Gartendill, aromatisches Gewürzkraut für den Garten

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Je nach Sorte kann Gartendill zwischen 50 und 125 cm groß werden, der schlanke Stängel ist dicht von hellgrünen Blättern umgeben

Beim Gartendill (Anethum graveolens vor. hortorum) handelt es sich um eine uralte Kulturpflanze, die schon bei den Ägyptern angebaut wurde. In Skandinavien und Osteuropa ist Gartendill der König der Küchenkräuter – wie für die Ungarn Paprika.

Gartendill ein aromatisches Gewürzkraut

Den Gartendill brachten vermutlich Mönche über die Alpen zu uns. Denn die Griechen, Römer und Juden schätzten Gartendill schon lange vor uns. Er breitete sich vor allem in den Kräutergärten der Klöster aus. Schon 820 wird er in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Und auch in den berühmten Landverordnungen Karl des Großen, den Capitulare de villis, ist er verzeichnet.

 

Gartendill wirkt gegen Bauchschmerzen und böse Hexen

Im Mittelalter hatte der Gartendill in Arznei – und Kräuterbüchern seinen festen Platz – und auch im Aberglauben der Leute. Er sollte helfen gegen „Grimmen im Leib, heftige Winde und Reißen im Gedärm“, aber auch gegen böse Hexen und deren Zauberei. In einigen Gegenden steckten sich die Bräute am Hochzeitstag Dill in die Schuhe. Auf diese Art wollten sie sich die Herrschaft im Hause verschaffen.

 

Gartendill verwandt mit anderen Kräutern

Botanisch zählt der Gartendill zur großen Familie der Doldengewächse. Er ist mit vielen anderen Kräutern verwandt, zum Beispiel mit dem Beifuß, Liebstöckel, Petersilie, Sellerie und Wermut.

 

Dill im Topf

Dill können Sie auch ohne große Probleme im Topf oder Balkonkasten ziehen. Allerdings sollten Sie dann solche Sorten aussäen, die nicht so hoch werden, aber trotzdem viele Blättchen bekommen. Suchen Sie einen sonnigen Platz aus, der aber windgeschützt sein muss. Da sich die Pflanze im Gefäß schnell verbraucht, nehmen Sie am besten alle vier Wochen Folgesaaten vor. Dann haben Sie immer frische Kräuter für die Küche.

 

Tipp

Im Garten sollten Sie nie Dill und Fenchel nebeneinander setzen. Denn die beiden befruchten sich gegenseitig.

Dill im Topf

Dill im Topf

 

Dill in der Küche

Beim Dill kann man die ganze Pflanze zum Würzen verwenden. Von den jungen Pflanzen werden zuerst nur einzelne Blättchen abgepflückt. Später wird dann die ganze Pflanze ab geerntet.

Den blühenden Dill und die Fruchtdolden braucht man zum Beispiel zum Einlegen von Gurken, Essiggemüse, Senfkürbis und zum Bereiten von Kräuteressig.

Die jungen Blätter, fein geschnitten, geben auf Quark und Tomaten einen aromatischen Geschmack. Weiterhin wird Dill für Salate aller Art genommen, insbesondere zu Gurkensalat. Aber auch zu Fisch – und Fleischgerichten passt Dill. Berühmt ist zum Beispiel die sogenannte Dill soße zu Aal und Hecht.

 

Dill im Winter

Sie können das Blattwerk getrocknet aufbewahren. Ernten Sie dazu junge Pflanzen noch vor der Blüte, und hängen Sie kleine Büschel im Schatten zum Trocknen auf. Danach reiben Sie die trockenen Blättchen von den Stängeln und verwahren sie in luftdicht verschlossenen Gläsern.

 

Ratschläge bei Krankheiten

Wenn der Dill in einer nahrhaften Erde wächst, wird er selten krank.

Blattläuse

Falls Blattläuse auftreten, dürfen Sie bei solchen Pflanzen, die für die Küche bestimmt sind, auf keinen Fall chemische Sprühmittel einsetzen. Am besten sammeln Sie zunächst einmal so viele Läuse wie möglich ab. Dann können Sie den Rest mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen. Das Abspülen sollten Sie nach einer Woche wiederholen.

 

Tipp Einkaufen

Dill kann man nicht als Pflanze kaufen, sondern nur selbst aussäen. Das aber vom Spätwinter bis weit in den Sommer.

Lebensdauer:

Der Dill gehört zu den einjährigen Pflanzen.

Saison:

Im Freien ab April, im Zimmer früher.

Schwierigkeitsgrad:

Der Dill gehört zu den einfachen Küchenkräutern.

Gartendill

Blütendolden

Die großen, grünlich gelben Blütendolden duften stark und sind bei den Bienen sehr beliebt

 

Kurze Hinweise

Größe und Wuchs

Je nach Sorte kann Dill zwischen 50 und 125 cm groß werden. Der schlanke Stängel ist dicht von hellgrünen, fein gefiederten Blättern umgeben.

Blüte und Duft

Je nach Saat Termin erscheinen die gelben Blütendolden zwischen Juli und September. Sie duften sehr stark. Nach der Blüte entwickeln sich längliche Samen.

Licht und Temperatur

Der Dill braucht einen Sonnenplatz im Garten. Bei schönem Wetter gelangt er schon bald nach der Aussaat zur Blüte und ist erntereif

Gießen und Düngen

Wenn Dill in Töpfen oder Blumenkästen wächst, braucht er sehr viel Wasser, da er schnell austrocknet. Nasse Füße verträgt er aber nicht. Düngen sollten Sie Dill nicht; die Pflanze schießt sonst zu sehr ins Kraut und entwickelt zu wenig ätherische Öle.

Erde und Umpflanzen

Einen nährstoffreichen Boden braucht der Dill. Im Garten sollten Sie die Saatfläche öfter einmal wechseln. Ein Umpflanzen ist nicht notwendig. Sie können aber Sämlinge in einzelne Töpfe umsetzen.

Schneiden

Beschnitten wird der Dill nur; um ihn bei der Speisezubereitung zu verwenden.

Vermehren

Dill vermehrt man immer durch Aussaat. Säen Sie in Reihen, mit einem Abstand von 20-25 cm. Nach 14 bis 21 Tagen erscheinen die ersten Pflänzchen.

Umgebung

Am wohlsten fühlt sich der Dill auf dem Kräuterbeet im Garten. Sie können ihn aber auch in Blumentöpfe oder Balkonkästen aussäen. Mit seinen Blütendolden, und dem hübschen Grünschimmer der Blätter ist er sehr dekorativ.

 

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