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Entdecken Sie, wie ein Obstbaum selbst in kleinen Gärten gedeihen kann. Erfahren Sie alles über Sortenwahl, Pflanztechnik und die richtige Pflege
Ein Obstbaum ist die perfekte Ergänzung für jeden Garten – ob groß oder klein. Der Anbau eigener Früchte bringt nicht nur frischen Geschmack direkt vom Baum, sondern auch Freude und Zufriedenheit. Erfahren Sie hier, wie Sie den passenden Obstbaum auswählen, ihn richtig pflanzen und optimal pflegen, um eine reiche Ernte zu genießen.
Obstbaum, die Vorteile
Der Anbau eines Obstbaums im eigenen Garten bietet zahlreiche Vorteile, die weit über den Genuss von frischem Obst hinausgehen. Hier eine detaillierte und ansprechende Darstellung der Vorzüge.
1. Frische und unvergleichlicher Geschmack
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Selbst angebautes Obst wird erst geerntet, wenn es vollständig ausgereift ist. Dadurch bleibt der volle Geschmack erhalten, der oft intensiver ist als bei im Handel erhältlichen Früchten.
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Viele Sorten, die im Eigenanbau gedeihen, sind im Supermarkt nicht erhältlich, da sie beispielsweise beim Transport leicht beschädigt werden könnten. Diese seltenen Sorten zeichnen sich oft durch einen einzigartigen Geschmack aus.
2. Kontrolle über Qualität und Anbau
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Beim Eigenanbau wissen Sie genau, wie die Bäume gepflegt werden. Sie können auf chemische Spritzmittel verzichten und stattdessen natürliche Methoden einsetzen.
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Der Verzicht auf Pestizide und künstliche Düngemittel sorgt für gesunde Früchte, die frei von schädlichen Rückständen sind.
3. Nachhaltigkeit und Umweltschutz
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Obstbäume tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, da sie CO2 binden und Sauerstoff produzieren.
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Der Eigenanbau reduziert den ökologischen Fußabdruck: Es entfallen lange Transportwege und Verpackungsmaterialien.
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Abgefallenes Laub verbessert die Bodenstruktur und bildet eine natürliche Schutzschicht.
4. Förderung der Artenvielfalt
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Obstbäume locken Bienen, Vögel und andere nützliche Insekten in den Garten, was zu einem gesünderen Ökosystem beiträgt.
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Die Blüten im Frühling bieten eine wichtige Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen, während das Laub und die Früchte Schutz und Nahrung für Tiere bieten.
5. Wirtschaftliche Vorteile
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Der Eigenanbau spart langfristig Geld, da keine regelmäßigen Einkäufe von Obst mehr nötig sind.
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Überschüssige Ernten können konserviert werden (z. B. als Marmelade oder Saft), wodurch Lebensmittelverschwendung vermieden wird.
6. Ästhetik und Lebensqualität
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Obstbäume verschönern den Garten mit ihrer Blütenpracht im Frühling und ihrem satten Grün im Sommer.
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Sie spenden Schatten an heißen Tagen und schaffen eine angenehme Atmosphäre zum Entspannen.
Ein Obstbaum ist somit nicht nur eine Bereicherung für den Gaumen, sondern auch für die Umwelt, das Portemonnaie und die Lebensqualität!
Die Obstbaum Sorten
Die Auswahl der Obstbaumsorten ist eine individuelle Entscheidung, die stark vom persönlichen Geschmack abhängt. Um die ideale Sorte zu finden, bieten viele Obstgärtnereien im Herbst Tage der offenen Tür an. Dort können Besucher verschiedene Obstsorten probieren und sich umfassend beraten lassen. Besonders wichtig ist dabei.
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Geschmack. Probieren Sie vor Ort die Früchte, um Ihre Lieblingssorte zu finden.
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Bestäubung. Lassen Sie sich über die richtige Kombination von Sorten beraten, um eine optimale Befruchtung sicherzustellen.
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Standortbedingungen. Wählen Sie Sorten, die gut mit den klimatischen Gegebenheiten Ihrer Region harmonieren.
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Resistenz gegen Krankheiten. Moderne Züchtungen sind oft widerstandsfähig gegen Mehltau oder Apfelschorf und weniger frostempfindlich.
Die Baumart
Obstbäume gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen, sodass sie sich an verschiedene Platzverhältnisse anpassen lassen. Die Auswahl reicht von großwüchsigen Bäumen bis hin zu platzsparenden Varianten.
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Hochstämme. Diese traditionellen Obstbäume benötigen viel Platz und sind ideal für größere Gärten oder Streuobstwiesen.
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Halbstämme und Buschbäume. Sie sind kompakter und einfacher zu pflegen, perfekt für mittelgroße Gärten.
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Zwergobstbäume. Diese besonders kleinen Bäume eignen sich hervorragend für Terrassen oder Balkone und können sogar in Containern gepflanzt werden.
Durch diese Vielfalt findet jeder Gartenbesitzer den passenden Baum für seine Bedürfnisse und räumlichen Gegebenheiten.
Obstbaum Das Pflanzen
Das Pflanzen eines Obstbaums erfordert sorgfältige Vorbereitung und präzise Durchführung, um dem Baum optimale Wachstumsbedingungen zu bieten. Hier ist eine detaillierte und strukturierte Anleitung.
1. Standortwahl und Bodenvorbereitung
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Standort. Wählen Sie einen sonnigen Platz mit lockerem, humusreichem Boden. Der Boden sollte Feuchtigkeit speichern können, aber keine Staunässe aufweisen.
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Bodenbearbeitung. Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Unkraut sowie Grasnarbe. Falls der Boden schwer ist (z. B. Lehmboden), graben Sie einen Abfluss seitlich des Pflanzlochs und füllen ihn mit Bruchsteinen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
2. Pflanzloch ausheben
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Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelumfang des Baumes (ca. 40–60 cm tief und 60 cm Durchmesser).
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Lockern Sie die Sohle des Pflanzlochs, um den Wurzeln das Eindringen zu erleichtern.
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Mischen Sie die ausgehobene Erde mit verrottetem Kompost und Langzeitdünger, um einen nährstoffreichen Untergrund zu schaffen.
3. Baumpfahl setzen
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Setzen Sie den Baumpfahl vor dem Einpflanzen des Baumes in die Erde, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden. Der Pfahl sollte etwa 10–20 cm vom Stamm entfernt stehen und mindestens 30 cm tief in den Boden reichen.
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Platzieren Sie den Pfahl westlich vom Baumstamm, um die Hauptwindrichtung abzufangen. Schlagen Sie ihn mit einem Vorschlaghammer fest in den Boden.
4. Baum vorbereiten
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Stellen Sie den Baum vor dem Pflanzen für einige Stunden mit den Wurzeln ins Wasser, damit diese sich vollsaugen.
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Schneiden Sie beschädigte oder überstehende Wurzelspitzen mit einer scharfen Gartenschere ab.
5. Einpflanzen des Baums
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Setzen Sie den Baum so ein, dass er in der gleichen Tiefe steht wie zuvor in der Baumschule (erkennbar am dunklen Ring um den Stamm). Zu tiefes oder zu flaches Pflanzen kann die Stabilität und das Wachstum beeinträchtigen.
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Richten Sie den Baum gerade aus und füllen das Pflanzloch schichtweise mit Erde auf. Klopfen Sie jede Schicht fest, um Hohlräume zu vermeiden.
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Treten Sie die Erde rund um den Stamm fest an und legen einen Gießrand an, damit Wasser gezielt zur Wurzel fließt.
6. Anbinden des Baums
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Verbinden Sie den Stamm mit dem Pfahl mithilfe eines Kokosstricks oder einer Baum-Binde. Achten Sie darauf, dass die Bindung straff genug ist, um Halt zu geben, aber nicht so eng, dass sie die Rinde beschädigt.
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Die Bindung sollte etwa eine Handbreit unterhalb der Krone erfolgen, sodass sich die Baumkrone frei im Wind bewegen kann.
7. Abschlussarbeiten
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Gießen Sie den Obstbaum gründlich ein, sodass die Erde gut eingeschlämmt wird.
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Optional. Decken Sie den Gießrand mit Grassoden ab, um Verdunstung zu reduzieren und das Erscheinungsbild zu verbessern.
Mit dieser sorgfältigen Vorgehensweise schaffen Sie ideale Bedingungen für Ihren Obstbaum, sodass er kräftig anwachsen und später reichlich Früchte tragen kann!
Obstbaum Der Schnitt
Ungeachtet der Obstbaum Art ist es wichtig, totes oder beschädigtes Holz, schwaches Holz und Äste, die über Kreuz liegen, herauszuschneiden. Den Baumschnitt besorgt man während der Ruhezeit, d. h. zwischen dem Spätherbst und dem frühen Frühjahr. Bei einigen Bäumen wächst das Obst an Altholz Knospen, bei anderen an den Trieb Spitzen.
Seitentriebe schneiden
Bei Bäumen mit Knospen schneidet man die Seitentriebe fast ganz zurück und lässt nur einige Knospen dran. Das fördert die Bildung neuer Knospen.
Seitentriebe dran lassen
Bei Obstbäumen mit Trieb Spitzen lässt man die meisten Seitentriebe dran und dünnt nur diejenigen aus, die zu dicht nebeneinander liegen.
Obstbaum. Der Wurzelstock
Die Größe des Obstbaums hängt weitgehend von dem Wurzelstock ab, auf den das Edelreis aufgepfropft wird. Die für Apfelbäume gebräuchlichen Typen, die als Wurzelstöcke dienen, reichen vom Zwergbaum (M 27) bis zum Kraftkerl (M 2), wobei das M (oder MM) ein seit Anfang des Jahrhunderts vom Obst Bauforschungsinstitut East Malling in der englischen Grafschaft vergebener Code ist. Alle ernst zunehmenden Gärtnereien geben den Code an und können seine Bedeutung erklären. Als Faustregel gilt: Je kleiner der Wurzelstock, desto fruchtbarer der Boden.
Der MM 111
Stark wachsende Bäume, die es zur vollen Größe bringen, sind heute eher selten. Sie brauchen viel Platz. Die Baumkrone muss ausgedünnt werden, um Licht hereinzulassen. Ein Baum, der auf einem Wurzelstock MM 111 veredelt wurde, wäre vielleicht das Richtige.
Der „Halbstarke“
Als mittel stark bezeichnet man einen Baum, der rund halb so groß wie der natürlich wachsende, unveredelte Obstbaum wird. Auch hier gilt: Wurzelstock MM 111.
Die Hohlkrone
Bei der Pyramidenhohlkrone, deren Mittel Ast fehlt, wachsen drei bis vier kräftige Äste aus einem Punkt. Die Mitte bleibt kürzer und heller. Der Schnitt kann als schalenförmig bezeichnet werden. Wiederum: Wurzelstock MM 111.
Zwergpyramiden
Hier handelt es sich um Bäumchen, die durch den Schnitt zu Büschen gezogen werden. Die Krone ist kegelförmig und platzsparend, da nicht so breit wie beim Spindel Busch.
Platzsparend
Obstbäume können alternativ auch an Drähten gezogen werden, die an einer Mauer oder einem Zaun befestigt werden. Dafür einen M 26-Wurzelstock verwenden.
Spalierbäume
Spalierbäume sind grundsätzlich ein stämmig. Sie können in einem Winkel gepflanzt und auf 2 bis 3 Triebe zurück geschnitten werden. So können viele verschiedene Sorten gezogen werden.
Bei einer anderen Methode, Spalierbäume zu ziehen, wird eine begrenzte Anzahl von Seitentrieben, die aus dem Hauptstamm wachsen, horizontal an Drähten entlang geführt.
Spalierbäume können auch fächerförmig gezogen werden. Das spart Platz und sorgt gleichzeitig für ein interessantes Aussehen. Hier werden die Triebe in flacher, runder Form gezogen.
Buschsorten
Die Busch Sorten, wie z. B. der Spindel Busch, haben kurze Stämme: von halbhoch bis nur mannshoch. Die genaue Größe hängt vom Typ und vom Schnitt ab. MM 106 ist ein Halb Zwergwurzelstock, der einen rund 3 m großen Baum ergibt, während M 26-Bäumchen 2,5 m und M 9-Zwerge nur 2 m groß werden. Am winzigsten ist M 27, ein Wurzelstock, auf dem nur 1,20 m bis 1,50 m große Apfel Büsche wachsen. Spinde Büsche werden in der Regel so geschnitten, dass sie breiter als hoch werden.
Ein Pfahl in der Mitte
Diese Bäumchen breiten sich so sehr aus, dass die Äste zu schwer werden können. Abhilfe schafft ein Pfahl in der Mitte, von dessen Spitze aus die durchhängenden Äste mit Drähten hoch gebunden werden, damit sie unter dem Gewicht der Früchte nicht abbrechen.