Bonsai – Formen und Anziehen mit mehrere Methoden

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Wer einen Bonsai in einer ganz bestimmten Form ziehen will, muss mit jungen Pflanzen beginnen, dafür bieten sich mehrere Methoden an

Wer sich schon ein wenig mit der Bonsai-Kultur beschäftigt hat, dem genügt es bald nicht mehr, nur ein kleines Bäumchen zu haben. Hier erfahren Sie, wie man einen Bonsai zieht und ihn typisch formt. Jeder Bonsai – zumindest wenn er sich an die chinesischen und japanischen Vorbilder hält – wird vom Züchter nach ganz bestimmten Vorbildern geformt. Manchmal sehen diese Formen ein wenig unnatürlich aus. Sie beruhen aber auf den natürlichen Wuchstypen von Bäumen.

Bonsai - Formen und Anziehen mit mehrere Methoden

Streng aufrechte Form

Sie wird auch als chockan bezeichnet. Hierfür eignen sich am besten Pflanzen, die schon von Natur aus einen geraden, kräftigen Stamm mit vielen Seitenzweigen haben. Zunächst müssen Sie leichte Krümmungen im Stamm mit Drähten oder Stäben korrigieren; dann werden überflüssige Äste dicht am Stamm abgeschnitten.

Bonsai

Streng aufrechte Form

In streng aufrechter Form wächst diese Kiefer. Die gleichmäßig geformte Krone erfordert etwas Mühe und einen regelmäßigen Schnitt.

 

Locker aufrechte Form

Der Fachausdruck lautet moyogi. So ein Baum wächst immer in gut ausbalancierten Windungen, die zur Spitze hin immer kleiner werden. Sie sollten dazu immer Jungpflanzen nehmen, deren Stamm schon von Natur aus eine S-Form hat. Wenn Sie Äste abschneiden, dann vor allem solche, die nach innen wachsen.

 

Geneigte Form

Dieser Bonsai kann einen dicken oder dünnen Stamm haben. Immer aber wächst er leicht schräg, mit Zweigen in beiden Richtungen.

Bonsai

Geneigte Form

Als geneigte Form bezeichnet man es, wenn ein Bonsai wie dieser Chinesische Wacholder (etwa 12 Jahre alt) leicht schräg wächst.

 

Indoor-Bonsai (Zimmerbonsai) und ihre spezielle Pflege (Video)

Windgepeitschte Form

Der Fachausdruck dieser Form: fukinagashi. Hier sind alle Zweige des Bonsai in eine Richtung „geweht“, als ob er ständig dem Wind ausgesetzt ist. Diese Wuchsform kann man nur erreichen, wenn man schon Jungpflanzen entsprechend eintopft und erzieht.

Sie kommen so in das Bonsai-Gefäß, dass der Stamm fast waagerecht liegt. Dann wachsen alle Zweige senkrecht nach oben, zum Licht hin. Durch ein neues Eintopfen in der zweiten Wachstumssaison, durch entsprechendes Drahten und Verbiegen kann dieser Typ noch weiter ausgeformt werden.

Bonsai

Efeu-Bonsai

Selten zu sehen ist ein Efeu-Bonsai, hier als (nicht ganz perfekte) windgepeitschte Form

Bonsai

Klassische windgepeitschte Form

Die klassische windgepeitschte Form erreicht man durch ein schräges Einsetzen des Stammes

 

Kaskadenform

Diesen Bonsai mit hängendem Stamm und Zweigen nennt man Kengai. Die Kaskadenform ist eine Fortsetzung der wind gepeitschten Form. Ausgangspunkt ist wieder der fast waagerechte Stamm mit den nach oben zeigenden Zweigen. Sind Stamm und Zweige lang genug, werden sie so über den Topfrand gebogen, dass die kahle Stammseite zum Gefäß zeigt. Die Zweige fallen nun wie eine Kaskade nach unten. Wichtig bei dieser Wuchsform sind vor allem tiefe Schalen.

 

Waldform

Die yoseue, die Waldform, ist von allen die einfachste. Sie brauchen nur mehrere streng oder locker aufrechte Jungpflanzen zusammen in eine flache Schale zu setzen, so dass es wie eine Waldgruppe aussieht.

 

Mehrfachstamm

Wichtig für diese Form ist die Abneigung der Japaner gegen gerade Zahlen. Nur die Zahl zwei wird geduldet. Ansonsten hat so ein Mehrfachstamm immer drei, fünf oder sieben Stämme, die alle aus einer Wurzel wachsen. Für die Zwillingsstämme hat man noch einen Untertyp, sokan, geschaffen.

Bonsai

Mehrfachstamm

Unter dem Oberbegriff ,,Mehrfachstamm“ sind alle Zwillings-, Drillings- und Fünferstammformen zusammengefasst

 

Eigene Anzucht

Wer einen Bonsai in einer ganz bestimmten Form ziehen will, muss mit jungen Pflanzen beginnen. Dafür bieten sich mehrere Methoden an.

 

Anzucht aus Samen

Diese Methode verlangt viel Geduld, weil es lange dauert, bis aus einem Sämling ein Bäumchen wird. Dafür kann man aber diese Pflänzchen schon in frühester Jugend formen. Bis der Bonsai Form annimmt, dauert es etwa fünf Jahre.

 

Durch Stecklinge

Diese Methode braucht weniger Zeit als die Anzucht aus Samen. Außerdem kann man sich das spätere Ergebnis besser vorstellen. Stecklinge können Sie von fast allen Bäumen schneiden, aber möglichst von kleinen (jedoch vollbeblätterten) Zweigen. Nach ein bis zwei Jahren kann man beginnen, den Winzling in Form zu schneiden.

 

Jungpflanzen aus dem Wald

Hier ist es wichtig, dass die Pflanzen ganz vorsichtig ausgegraben werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Umhüllen Sie die Wurzeln mit feuchtem Gras, bis Sie den Wald-Bonsai zu Hause eintopfen. Wenn er in eine flache Schale gesetzt wird, müssen Sie den Stamm für die nächsten sechs Monate am Topf befestigen. Erst dann hat das Bäumchen durch neue Wurzeln festen Stand.

 

Durch Abmoosen

Diese Methode empfiehlt sich, wenn man im Garten einen Baum mit einer besonders schönen Triebspitze hat, die sich als Bonsai eignen würde. Diese wird unterhalb der Spitze so fest mit Draht umwickelt, dass dieser in die Rinde einschneidet. Darum feuchtes Moos und Plastikfolie packen, bis sich Wurzeln bilden.

 

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