Kirschen im Garten. Sorten, Pflanzung, Pflege – So klappt’s!

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Kirschen richtig pflanzen und pflegen. Unser Ratgeber zeigt, wie’s geht! Sortenwahl, Standort, Schnitt, Düngung – alles, was Sie wissen müssen

Kirschen für Ihren Garten. Kirschbäume gibt es in unzähligen Sorten, von platzsparenden Zwergkirschen bis hin zu stattlichen Hochstämmen. Wir helfen Ihnen, die perfekte Sorte für Ihren Garten zu finden und geben Ihnen alle wichtigen Informationen zu Standort, Pflanzung und Pflege.

Kirschen im Garten. Sorten, Pflanzung, Pflege – So klappt's!

Befruchtung von Kirschen

Die Befruchtung von Süßkirschen ist ein faszinierender Prozess, der besondere Aufmerksamkeit bei der Planung eines Kirschgartens erfordert.

  • Die meisten Süßkirschensorten sind selbststeril und benötigen eine geeignete Befruchtersorte für gute Erträge.

  • Bei der Auswahl der Befruchtersorte müssen zwei Hauptkriterien beachtet werden.

    1. Überschneidung der Blühzeiten

    2. Kompatibilität der Sterilitätsfaktoren (S-Allele)

  • Die Entfernung zwischen den Bäumen sollte 30 Meter nicht überschreiten, wobei Befruchterbäume strategisch platziert werden können.

    • In der Reihe: etwa jeder zehnte Baum

    • Bei sortenreinen Blöcken: mindestens jede vierte Reihe

  • Zur Förderung der Bestäubung können Bienen- und Hummelvölker aufgestellt oder Wildbienen angesiedelt werden.

Baumformen und Platzbedarf

Die Wahl der Baumform hängt vom verfügbaren Platz und den gewünschten Sorten ab.

  • Klassische Hochstämme.

    • Werden oft über 8 m hoch

    • Kronendurchmesser von rund 10 m

    • Benötigen viel Platz, ideal für große Gärten

  • Platzsparsame Alternativen.

    • Spindel- und Buschbäume

    • Deutlich kompakter, ideal für kleinere Gärten

    • Noch nicht für alle Sorten verfügbar

Kirschsorten und ihre Eigenschaften

Süßkirschen lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen.

  1. Herzkirschen.

    • Weicheres, saftiges Fruchtfleisch

    • Zählen zu den frühen Sorten

    • Ideal für den frischen Verzehr

  2. Knorpelkirschen.

    • Festes, knackiges Fruchtfleisch

    • Reifen später

    • Besser geeignet für Transport und Lagerung

Die Farbpalette der Kirschen ist beeindruckend vielfältig.

  • Gelb

  • Rotgelb

  • Feuerrot

  • Dunkelbraunrot bis fast schwarz

Interessanterweise steigt der Geschmack und das Aroma mit der Intensität der Färbung. Einige Sorten reifen nach und entwickeln ihr volles Aroma erst, wenn sie fast schwarz sind.

Kirschen im Garten. Sorten, Pflanzung, Pflege – So klappt's!

Kirschen einpflanzen und pflegen

Vorbereitungen und benötigte Materialien

Für das erfolgreiche Einpflanzen und Pflegen von Kirschbäumen benötigen Sie.

  • Einen jungen Kirschbaum mit Pflanzschnitt

  • Einen robusten Spaten

  • Einen stabilen Stützstab (mindestens 2,5 m lang)

  • Hochwertiges Steinmehl zur Bodenverbesserung

  • Nährstoffreichen Kompost

  • Eine Grabgabel zur Bodenlockerung

  • Bindematerial (z.B. Kokosstrick)

  • Gießkanne oder Schlauch

  • Mulchmaterial (z.B. Rindenmulch oder Stroh)

  • Kleine Steine und Brettchen für die Astformung

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einpflanzen

  1. Pflanzloch vorbereiten.

    • Heben Sie ein Pflanzloch von etwa 1,5 m Breite und einer Spatentiefe aus.

    • Lockern Sie den Boden im Loch zusätzlich mit der Grabgabel, um ein tieferes Wurzelwachstum zu ermöglichen.

  2. Bodenverbesserung.

    • Mischen Sie den Aushub großzügig mit Kompost, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

    • Fügen Sie Steinmehl hinzu, um die Mineralstoffzusammensetzung des Bodens zu optimieren.

  3. Stützstab anbringen.

    • Schlagen Sie den Stützstab vor dem Einsetzen des Baumes ein, um Wurzelverletzungen zu vermeiden.

    • Positionieren Sie ihn windabgewandt, um maximalen Halt zu gewährleisten.

  4. Baum einsetzen.

    • Platzieren Sie den Kirschbaum so, dass die Veredelungsstelle etwa 5-10 cm über der Erdoberfläche liegt.

    • Achten Sie auf eine aufrechte Position des Stammes.

  5. Pflanzloch auffüllen.

    • Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde-Kompost-Mischung.

    • Treten Sie die Erde vorsichtig fest, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.

  6. Baum fixieren und versorgen.

    • Binden Sie den Baum mit einer Achterschlinge am Stützstab fest.

    • Gießen Sie den Baum gründlich an (ca. 20-30 Liter Wasser).

    • Mulchen Sie den Bereich um den Stamm, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwuchs zu hemmen.

Tipps zur Kronenformung und zum Schnitt

  • Leitastformung.

    • Für eine optimale Kronenform sollten die Leitäste in einem 45°-Winkel zum Stamm stehen.

    • Nutzen Sie kleine Steine als Gewichte und klemmen Sie Brettchen zwischen die Äste, um die gewünschte Form zu erzielen.

  • Schneidetechnik.

    • Schneiden Sie Triebe, die sich verzweigen sollen, etwa 0,5 cm über einer nach außen gerichteten Knospe ab.

    • Der Schnitt sollte schräg zur Knospe hin erfolgen, um das Abfließen von Regenwasser zu gewährleisten.

  • Zeitpunkt des Schnitts.

    • Führen Sie Formschnitte am besten im späten Winter oder zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb durch.

    • Sommerschnitte können bei Bedarf zur Wachstumsregulierung vorgenommen werden.

Langfristige Pflege

  • Wässern Sie den Baum regelmäßig, besonders in den ersten zwei Jahren und während Trockenperioden.

  • Düngen Sie jährlich im Frühjahr mit einem organischen Obstbaumdünger.

  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge und handeln Sie bei Befall umgehend.

  • Erneuern Sie die Mulchschicht jährlich, um die Bodenqualität zu erhalten.

Mit dieser detaillierten Anleitung und sorgfältiger Pflege werden Sie sich schon bald an einem gesunden, fruchtbaren Kirschbaum erfreuen können!

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Einkaufstipp. Der perfekte Kirschbaum

Beim Kauf eines Kirschbaums sollten Sie folgende Punkte beachten.

  • Qualität. Wählen Sie einen gut bewurzelten Baum aus einer renommierten Baumschule.

  • Sortenauswahl. Lassen Sie sich von Experten beraten, welche Befruchtersorte für Ihre gewünschte Kirschsorte optimal ist.

  • Regionalität. Bevorzugen Sie bewährte lokale Sorten, die an Ihr Klima angepasst sind.

  • Gesundheit. Inspizieren Sie die Wurzeln sorgfältig – kranke oder beschädigte Wurzeln sind ein absolutes No-Go!

  • Zertifizierung. Achten Sie auf Qualitätssiegel oder Bio-Zertifizierungen für höchste Qualität.

Licht und Boden.

Optimale Bedingungen für Ihren Kirschbaum.

  1. Sonnenlage. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit mindestens 6-8 Stunden direktem Sonnenlicht täglich.

  2. Klimazone. Kirschbäume gedeihen am besten in gemäßigten Klimazonen mit milden Wintern und warmen Sommern.

  3. Bodenqualität.

    • Nährstoffreicher, lockerer Boden mit guter Drainage

    • Idealer pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5

    • Empfehlung: Lassen Sie vor der Pflanzung eine professionelle Bodenanalyse durchführen

  4. Windschutz. Ein geschützter Standort fördert das Wachstum und schützt vor Frostschäden.

Wichtige Hinweise für gesunde Kirschbäume

Schutz vor Winterschäden

  • Problem. Wintersonne kann Rindenrisse verursachen, die Eintrittspforten für Krankheitserreger sind.

  • Lösung. Verwenden Sie einen speziellen Stammanstrich aus dem Gartenfachhandel.

  • Zusätzlicher Tipp. Umwickeln Sie den Stamm im Winter mit Jute oder Schilfmatten für extra Schutz.

Vogelschutz für Ihre Kirschernte

Vögel lieben süße Kirschen! Schützen Sie Ihre Ernte mit diesen Methoden.

  1. Optische Abschreckung.

    • Hängen Sie Aluminiumstreifen in den Baum

    • Verwenden Sie reflektierende Bänder oder CDs

  2. Akustische Abschreckung.

    • Windspiele oder Glöckchen können Vögel fernhalten

  3. Physische Barriere.

    • Decken Sie den Baum mit einem speziellen Vogelschutznetz ab

    • WICHTIG. Verwenden Sie nur Netze, die für Vögel ungefährlich sind!

Expertentipp. Pflege der Baumscheibe

  • Halten Sie die Baumscheibe frei von Gras und dichtem Pflanzenwuchs

  • Mulchen Sie den Bereich um den Stamm, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken

  • Säen Sie im Sommer Gründüngerpflanzen wie Phacelia oder Buchweizen:

    • Verbessert die Bodenstruktur

    • Liefert natürliche Nährstoffe

    • Fördert das Bodenleben

  • Regelmäßiges Hacken der Baumscheibe fördert die Durchlüftung des Bodens

Mit diesen detaillierten Tipps sind Sie bestens gerüstet, um einen gesunden und ertragreichen Kirschbaum in Ihrem Garten zu kultivieren!

 

Kirsche Pflege über die Jahreszeiten

Herbst.

  • Optimaler Pflanzzeitpunkt. September bis November

  • Pflanzvorgang.

    • Großzügiges Pflanzloch ausheben

    • Wurzeln sorgfältig ausbreiten

    • Mit nährstoffreicher Erde auffüllen

  • Mulchen der Baumscheibe.

    • Material. Kompost, Laub oder Rindenmulch

    • Schichtdicke. 5-10 cm

    • Vorteil. Schutz vor Winterkälte und Nährstoffanreicherung

Frühling.

  • Düngung.

    • Zeitpunkt. Ende März/Anfang April, kurz vor der Blüte

    • Methode 1. Wässern mit Brennnesselbrühe

    • Methode 2. Eine Woche später Flüssigdünger applizieren

  • Organische Alternativen.

    • Kompostgabe: Einarbeiten in die Baumscheibe

    • Bio-Dünger: z.B. Plantura Bio-Tomatendünger für Langzeitwirkung

  • Zusätzliche Pflege.

    • Regelmäßiges Gießen bei Trockenheit

    • Vorbereitung auf Fruchtbildung durch ausreichende Nährstoffversorgung

Sommer.

  • Düngung.

    • 10 cm hohe Kompostschicht auf die Baumscheibe auftragen

    • Vorsichtiges Einarbeiten ohne Wurzelbeschädigung

  • Schnittmaßnahmen.

    • Zeitpunkt. Nach der Kirschernte (Ende Juli bis Anfang August)

    • Entfernen von.

      • Konkurrenztrieben zum Haupttrieb

      • Ins Kroneninnere wachsenden Seitentrieben

      • Wasserschossen

    • Ziel. Erhöhung des Fruchtansatzes und der Lichtzufuhr

  • Schädlingsschutz.

    • Anbringen eines Leimrings (aus dem Gartenfachhandel)

    • Installation eines Vogelschutznetzes vor der Reife

Nächster Herbst.

  • Intensives Mulchen.

    • Material. Mischung aus Kompost und Stroh

    • Schichtdicke. 5-10 cm

    • Vorteile.

      • Schutz vor Frost

      • Förderung der Bodenlebewesen

      • Langsame Nährstofffreisetzung über den Winter

  • Zusätzliche Maßnahmen.

    • Entfernen von Fallobst und kranken Blättern

    • Stammschutz gegen Wildverbiss anbringen

Durch diese saisonale Pflege fördern Sie nicht nur das gesunde Wachstum Ihres Kirschbaums, sondern auch eine reiche Ernte süßer Früchte im kommenden Jahr.

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Kirschfruchtfliege

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist ein winziger, aber äußerst problematischer Schädling für Kirschbäume.

Lebenszyklus und Schaden

  • Größe. Die adulte Fliege ist nur 3-5 mm lang.

  • Eiablage. Sie legt ihre Eier zu Beginn der Fruchtfärbung einzeln in halbreife Kirschen.

  • Larvenentwicklung. Die Maden schlüpfen nach 8-10 Tagen und fressen sich durch das Fruchtfleisch zum Kern.

  • Schaden. Das befallene Fruchtfleisch wird braun, weich und faulig, was die Kirschen ungenießbar macht.

Vorbeugende Maßnahmen

  1. Wermut-Tee-Behandlung.

    • Spritzen Sie etwa drei Wochen nach der Blüte vorbeugend mit Wermuttee.

    • Wermut wirkt gegen verschiedene Schädlinge, einschließlich Kirschfruchtfliegen.

  2. Kirschfliegenfallen.

    • Hängen Sie von Mai bis Juli gelbe Leimtafeln in den Baum.

    • Platzieren Sie die Fallen sonnenseitig außen an der Krone.

  3. Frühreifende Sorten.

    • Pflanzen Sie Sorten wie ‚Burlat‘, ‚Kassins Frühe Herzkirsche‘ oder ‚Bernhard Nette‘.

    • Diese reifen, bevor die Fliegen aktiv werden.

  4. Bodenabdeckung.

    • Decken Sie den Boden unter dem Baum mit Folie ab.

    • Sammeln und entsorgen Sie regelmäßig herabgefallene Früchte und Larven.

  5. Netzabdeckung.

    • Bei kleinen Bäumen können engmaschige Netze (Maschenweite 0,8 mm) effektiv sein.

Biologische Bekämpfung

  • Nützlinge fördern. Singvögel, Schlupfwespen, Spinnen und Laufkäfer sind natürliche Feinde der Kirschfruchtfliege.

  • Nematoden. Bringen Sie im Juni SF-Nematoden oder SC-Nematoden im Boden aus, um die Maden zu bekämpfen.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie den Befall durch Kirschfruchtfliegen erheblich reduzieren und eine gesunde, wurmfreie Kirschernte genießen.

 

Kirschen Sorten und Beschreibung

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