenztem Raum eine Vielfalt an Obstbäumen zu kultivieren und dabei einen einzigartigen, strukturierten Gartenstil zu schaffen. Diese Methode verbindet auf elegante Weise Tradition mit modernen Gartengestaltungskonzepten und ermöglicht es, auch in urbanen Umgebungen frisches Obst aus eigenem Anbau zu genießen.
Durch Form, Blüte und Früchte sind Obstbäume das ganze Jahr über ein schöner Anblick
Obstbäume sind nicht nur wegen ihrer Früchte wertvoll, sondern auch durch ihre Form, Blüten und Früchte das ganze Jahr über ein ästhetischer Anblick. Damit sie gesund wachsen und reichlich Früchte tragen, sollten einige wichtige Aspekte beachtet werden.
1. Auswahl der Obstbäume
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Wählen Sie Obstbäume, die auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt wurden. Diese haben kompakte Wurzelsysteme, die nicht weit vom Stamm reichen.
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Der Vorteil. Düngung in Stammnähe wirkt direkt auf die Fruchtbildung.
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Wegen des kleinen Wurzelwerks benötigen diese Bäume jedoch eine Stütze.
2. Pflanzung
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Achten Sie darauf, dass die Veredelungsstelle über der Erde bleibt, um Krankheiten zu vermeiden.
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Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu verhindern.
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Obstbäume sollten nicht im Rasen stehen. Stattdessen eignen sich Beete oder Randbereiche besser, da dies das Einarbeiten von Dünger erleichtert und Schädlingsbefall reduziert.
3. Pflege der Baumscheibe
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Um den Stamm herum sollte ein freier Bereich – die sogenannte Baumscheibe – mit einem Durchmesser von mindestens 80 cm angelegt werden.
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Halten Sie diesen Bereich frei von Gras und Unkraut, da diese dem Baum Nährstoffe entziehen.
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Die Baumscheibe kann dekorativ mit niedrig wachsenden Pflanzen wie Frauenmantel oder Zwiebelgewächsen wie Narzissen bepflanzt werden.
4. Düngung
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Verwenden Sie organischen Dünger wie Kompost oder speziellen Obstbaumdünger im Frühjahr (März/April).
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Bei Bedarf kann im Sommer eine Nachdüngung erfolgen.
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Arbeiten Sie den Dünger leicht in den Boden ein, idealerweise am äußeren Rand der Baumscheibe, da dort die Saugwurzeln liegen.
5. Bewässerung und Schutz
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In heißen Sommern ist regelmäßiges Gießen wichtig. Lassen Sie Wasser langsam in die Baumscheibe einsickern.
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Mulchen Sie die Baumscheibe mit Rasenschnitt, um die Verdunstung zu reduzieren und Unkrautwachstum zu verhindern.
Durch diese Maßnahmen fördern Sie nicht nur das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Obstbäume, sondern schaffen auch einen attraktiven Blickfang in Ihrem Garten.
Obstbäume, Formen bei Äpfeln und Birnen
Beim Kauf von Obstbäumen sollten wir nicht nur den Fruchtertrag im Blick haben, sondern auch die Form des Baumes sorgfältig bedenken. Die Wahl der richtigen Baumform kann entscheidend für die Gestaltung und Nutzung des Gartens sein. Hier ein detaillierter Überblick über die verschiedenen Formen bei Äpfeln und Birnen.
Klassische Baumformen
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Hochstamm.
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Wuchshöhe. 8 bis 10 m
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Stammhöhe. 160-180 cm
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Pflanzabstand. 10 m
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Lebensdauer. 60 bis 100 Jahre
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Ideal für große Gärten und Streuobstwiesen
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Halbstamm.
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Wuchshöhe. 5 bis 10 m
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Stammhöhe. 100-120 cm
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Pflanzabstand. 5 bis 7 m
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Erste Ernte. ab 4. oder 5. Standjahr
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Gut geeignet für mittelgroße Gärten
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Viertelstamm (Niederstamm).
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Stammhöhe. 60-80 cm
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Pflanzabstand. 3,5 bis 4,5 m zwischen den Reihen, 1,5 bis 2,5 m in der Reihe
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Perfekt für kleinere Gärten und leichte Ernte
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Spezielle Wuchsformen
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Spindel.
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Wuchshöhe. 2 bis 3 m
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Benötigt lebenslang Stützpfahl
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Pflanzabstand. 1 m (Apfel) bis 4 m (Süßkirsche)
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Erste Ernte. bereits im 1. Standjahr
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Lebensdauer. 10 bis 20 Jahre
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Ideal für Obsthecken und kleine Gärten
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Säulenobst.
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Wuchshöhe. 2,5 bis 4 m
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Schlanke, säulenförmige Form
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Pflanzabstand. 60 bis 100 cm
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Erste Ernte. ab 3. Jahr
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Lebensdauer. 10 bis 20 Jahre
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Perfekt für Topfkultur und kleine Gärten
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Zwergobst.
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Wuchshöhe. 1,20 bis 2 m
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Pflanzabstand. 1,50 m
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Erste Ernte. ab 2. Jahr
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Lebensdauer. 10 bis 20 Jahre
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Geeignet für Topfkultur und Balkone
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Die Wahl der Baumform hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Platzangebot, gewünschter Ertrag, Pflegeaufwand und ästhetischen Vorlieben. Während Hochstämme ideal für große Gärten sind und einen natürlichen Charakter verleihen, eignen sich Spindeln und Säulenobst hervorragend für kleine Gärten oder moderne Gestaltungskonzepte. Zwergobst und Spindeln bieten zudem die Möglichkeit, mehrere Sorten auf begrenztem Raum zu kultivieren und damit die Erntezeit zu verlängern.
Beachten Sie, dass die Wuchsform nicht nur von der Sorte, sondern auch von der verwendeten Unterlage abhängt. Schwachwachsende Unterlagen führen zu kleineren Bäumen, die früher in den Ertrag kommen, aber auch anspruchsvoller in der Pflege sind. Starkwachsende Unterlagen hingegen ergeben größere, robustere Bäume mit längerer Lebensdauer.
Durch die richtige Wahl der Baumform können Sie Ihren Garten nicht nur mit köstlichen Früchten bereichern, sondern auch ästhetisch ansprechend gestalten und optimal nutzen.
Obstbäume. Hochstamm
Der Hochstammobstbaum ist eine majestätische Erscheinung im Garten.
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Charakteristisch ist der Beginn der Verzweigung in etwa 1,80 bis 2 Meter Höhe
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Ideal für mittelgroße bis große Gärten, wo er als eindrucksvoller Solitärbaum fungiert
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Erreicht beachtliche Höhen von 8 bis 10 Metern mit einer ausladenden Krone
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Lebensdauer. Beeindruckende 60 bis 100 Jahre
Besonderheiten.
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Ernte erfordert eine Leiter, was das Pflücken zu einem kleinen Abenteuer macht
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Vielseitige Nutzung des Raums unter dem Baum möglich.
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Anlage einer gemütlichen Terrasse
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Schattiger Rückzugsort an heißen Sommertagen
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Natürlicher Spielplatz für Kinder
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Ertrag und Pflege.
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Erste Ernte erst ab dem 4. oder 5. Standjahr zu erwarten
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Benötigt großzügigen Pflanzabstand von 10 bis 12 Metern
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Robust und weniger anspruchsvoll bezüglich Bodenqualität
Obstbäume. Halbstamm
Der Halbstammobstbaum vereint Ertrag und Handlichkeit.
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Seitenäste beginnen in einer Höhe von 100 bis 120 cm
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Beliebteste und meistverkaufte Obstbaumform für Privatgärten
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Erreicht Höhen von 5 bis 10 Metern (je nach Obstart)
Praktische Vorteile.
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Ermöglicht bequemes Mähen unter dem Baum
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Einfachere Baumpflege und Ernte im Vergleich zum Hochstamm
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Ideal für mittelgroße Gärten mit begrenztem Platzangebot
Pflege und Ertrag.
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Benötigt in den ersten Jahren Baumstützen für optimales Wachstum
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Erste Ernte ab dem 4. oder 5. Standjahr
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Empfohlener Pflanzabstand: 5 bis 7 Meter
Obstbäume. Strauchform
Die Strauchform bietet kompakten Obstgenuss:
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Verzweigung beginnt direkt am Boden
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Perfekt für kleine Gärten oder als Teil einer gemischten Bepflanzung
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Typische Höhe: 1,20 bis 2 Meter (Zwergobst)
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten.
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Lässt sich harmonisch in bestehende Bepflanzungen integrieren
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Ideal für Unterpflanzungen wie Erdbeeren oder Bodendecker
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Schafft interessante Strukturen im Garten
Pflege und Besonderheiten.
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Verzicht auf Gras unter dem Strauch empfohlen, um Mähprobleme zu vermeiden
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Stütze. Ein einfacher Bambusstock reicht meist aus
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Früher Ertrag. Erste Früchte oft schon ab dem 2. Jahr
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Kurze Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren, dafür schneller Ertrag
Schnurbaum
Der Schnurbaum (Styphnolobium japonicum, früher als Sophora japonica bekannt) ist ein faszinierender Baum mit besonderen Eigenschaften.
Merkmale und Wachstum
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Herkunft. Stammt ursprünglich aus Japan, Korea und China
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Höhe. Erreicht 15-20 Meter
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Krone. Breit ausladend
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Rinde. Graubraun, an jungen Zweigen zunächst grün mit Lentizellen
Blätter und Blüten
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Blätter.
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Unpaarig gefiedert, bis zu 25 cm lang
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7-17 Fiederblättchen pro Blatt
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Oberseite glänzend dunkelgrün, Unterseite bläulichgrün und behaart
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Blüten.
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Erscheinen in großen, lockeren Rispen (bis 30 cm lang)
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Cremeweißer Farbton
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Duftend und zygomorph fünfzählig
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Blütezeit. Juli bis August
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Besonderheiten
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Insektenfreundlich. Beliebtes Bienennährgehölz, bietet spät im Jahr Nektar
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Klimatolerant. Extrem hitze- und trockenheitsresistent, ideal für Stadtklima
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Früchte. Bildet 5-8 cm lange Hülsen mit perlschnurartig angeordneten Samen
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Spätblüher. Blüten erscheinen erst nach etwa 10 Jahren
Pflege und Standort
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Benötigt aufgrund des langsamen Wachstums und der geringen Wurzelmenge dauerhaft eine Stütze
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Kann in Deutschland als Zierpflanze in Gärten und Parks kultiviert werden
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Eignet sich hervorragend für extreme innerstädtische Standorte
Der Schnurbaum ist nicht zu verwechseln mit Schnurbäumen im obstbaulichen Sinne, die eine spezielle Erziehungsform für Apfel- oder Birnbäume darstellen.