Trockenschäden bei Zimmerpflanzen, Schadensbilder

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Wenn Pflanzen zu wenig Wasser bekommen, entstehen Trockenschäden – manchmal solche, die sich nicht wieder heilen lassen

Zu wenig Wasser, also Trockenheit, (Trockenschäden)  können Pflanzen auf die verschiedenste Art und Weise überleben.

Trockenschäden bei Zimmerpflanzen

Manche rollen die Blätter zusammen, um die Verdunstungsfläche zu verkleinern, andere schließen ihre Spaltöffnungen. Doch auch diese Selbsthilfemaßnahmen nutzen nur eine gewisse Zeit. Kommt nicht irgendwann Nachschub, können Pflanzen sterben.

 

Wenn Pflanzen unter Trockenheit leiden, reagieren nicht alle gleich

Der Bedarf von Pflanzen an Feuchtigkeit schwankt von Art zu Art. Das hängt vor allem vom natürlichen Vorkommen der Pflanzen, von ihrer ursprünglichen Umgebung ab. Denn die ist schließlich grundverschieden, reicht von den trockenen Wüstengebieten über die tropischen Regenwälder bis hin zu kalten arktischen Gebieten. Und je nachdem, wo eine Pflanze zuhause ist, übersteht sie längere Trockenperioden problemlos oder nimmt schon die kleinste Durststrecke übel.

 

Kakteen können Wasser speichern

Kakteen und Sukkulenten zum Beispiel stammen aus Gegenden, in denen lange Trockenperioden vorkommen. So wurden diese Pflanzen von der Natur aus so konstruiert, dass sie in ihren Körpern und Blättern während der Regenperioden so viel Feuchtigkeit speichern können, um sich während der Trockenzeit selbst, ohne Wasserzufuhr von außen, zu versorgen. Sie sind, selbst wenn sie längere Zeit keine Feuchtigkeit aufnehmen, keinen Trockenschäden ausgesetzt.

 

Trockenschäden bei Zimmerpflanzen – Kurze Generationen

Andere Pflanzen „überleben“ lange Trockenzeiten durch einen sehr schnellen Generationswechsel. Sowie der erste Regentropfen fällt, bilden sich die oberirdischen Pflanzenteile, und innerhalb ganz kurzer Zeit zeigen sich Blüten. Beginnt die nächste Trockenzeit, welken alle oberirdischen Teile ab, nur die unterirdischen überdauern bis zur nächsten Regenzeit – ganz egal, wie lang der Zeitabstand ist.

 

Braune Blätter

Trockenschäden

Trockenschäden, braune Blattränder sind das erste Signal einer Pflanze, die zu trocken gehalten wird.

 

Trockenschäden bei Zimmerpflanzen – Herabgesetzte Verdunstung

Andere Pflanzen, die merken, dass die Feuchtigkeit knapp wird, richten sich darauf ein, indem sie ihre Verdunstung, das Verdunsten von Wasser über die Blätter, reduzieren. Dazu stehen verschiedenen Pflanzen auch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder schließen sie wenigstens einen Teil der Spaltöffnungen unter den Blättern. Oder sie umgeben ihre Blätter mit einer Lage Wachs. Oder sie rollen, wie zum Beispiel der Rhododendron, ihre Blätter in Trockenzeiten zusammen, so dass die Verdunstungsfläche kleiner wird.

 

Sie müssen den Wasserbedarf kennen

Um Pflanzen vor jeder Art von Trockenschäden zu schützen (denn auch diese Selbsthilfemaßnahmen der Pflanzen nutzen nur begrenzte Zeit), müssen Sie das Wasser Bedürfnis der einzelnen Pflanzen kennen. Wie viel Wasser eine Pflanze verdunstet, lässt sich feststellen. Und dieses verdunstete Wasser muss ihr neu zugeführt werden.

Wobei in diesem Zusammenhang allerdings auch erwähnt werden muss, dass mehr Pflanzen an Zuviel als an Zuwenig Wasser sterben.

 

Trockenschäden bei Zimmerpflanzen – Verdunstung kann man sehen

An heißen Tagen verdunsten manche Pflanzen, vor allem solche mit großen Blättern, mehr Wasser, als sie über ihre Wurzeln neu herantransportieren können. Obwohl die Pflanze im Prinzip reichlich genug gegossen wurde, macht sie schlapp und die Blätter hängen. In diesem Fall würde es wenig nutzen, noch mehr zu gießen, da die Leitungsstränge bereits völlig überfordert sind. Sie müssen statt dessen versuchen, die Blätter selbst abzukühlen. Das macht man durch Besprühen.

 

Keine Assimilation

Viele Pflanzen vertragen kurze Zeiten, in denen sie Zuwenig Wasser bekommen. Bei längerer Dauer aber wird es kritisch.

Dann entstehen Schäden, die nicht wieder heilbar sind. Der größte Schaden besteht darin, dass der Pflanze die Fähigkeit zur Assimilation verloren geht, sie kann kein CO2 mehr aus der Luft aufnehmen – ihr geht im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus. Bei manchen Pflanzen kann dieser Assimilationsverlust bis zu 50% ausmachen. Um diesen Schaden in Grenzen zu halten, schließen sich häufig die Spaltöffnungen schon bei einem nur geringen Wasserverlust.

 

Schadensbilder

Vor allem bei Kulturen im Freien weiß man genau, welche Schäden entstehen, wenn der Wasserhaushalt einer Pflanze nicht in Ordnung ist. Wenn zum Beispiel Weißkohl zu langen Trockenzeiten – ohne Wassernachschub – ausgesetzt ist, sieht man später deutliche Risse in den Kohlköpfen.

 

Asplenium

Trockenschäden 2

Trockenschäden, dieser Asplenium hat zu wenig Wasser bekommen. Schneiden Sie die trockenen Stellen ab – er lebt weiter.

 

Zimmerpflanzen

Natürlich leiden auch Zimmerpflanzen unter Trockenschäden, aber viele von ihnen kann man retten. Macht eine Pflanze zum Beispiel schlapp, und Sie stellen fest, dass die Erde knochentrocken ist, sich vielleicht sogar schon vom Topf Rand löst, sollten Sie die Pflanze tauchen. Das heißt, den ganzen Topf so lange in einen Eimer voller Wasser halten, bis sich die Erde richtig voll gesogen hat. Das erkennen Sie daran, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Sind durch das Austrocknen bereits kleinere Schäden aufgetreten wie braune Blätter, kann man diese ohne Gefahr für die Pflanze abschneiden.

Manche Pflanzen allerdings wie etwa Azaleen, Myrten, Alpenveilchen können schon nach kurzer Zeit ohne Wasser so austrocknen, dass sie nicht mehr zu retten sind und weggeworfen werden müssen.

 

Äpfel

Äpfel

So sehen häufig Äpfel aus Privat Gärten aus, wenn der Baum unter Zuviel Trockenheit gelitten hat:

 

Beim Einpflanzen aufpassen

Werden im Frühjahr oder Herbst Gartenpflanzen mit freiliegenden Wurzeln gekauft, also keine Container Ware, muss man sehr darauf achten, dass sie auf keinen Fall austrocknen. Dann würden sie nicht auswachsen. Setzen Sie deshalb Pflanzen, die nicht unmittelbar nach dem Kauf eingesetzt werden, in einen Eimer mit Wasser, decken Sie die Wurzeln mit nassen Säcken ab oder schlagen Sie sie provisorisch in ein leeres Gartenbeet.

 

Frostschäden

Auch im Winter, wenn starker Frost herrscht, können Pflanzen im Freien austrocknen. Das ist zum Beispiel bei Koniferen der Fall, die über ihre Nadeln zwar Wasser verdunsten, aber keinen Nachschub bekommen. Deshalb müssen Sie an frostfreien Tagen solche Pflanzen öfter gießen. Das gilt natürlich auch für Winter Bepflanzungen in Balkonkästen.

 

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