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Die Trockenmauer mit ihrer robusten Steinstruktur dient nicht nur als ästhetisches Element, sondern auch als funktionale Stützmauer
Die Trockenmauer, zeichnet sich durch die Kunst des Steinsetzens ohne Verwendung von Mörtel aus. Diese robusten und ästhetisch ansprechenden Strukturen dienen nicht nur als funktionale Stützmauern, sondern verleihen auch Gärten und Landschaften einen zeitlosen Charme. Von den beeindruckenden Trockenmauern, die in den verschiedensten Landschaften Europas die Felder gegeneinander abgrenzen oder als Windschutz dienen, haben manche inzwischen einige Jahrhunderte überdauert und sind mittlerweile fast schon ein Stück Natur geworden. Das Geheimnis ihrer Dauerhaftigkeit liegt in einer ausgeklügelten Bauweise begründet.
Die Steine werden nicht mit Mörtel fest miteinander verbunden, sondern sind lose aufeinandergeschichtet. Dadurch können sie sich Veränderungen ihres Standbodens anpassen – sie überstehen etwa Senkungen des Erdreichs.
Eine Trockenmauer ganz nach „klassischem“ Vorbild bietet mehrere Vorteile zugleich. Sie ist nicht nur ausgesprochen dekorativ, vor allem wenn Efeu an ihr emporrankt oder die unterschiedlichsten Pflanzen aus ihr heraussprießen, eine Trockenmauer bietet auch zuverlässigen Schutz vor kühlem Wind und unerwünschten Blicken.
Sie muss nicht unbedingt das ganze Grundstück einfrieden. Schon wenige Meter einer solchen „urwüchsigen“ Mauer, die etwa eine kleine Geländeerhebung abstützt, sind als nicht alltägliches architektonisches Element eine Zierde für einen kunstvoll angelegten Garten.
Das Brauchen Sie
Material
- Bruchsteine in verschiedenen Größen
- Behauene Steine
- Holzlatten
- Erde Nach Wunsch: Bepflanzung
Werkzeug
- Bossierhammer
- Maurerhammer
- Fäustel
- Spitzeisen, Zahneisen
- Rechter Winkel
- Spaten
- Schaufel
- Schubkarre
- Richtschnur und Pflöcke
- Wasserwaage
Planung und Aufbauprinzip einer Trockenmauer
Für den Bau einer Trockenmauer werden Natursteine in fünf verschiedenen Formen benötigt:
- Fundamentsteine
- Mittelgroße Steine für die Seitenführung der Mauer
- Durchgehende Schichtsteine, die als Riegel für die Stabilität der Mauer sorgen
- Kleine Füllsteine, mit denen die Hohlräume zwischen den trapezförmig aufragenden Seitenwänden gefüllt werden
- Schlusssteine, die die Trockenmauer krönen.
Durch diese Aufbaumethode erhält die Mauer ihre hervorragende Standfestigkeit. Sie steht besonders sicher, wenn die Stärke der Mauer an ihrer Basis dem Maß ihrer halben Höhe entspricht. Bei der Auswahl der Steine sollten Sie darauf achten, dass sie sich harmonisch in die Landschaft Ihres Gartens einfügen. Am einfachsten hat es derjenige, der auf seinem Grundstück selbst eine große Menge Steine vorfindet oder noch Steine besitzt, die beim Ausheben des Fundaments seines Hauses zutage gefördert wurden.
An den Stirnseiten der Mauer bauen Sie Richtrahmen auf, an denen Sie sich beim trapezförmigen Aufbau der Mauer orientieren.
Steine beschaffen
Selbst wer auf bereits vorhandenes Steinmaterial zurückgreifen kann, wird kaum umhin kommen, sich einige der für die Konstruktion der Mauer benötigten Steinformen zusätzlich beschaffen zu müssen. Vielleicht haben Sie Glück und entdecken bei einem Spaziergang am Rand eines Feldes einen Steinhaufen, der gutes Material für Ihre Mauer liefert.
Sortieren Sie die Steine, die Sie für Ihre Mauer zusammengetragen haben, grob vor, um einen Überblick darüber zu gewinnen, was Ihnen noch fehlt.
Passende Steine erhalten Sie auch im Baustoffhandel. Dort können Sie sogar – in vielen Fällen wohl die beste Lösung – das Material für die Mauer komplett bestellen.
Als Anhaltspunkt sollte dienen, dass eine Tonne Steine etwa für eine Mauer von 1,30 m Höhe und 4 m Länge ausreicht.
Für eine Trockenmauer werden fünf unterschiedliche Steinformen benötigt. Das Aufbauprinzip sorgt für große Stabilität.
Passen Sie die Steine von Schicht zu Schicht so ein, dass sie Fugen überbrücken. Erst dadurch erhält die Mauer ihre außergewöhnliche Festigkeit.
Trockenmauer bauen | HORNBACH Meisterschmiede (Video)
Bezugsquellen für Natursteine
Für den Bezug von Natursteinen für Trockenmauern gibt es verschiedene Optionen, abhängig von deinem Standort und deinen Präferenzen. Hier sind einige allgemeine Empfehlungen:
- Baustoffhändler vor Ort: Besuche örtliche Baustoffhändler, Gartenbaubetriebe oder Steinmetzbetriebe. Diese könnten eine Auswahl an Natursteinen für Trockenmauern führen oder können dir spezielle Bestellungen ermöglichen.
- Steinbrüche und Natursteinhändler: Recherchiere nach Natursteinbrüchen oder spezialisierten Natursteinhändlern in deiner Region. Direkter Bezug vom Steinbruch kann oft eine gute Option sein, um eine breite Auswahl zu haben.
- Online-Plattformen: Es gibt viele Online-Plattformen, auf denen du Natursteine bestellen kannst. Achte darauf, dass der Anbieter zuverlässig ist und kläre die Lieferkosten im Voraus. Beispiele für Plattformen könnten sein:
- eBay
- Amazon
- spezialisierte Baustoffplattformen
- Baumärkte: Größere Baumärkte führen oft auch Natursteine für Bauprojekte. Frage im Baustoffbereich nach oder sieh online nach, ob sie eine Auswahl anbieten.
- Fachmessen und Ausstellungen: Teilnahme an Baufachmessen oder Gartenmessen könnte sich lohnen, da du dort direkten Kontakt zu Natursteinhändlern und -Herstellern hast.
- Lokale Steinmetze: Sprich mit lokalen Steinmetzen und erkundige dich, ob sie Natursteine für Trockenmauern verkaufen. Sie könnten auch maßgeschneiderte Steine für deine speziellen Anforderungen liefern.
Bevor du Natursteine kaufst, ist es wichtig, die genauen Anforderungen für deine Trockenmauer zu kennen. Beachte Aspekte wie Steinform, Größe, Textur und Farbe. Außerdem solltest du sicherstellen, dass die Steine den örtlichen Bauvorschriften entsprechen und für den Zweck geeignet sind.
Steine und Pflanzen für die Mauer
Auf Reisen können Sie interessante Entdeckungen machen. In fast allen Landschaften Europas finden sich Trockenmauern, die in den unterschiedlichsten Bauweisen ausgeführt sind. Dennoch lässt sich in all diesen Mauern dasselbe Bauprinzip wiederfinden.
Weil für viele dieser ländlichen Schmuckstücke Steine Verwendung fanden, die gerade verfügbar waren – häufig wurden einfach Steine geschichtet, die bei der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen im Wege lagen – können Ihnen diese „Urlaubsfundstücke“ wertvolle Anregungen geben:
Wenn Sie im Handel Steine für Ihre Trockenmauer bestellen, fällt es Ihnen leichter, sich ein Bild von der fertigen Mauer zu machen. Eindrucksvolle Exemplare aus Feld- und Findling Steinen sieht man vor allem in Norddeutschland, während im Alpenraum Trockenmauern aus Bruchsteinen die gängige Form sind.
Der Handel hält unterschiedliche Gesteinsarten für den Freund von Trockenmauern bereit, von denen sich drei besonderer Beliebtheit erfreuen.
- Harte Urgesteine, etwa Granit, Gneis und Quarzit, sind unverwüstlich – aber nur schwer zu bearbeiten.
- Kalkgesteine lassen sich leichter behauen, sehen freundlich aus, reagieren aber empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und auf die heutzutage schadstoffbelastete Luft.
- Sandstein lässt sich besonders leicht bearbeiten. Er ist in verschiedenen Farbtönen von Gelb bis Rot erhältlich und bietet sich vor allem dann als Baumaterial an, wenn Sie gern ein regelmäßigeres Schichtmauerwerk errichten wollen.
Aus Sandstein lassen sich am leichtesten rechtwinklige Steinformen zurecht-hauen. Das Manko bei Sandstein: Er nimmt viel Feuchtigkeit auf – und bei Frost kann er platzen.
Hier wurden alle Lücken sorgsam verfüllt. Ein wahres Puzzlespiel, dessen Mühen durch eine ungewöhnliche Mauer gelohnt werden.
Eine urwüchsige Mauer wie diese könnte, in etwas kleinerem Maßstab selbstverständlich, die Attraktion eines Naturgartens sein.
Trockenmauer mit farbenfrohem Pflanzenbewuchs. Zwischen den Steinen finden die Wurzeln der Bepflanzung festen Halt.
Dekoratives Grün
Wenn Sie das nackte Gestein begrünen wollen, sollten Sie hin und wieder größere Fugen zwischen den Steinen vorsehen, die mit Pflanzerde gefüllt werden. Besonders gut gedeihen Pflanzen alpiner Herkunft, die sich mit verhältnismäßig kargem Boden zufriedengeben.
An sonnigen Stellen können Sie Glockenblumen, Gänsekresse, Steinkraut, Astern, Steinnelke oder Fetthenne pflanzen. In den Schattenzonen wird sich die Mauer nach einiger Zeit mit einem Moospolster überziehen.
Standortwahl
Ein fester Untergrund ist die beste Voraussetzung für den festen Stand Ihrer Mauer. Am besten sind daher steinige Böden geeignet. Eine nicht übermäßig große Mauer können Sie auch auf normal festen Böden errichten, wenn Sie Ihr ein Fundament bauen.
Lediglich extrem nachgiebiges Erdreich wie etwa Moorboden ist als Standort ungeeignet. Die Grundfläche des Fundaments wird um etwa 20 cm breiter als das Seitenmaß angelegt, das für die Standfläche der Mauer vorgesehen ist. Messen Sie die Fundamentfläche aus und markieren Sie Ihre Ecken mit Pflöcken. Diese verbinden Sie stramm mit einer Schnur und heben innerhalb der Markierung die Grassoden aus.
Das Fundament mißt in der Breite 20 Zentimeter mehr als die Grundfläche der Trockenmauer. Pflöcke markieren die Ecken.
Umspannen Sie die Flächen von Pflock zu Pflock mit einer Schnur. Ziehen Sie die Schnur dicht über dem Erdboden stramm an.
Das Fundament wird gelegt
Stechen Sie die Soden zwischen den Richtschnüren aus, und heben Sie das Erdreich innerhalb der Abgrenzung etwa 15 cm tief aus.
Nachdem Sie das Erdreich ausgehoben haben, wählen Sie einige große, möglichst flach geformte Steine aus. Sie werden auf dem festgetretenen Boden am Rand der Grube ausgelegt, so dass sie entlang der Stechkante einen Rahmen bilden.
Verbleibende Zwischenräume und die Mitte der Grube werden mit kleineren flachen Steinen aufgefüllt, die locker nebeneinanderliegen sollen. Zwischen den Steinen müssen kleine Zwischenräume bleiben, weil das Fundament später durch das Gewicht der Mauer stark belastet wird und die Fundamentsteine diese Belastung nur dann auffangen können, wenn etwas Spiel bleibt.
Waagerechte prüfen
Nach demselben Prinzip legen Sie weitere Schichten von großen und kleinen flachen Steinen übereinander, bis sie mit der Grasnarbe abschließen. Prüfen Sie dann mit einer Richtlatte, ob die oberen Steine des Fundaments mit dem umgebenden Boden möglichst genau in einer Ebene liegen.
Vorbereitete Fundamentsteine, die nicht weiter bearbeitet werden müssen, sind im Handel erhältlich. Wenn Sie aber Geld sparen möchten und deshalb Bruch raue Steine kaufen, kommen Sie um eine Bearbeitung der Steine nicht herum. Dazu benötigen Sie einen Bossierhammer oder einen Maurerhammer, der auf der einen Seite eine Meißel förmige Bahn hat.
Beide Werkzeuge dienen dazu, Steine zu teilen und zurechtzuschlagen. Mit ihren Schneiden schaffen Sie Kerben im – auf dem Boden liegenden – Stein, so dass eine Sollbruchstelle entsteht, an der der Stein dann, wie gewünscht, ganz glatt auseinanderspringt.
Der Bossierhammer unterscheidet sich vor allem durch sein mächtiges Gewicht von 2-3 Kilo und seine gezahnte Schneide von dem wesentlich leichteren Maurerhammer. Es bedarf einiger Übung, dieses schwere Werkzeug so sicher zu führen, wie es für große Steine nötig ist.
Als Alternative bietet es sich an, mit Fäustel und Meißel – einem Spitzeisen für die Bearbeitung der Lagerflächen und einem gezackten Zahneisen zum Ebnen von weichem Gestein – ans Werk zu gehen.
Große, flache Steine, zwischen denen etwas Raum bleibt, bilden das Fundament. Orientieren Sie sich an der Richtschnur.
Die Zwischenräume werden mit kleinen Steinen verfüllt. Sie müssen Spiel haben, damit das Fundament die Belastung abfangen kann.
Richtrahmen
Richtrahmen bestehen aus je vier Latten. Nageln Sie die Querleisten so auf, dass die Rahmen dem Querschnitt der Mauer entsprechen.
Um beim Aufbau der Mauer beurteilen zu können, ob die Seiten der Mauer die korrekte Neigung aufweisen, bauen Sie sich zwei Richtrahmen aus Latten. Beide Rahmen müssen in den Maßen übereinstimmen. In seiner Form entspricht der Rahmen dem trapezförmigen Querschnitt der Mauer.
Die Querhölzer werden so mit den aufrechten Streben zusammengenagelt, dass die Mauer einen „Anlauf“ von etwa 15 Grad bekommt. Spitzen Sie die unteren Enden der Seitenlatten an, damit Sie die Rahmen an den Stirnseiten der Mauer im Boden feststecken können. Zwei Schnüre, die zwischen beiden Rahmen straff gespannt werden, erlauben es, den Seitenverlauf über die ganze Länge der Mauer zu bestimmen.
Stoßen Sie die Richtrahmen in die Erde und spannen Sie zwischen ihnen zwei Schnüre, um die Breite der Mauer bestimmen zu können.
Systematischer Aufbau
Die zwischen den Richtrahmen gespannten Schnüre werden mit fortschreitender Höhe Ihres Mauerbauwerks immer weiter nach oben verschoben. Auf diese Weise zeigen sie jederzeit an, welche Breite die Mauer in der jeweiligen Höhe haben muss. Die äußeren Steine sollten die Schnüre berühren. Achten Sie darauf, dass die durchgehenden Schichtsteine eben liegen. Keilen Sie sie mit kleinen Steinen fest.
Sobald eine Schicht gelegt ist, wird der verbleibende Raum in der Mitte mit kleinen Füllsteinen dicht aufgefüllt. Wie auch schon beim Fundament bewirken Sie damit eine gleichmäßige, selbst regulierende Gewichtsverteilung.
Für Festigkeit sorgen vor allem die als Riegel verlegten Schichtsteine, die in keiner Lage der Mauer fehlen dürfen. Sie sollten sie so wählen, dass sie über die ganze Breite der Mauer reichen. Überdies können Sie die Schichtsteine auch dazu nutzen, Fugen in der Seitenführung zu überbrücken. Wenn Sie es sich zum Bauprinzip machen, so viele Steine wie möglich auf zwei Blöcken der unter ihnen liegenden Schicht ruhen zu lassen, sorgen Sie nicht nur für eine interessante Struktur Ihrer Mauer; Sie gewährleisten durch diesen Verbund auch die Stabilität der Trockenmauer.
Etwa dreißig Zentimeter, bevor Sie die geplante Höhe Ihrer Mauer erreichen, ist es Zeit, den Mauerabschluß vorzubereiten. Er besteht aus großen, flachen Steinen, wie sie zuvor als Schichtsteine genutzt wurden.
1. Die Schnüre dienen als Führungslinien für die Steinschichten. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Mauer „nach Maß“ aufbauen.
2. Querriegel verbinden in jeder Schicht die Seitenwände der Mauer. Sie dürfen weder wackeln noch rutschen und werden unterkeilt.
3. Jede Schicht sollte aus gleichdicken Steinen bestehen. In Ausnahmefällen kann ein Stein jedoch auch über zwei Schichten gehen.
4. Die vorletzte Schicht besteht aus großen, flachen Steinen, die etwas über das Profil der Trockenmauer herausragen.
5. Die Schlusssteine werden, einer neben dem anderen, hochkant aufgereiht. An den Enden sichern klotzige Ecksteine die Reihe.
Ein krönender Abschluss
Hier sollten sie jedoch an beiden Seiten um einige Zentimeter aus dem Mauerprofil herausragen, damit sie wie ein Dachüberstand am Haus verhindern, dass Regenwasser in die Mauer eindringt. Als zusätzlichen Schutz vor Nässe sollten Sie die Fugen in dieser Steinschicht schmal halten. Ecken und Kanten, die beim Anpassen stören, schlagen Sie mit dem Bossierhammer ab.
Die Fugen der Abdeckschicht werden von Schlusssteinen überbrückt, hochkant aufgereihte Steine, die Ihre Trockenmauer krönen.
Baugenehmigung Einholen
Mauern kann man nicht setzen, wie es einem gerade in den Sinn kommt. Bauvorschriften regeln, vor allem für die Grundstücksgrenze, wo eine Mauer gezogen werden darf und wo nicht. Sie sollten daher auf keinen Fall versäumen, eine Baugenehmigung einzuholen, bevor Sie ein so ehrgeiziges Projekt wie eine Trockenmauer beginnen.
Stützmauern und dekorative Pflanzentröge
Eine Mauer, die eine leichte Böschung oder Geländeerhebung abstützen und dekorativ abgrenzen soll, kann nach dem gleichen Prinzip wie eine freistehende Trockenmauer errichtet werden. Hier bietet sich die Möglichkeit, mit der Technik des Trockenmauerns vertraut zu werden, ohne einen großen Materialaufwand treiben zu müssen.
Die Stufenhöhe, der Niveau-Unterschied, den eine Trockenmauer abstützt, sollte 60 cm nicht übersteigen. Wollen Sie einen höheren Hang „bewehren“, setzen Sie mehrere Mauern hintereinander, um dem Erdreich den nötigen Halt zu geben.
Setzungsfreier Untergrund
Wenn Sie einen vorhandenen Hang mit einer niedrigen Stützmauer abschließen wollen, stechen Sie das Erdreich dort, wo die Böschung das tiefer gelegene Gartenniveau erreicht, etwa einen Meter breit ab. Legen Sie in dieser Zone ein Fundament aus Schicht- und Füllsteinen an, errichten Sie darüber die Stufe aus Schichtsteinen in der von Ihnen gewünschten, für den Übergang zur Böschung notwendigen Höhe, und füllen Sie den Raum hinter der Mauer wieder mit Erde auf.
Wenn Sie die Böschung ganz neu anlegen, sollten Sie die dafür vorgesehene Fläche erst mit einer dünnen Schicht aus Schotter oder grobem Kies und Sand auslegen, bevor Sie die untere Böschungsbegrenzung aufbauen und die Böschung mit Erde auffüllen und modellieren.
Beim Aufschütten sollten Sie das Erdreich gut verdichten. Durch das Feststampfen sorgen Sie dafür, dass es später nicht mehr wesentlich absacken kann. Innerhalb der Hangfläche können Sie auch Stufen bilden, indem Sie jeweils zwei oder drei Steinschichten so verlegen, dass sie mit 10 bis 20 Grad gegen den Hang geneigt sind und zu etwa drei Vierteln ihrer Breite im Erdreich stecken.
In kleineren Gärten können Sie mit Natursteinen – ebenfalls in Trockenmauertechnik – sehenswerte Pflanztröge bauen.
Bepflanzte Mauern
Eine Trockenmauer wird noch attraktiver, wenn man sie mit Pflanzen schmückt. Um eine begrünte Mauer zu schaffen, weichen Sie lediglich in der letzten Phase vom Bauprinzip der freistehenden Mauer ab. Auf die letzte Lage Schichtsteine setzen Sie statt der Schlusssteine drei Schichten mittelgroßer Steine, die Sie allerdings nicht trocken aufeinanderfügen, sondern mit Mörtel vermauern. Den Raum zwischen den beiden Steinreihen legen Sie mit einer Schicht Kieselsteine aus und füllen dann mit Erde auf. Als Pflanzerde empfiehlt sich sandiger, mit Torf vermischter Humusboden.
Man kann die Mauer auch in einen Pflanztrog auslaufen lassen. Wer erste Erfahrungen im Trockenmauern sammeln möchte, mag es reizvoll finden, lediglich einen dekorativen Pflanztrog zu errichten. Er entspricht im Prinzip einer bepflanzten, freistehenden Mauer. Auch hier sind oberhalb der mächtigen Abdeckplatten aus Schichtsteinen die letzten Lagen mit Mörtel vermauert.
Stützmauern werden nach dem gleichen Prinzip errichtet wie freistehende Trockenmauern. Besonders geeignet sind sie zur Einfassung sanfter Böschungen.
Bepflanzung im Schatten
Sollte sich herausstellen, dass von der Anlage Ihres Gartens her ein kühler, schattiger Ort am besten geeignet ist, um dort eine Trockenmauer zu setzen, brauchen Sie deshalb nicht auf eine Bepflanzung zu verzichten. Verschiedene Farne, Leinkraut, Mannsschild, Lerchensporn und Polstersteinbrech gedeihen auch bei wenig Sonne und sind so genügsam, da sie sich auf einer Trockenmauer geradezu „wie zu Hause“ fühlen.