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Fertige Mooswände oder Torfwände werden kaum irgendwo angeboten, das macht aber nichts, weil sie recht einfach nachzubauen sind
Mooswände und Torfwände, immer nur Kübel oder Kästen auf Balkon oder Terrasse werden mit der Zeit auch langweilig. Interessanter ist da schon eine selbstgebaute Moos – oder Torfwand für Ihre Blumen und Pflanzen.
Mooswände und Torfwände
Im Prinzip ist es ganz einfach: Eine Moos – oder Torf Wand ist nichts anderes als ein senkrechtes, bepflanztes Beet. Ein Behälter, einem Käfig nicht unähnlich, in den Blumen und andere Pflanzen gesetzt wurden, die durch das Drahtgitter nach außen wachsen.
Solche grünen Wände können viele Funktionen erfüllen: Sie sind Sicht- und/oder Sonnenschutz; sie verdecken eine hässliche Wand oder Ecke auf der Terrasse. Oder sie sind „nur“ schön und demonstrieren die Fantasie, die Kreativität des Besitzers, Erbauers.
Früher Moos – heute meist Torf
Zu Beginn der Mooswände oder Torfwände wurden diese fast ausschließlich mit Sphagnum-Moos gefüllt. Leider wird die Beschaffung dieses Füllstoffes immer schwieriger (wenn das nicht schon gänzlich unmöglich ist), findige „Grün-Fans“ kamen auf den Ersatz Torf. So erklärt sich auch der zusammengesetzte Begriff „Moos – oder Torfwand“.
Mooswände oder Torfwände
Mooswände oder Torfwände sind senkrechte Beete
Einfach nachzubauen
Fertige Mooswände – oder Torfwände werden kaum irgendwo angeboten. Das macht aber nichts, weil sie recht einfach nachzubauen sind. Wer nicht eben perfekt im Umgang mit Hammer und Säge ist, kann sich die Einzelteile auch nach Maß von einem Schreiner zuschneiden lassen. Eine solche Wand, die nur einseitig bepflanzt werden soll, benötigt eine Tiefe von ca. 20 Zentimeter; bei doppelseitiger Bepflanzung empfehlen sich etwa 35 Zentimeter.
Bedenken Sie, dass nasser Torf leicht acht-bis zehnmal so schwer wie trockener sein kann. Daraus ergibt sich ein sehr starkes Brett als Boden der ganzen Wand. Und zusätzlich empfiehlt es sich, die komplette Wand auf Möbelrollen zu stellen, um sie später gegebenenfalls an einen anderen Standort rollen zu können.
Der Rahmen der Wand besteht aus gehobelten Dachlatten, deren Stärke Sie je nach Geschmack selbst bestimmen können. Der Maschendraht sollte eine Höchstweite von 5 Zentimetern haben, damit der Inhalt nicht herausfallen kann.
Imprägnieren Sie die Dachlatten sorgfältig mit einem unbedingt pflanzenverträglichen Mittel. Und achten Sie darauf, dass der Draht kunststoffummantelt ist: Nackter Draht würde zu schnell rosten.
Außen grob, innen fein
Die Füllung besteht aus Torf: Entweder reiner Torf oder Torfkultursubstrat. Ideal ist eine Mischung aus beidem: Außen der grobfaserige Torf, der nur sehr langsam zerbröselt, innen das feinfaserige Substrat, in dem sich die Wurzeln der Pflanzen besser halten können.
Vor dem Einfüllen muss der Torf gut angefeuchtet, besser noch: Durchnässt werden. Das erfordert etwas Geduld.
Dann wird so eingefüllt wie bereits erwähnt: Außen grob, innen fein. Da anzunehmen ist, dass der Torf durch die Maschen nach außen fällt, empfiehlt es sich, das ganze Gestell von vornherein mit einer Kunststofffolie zu umwickeln. Hat sich der Inhalt gesetzt, wird die Folie wieder entfernt. Pressen Sie den Torf beim Einfüllen nicht zu fest zusammen, sonst erschweren Sie sich das spätere Bepflanzen unnötig.
Das volle Gestell sollte zwei Tage unberührt stehenbleiben, dann hat sich der Torf gesetzt, abgelagert.
Mooswände – oder Torfwände lassen sich eigentlich mit allem bepflanzen, was sonst üblicherweise in Balkonkästen oder Kübel kommt: Mithin mit allen gängigen Sommerblumen. Sie sollten aber tunlichst die preiswerten auswählen, weil so eine Wand eine ganze Menge aufnehmen kann. Und: Nehmen Sie die, die über einen längeren Zeitraum blühen, vielleicht sogar bis in den Herbst hinein.
Bewährt haben sich zum Beispiel Petunien, Lobelien, Pantoffelblumen. Und wer dann noch Freude am Experimentieren hat, kann’s auch mal mit Radieschen oder Küchenkräutern versuchen.
Vom nackten Käfig zur grünen Wand
Ohne Inhalt
Das Gestell ohne Inhalt: stabiler Boden, Gerüst aus gehobelten Dachlatten, Maschendraht.
Einfüllen
Beim Einfüllen darauf achten: Außen grobfaseriger Torf, innen feiner. Nicht zu fest pressen
Mooswände, Pflanzen einsetzen
Durch die Maschen werden die Pflanzen eingesetzt
Von oben schräg nach unten
Nur Jungpflanzen sind für diese grünen Wände geeignet. Vor dem Einsetzen jedoch sollten auch ihre Wurzelballen etwas verkleinert und keilförmig zugeschnitten werden. Mit einem Pflanzholz, erhältlich im Fachhandel, wird von oben schräg nach unten ein Loch durch die Maschen in den Torf gebohrt. Dort hinein kommen sodann die Wurzelballen der einzusetzenden Pflanzen. Anschließend den Torf um die Wurzeln herum sorgfältig mit den Fingern andrücken.
Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen richtet sich naturgemäß nach ihrer späteren Größe: Bei kleineren reichen zumeist 12 bis 15 Zentimeter, bei größeren sollten es schon mindestens 20 Zentimeter sein.
Eine Torf- oder Moos Wand wird nie zu einem richtigen Höhepunkt auf Ihrer Terrasse, wenn sie nicht täglich gepflegt wird.
An erster Stelle steht dabei das regelmäßige Gießen: Täglich muss es geschehen, denn der Torf darf nie austrocknen. Gegossen wird grundsätzlich so lange, bis das Wasser aus dem unteren Teil der Wand wieder herausläuft. Das erfordert schon ein wenig Zeitaufwand.
Düngen muss sein
Einmal pro Woche sollten Sie dem Gießwasser eine Portion Flüssigdünger zugeben – wenn es Ihnen doch gelungen sein sollte, die Wand mit Moos zu füllen. Haben Sie hingegen zu Torf gegriffen, reicht es, wenn Sie alle 14 Tagen düngen.