Schneestolz, Kleinzwiebelgewächse, viele Blütensterne

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Wie viele andere der frühjahrsblühenden Gewächse ist Schneestolz anspruchslos und verwildert leicht, wenn der Standort zusagt

Schneestolz; Mit traubigen Büscheln von leuchtend blauen, weißen oder rosafarbenen Blüten schmücken sich die verschiedenen Schneestolzarten im Frühjahr. Sie sind anspruchslos und brauchen kaum Pflege.

Schneestolz

Vor ungefähr 130 Jahren entdeckte der Botaniker Boissier auf den Gebirgshöhen der Türkei die zierlichen Blüten am Rande der schmelzenden Schneefelder und gab ihnen den bezeichnenden Namen Schneestolz oder Chionodoxa (aus griechisch chion = Schnee und doxa = Stolz, Ruhm). Fünf verschiedene Arten konnten identifiziert werden. Heute sind sie alle auch in unseren Gärten heimisch.

Die beliebteste Art ist nach wie vor Chionodoxa luciliae, der eigentliche Schneestolz, der in der Türkei, aber auch in den Gebirgen Kretas und Zyperns zuhause ist. Jede Zwiebel treibt zwei grasartige, schmale Blätter und mehrere zehn bis fünfzehn Zentimeter hohe Schäfte, an denen in lichten Trauben je acht bis zehn violett blaue Blütensteme mit weißem Auge sitzen.

Die Sorten ‚Alba‘ und ‚Rosea‘ tragen weiße bzw. rosa- violette Blüten. Besonders beeindruckend blüht ‚Pink Giant‘ mit bis zu vier Zentimeter großen, rosaroten Blüten. Ebenfalls große, aber hell violettblaue Blüten mit weißer Mitte treibt Chionodoxa gigantea. Auch von dieser Art gibt es weiß blühende Gartenformen. Sie sind allerdings empfindlicher als die übrigen Arten, nicht so ausdauernd und auch nicht so leicht zu vermehren.

Intensivenzianblau mit kleinem weißem Auge sind die Blüten von Chionodoxa sardensis. Sie werden nur ungefähr einen Zentimeter groß, dafür erscheinen sie aber in reichlicher Zahl an jedem Blütenstand. Weniger verbreitete Arten sind Chionodoxa tmolusii mit auffallender weißer Kronröhre und Chionodoxa nana, eine Zwergform mit weißen, hellblauen oder blau violetten Blüten.

 

Bescheidene Ansprüche

Wie viele andere der frühjahrsblühenden Kleinzwiebelgewächse sind die Schneestolzarten anspruchslos und verwildern sehr leicht, wenn ihnen ein Standort zusagt. Am liebsten stehen sie in sandig-humosem Boden am Gehölzrand oder unter lichten Laubbäumen, die zur Zeit ihrer Blüte noch kahl sind. Dort vermehren sie sich rasch durch Bildung von Brutzwiebeln und durch Samenaussaat und bilden innerhalb weniger Jahre große Horste.

Hübsch sind sie auch vor oder unter frühblühenden Sträuchern, an Böschungen, im Steingarten oder als Beeteinfassung, zusammen mit anderen Frühjahrsblühern, wie weißen Märzenbechern oder gelben Krokussen. Selbst in Rasenflächen können die Zwiebeln eingestreut werden. Wichtig ist nur, dass ihr Laub dort nicht zu früh abgemäht wird, sondern in aller Ruhe einziehen kann.

In gutem Gartenboden benötigen sie keine zusätzliche Düngung. Nur wo sie in Wurzelkonkurrenz zu stark zehrenden Bäumen oder Sträuchern stehen, sollte man ihnen vor der Pflanzung oder nach der Blüte eine schwache Volldüngergabe zukommen lassen.

 

Tipp

Ganz ähnlich wie Schneestolz blühen auch Blausterne und Puschkinien. Bei genauem Hinsehen lassen sie sich aber an den unterschiedlichen Blütenformen unterscheiden. Charakteristisch für Scilla sind die einzeln stehenden Blütenblätter, während Chionodoxa-Arten zu einer Kronröhre verwachsene Blütenblätter besitzen. Bei Puschkinia sind außer den Blütenblättem auch die Staubblätter zu einer Röhre verwachsen.

 

Ganz ähnlich wie Schneestolz blühen auch Blausterne und Puschkinien.

Bei genauem Hinsehen lassen sie sich aber an den unterschiedlichen Blütenformen unterscheiden. Charakteristisch für Scilla sind die einzeln stehenden Blütenblätter, während Chionodoxa-Arten zu einer Kronröhre verwachsene Blütenblätter besitzen. Bei Puschkinia sind außer den Blütenblättem auch die Staubblätter zu einer Röhre verwachsen.

Schneestolz

Chionodoxa  

Die Blüten von Chionodoxa gigantea ‚Alba‘ sind rein weiß

Standort

Schneestolz (Chionodoxa) sind hübsche, kleinzwiebelige Frühlingsblumen, die oft in Gärten und Parks zu finden sind. Diese Pflanzen wachsen am besten an einem Standort mit gut durchlässigem Boden und einer ausreichenden Menge an Sonnenlicht. Sie sind eine beliebte Wahl für Blumenbeete und sorgen im Frühling für eine zauberhafte Blütenpracht.

Boden

Frische, tiefgründige und humose Böden, die im Sommer möglichst nicht zu stark austrocknen sollten.

Pflege

Kann viele Jahre am selben Ort stehen. Verwildert durch Selbstaussaat und Bildung von Brutzwiebeln.

 

Herbstpflanzung

Gepflanzt werden die kleinen, nur ungefähr Haselnuss großen, dünn häutigen, hellen Zwiebeln von September bis Oktober je nach Größe in sechs bis acht Zentimeter Tiefe und mit etwa zehn Zentimeter Abstand. Die beste Wirkung erzielt man durch Gruppenpflanzung. Einzelne Blütenstände wirken leicht etwas verloren, während in größeren Gruppen das intensive Blau der Blüten besser zur Wirkung kommt.

Nach der Pflanzung kann man eine dünne Decke aus Kompost oder Lauberde aufbringen, die zusätzlichen Winterschutz und gleichzeitig Düngung liefert. Die Zwiebeln belässt man am besten ungestört über mehrere Jahre am selben Platz.

 

Tipp, Schneestolz

Wie Blausterne und Traubenhyazinthen lässt sich auch der Schneestolz für eine frühe Blüte im Zimmer vortreiben. Besonders vorteilhaft wirkt er in Schalen zusammen mit Narzissen oder frühen Wildtulpen. Nach der Blüte sollten die Zwiebeln in den Garten gesetzt werden.

Schneestolz

Chionodoxa luciliae  

Chionodoxa luciliae passt gut in jeden Steingarten

 

Leichte Vermehrung

Die runden Samen bilden sich in kugeligen, drei fächerigen Kapseln. Sie tragen fleischige Anhängsel und werden deshalb häufig von Ameisen gesammelt und dabei verbreitet. Sie lassen sich auch leicht selbst aussäen. Da die Samen selten im Handel erhältlich sind, sammelt man sie selbst ab und sät im Juni bis Juli in sandigen Boden. Im zweiten Jahr erscheinen die ersten Blüten.

Durch Brutzwiebeln vermehrte Pflanzen kommen bereits im ersten Jahr zur Blüte. Überlässt man die Bestände sich selbst, bilden sich im Laufe der Jahre stattliche Teppiche aus hellblauen Blüten.

 

Ratschläge Gesundheit

Alle Schneestolzarten sind anspruchslos und dauerhaft. Am zusagenden Standort vermehren sie sich reichlich und werden weder von Krankheiten noch von Schädlingen befallen. Wichtig ist, dass der Boden im Sommer nicht zu sehr austrocknet, da die dünnhäutigen Zwiebeln sonst leicht eintrocknen. In humosen Böden und im Schutz von Gehölzen passiert dies nicht.

Schneestolz

Schneestolz, Gruppenweise  

Gruppenweise Pflanzung bringt die zarten Farben besonders zur Geltung

 

Die Pflanze übers Jahr

Frühling

März bis April:

Jetzt zeigen sich die blauen, weißen oder rosafarbenen Blütensterne.

Mai:

Schwache Volldüngergaben unterstützen die Nährstoff Speicherung für die Blüte im kommenden Jahr.

Sommer

Juni bis Juli:

Die Blätter müssen in Ruhe einziehen können und dürfen keinesfalls abgeschnitten werden. Im Rasen sind die grasartigen Blätter schwer zu erkennen. Beim Mähen ist deshalb Vorsicht geboten.

Herbst

September bis Oktober:

Pflanzzeit. Zwiebeln je nach Größe in eine Tiefe von 6 bis 10 cm im Abstand von 10 cm legen. Schweren Lehmboden gut vorbereiten, tiefgründig lockern und mit Lauberde verbessern.

Winter

Dezember bis Februar:

Alle Arten sind bei uns winterhart. Werden sie nach der Pflanzung zusätzlich mit Kompost oder Torf abgedeckt, überstehen sie unbeschadet auch den härtesten Frost.

 

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