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Was ihre Wirkung ausmacht, sind die zahlreichen Ausläufer, die Bibernellrosen im Laufe der Jahre bilden, weniger beliebt sind ihre Stacheln
Die wilde Form der Bibernellrosen – bei uns auch Dünen- oder Reichstachelige Rose genannt – sieht man selten in unseren Gärten.
Auch Dünen- oder Reichstachelige Rose genannt
Um so öfter dagegen setzen ihre Abkömmlinge, die Zuchtformen, unübersehbare Akzente. Dabei ist die „Ahnmutter“ vieler Buschrosen selbst eine durchaus sehenswerte, weiß bis leicht rosa blühende und sehr angenehm duftende Wildrose.
Viele Stacheln
Was sie weniger beliebt macht, sind ihre unzähligen Stacheln, von denen sie mehrere unterschiedlich spitze Arten besitzt. Ihnen allen ist aber gemeinsam: Sie sitzen dicht an dicht an Stamm und Zweigen. Kein Wunder, dass sie zu dem wenig schmeichelhaften Beinamen „die Allerstacheligste“ ( Rosa spinosissima) gekommen ist. Der Umgang mit ihr ist wirklich nur mit sehr dicken Gärtnerhandschuhen aus Leder zu empfehlen. Mit einem Meter Höhe ist die Bibernellrose eine der kleinen unter den Strauchrosen. Für eine Sichthecke oder als Windschutz ist die Wildrose zu niedrig.
Kiefern als Nachbarn
Rosenbüsche sind im Winter nicht gerade leuchtende Schönheiten. Eine Nachbarschaft mit Nadelgehölzen ist deswegen zu empfehlen! Werden Wildarten zusammen mit Kiefern gepflanzt, ist das winterliche Problem gelöst. Die Rosen setzen während des Sommers, die Kiefern während des Winters Akzente in der Hecke. Die Blüten heben sich vor den grünen Nadeln besonders gut ab. Bibernellrosen sind undurchdringliche lebende Einfassungen, aber nicht unbedingt ideale Sichtschutzhecken oder Windschutzhecken.
Bibernell
Bibernellrosen
Zahlreiche Ausläufer
Was ihre besondere Wirkung ausmacht, sind die zahlreichen Ausläufer, die sie im Laufe der Jahre bildet und die ihr nach und nach ein stattliches, buschiges Aussehen verleihen.
Nur einige Sorten können größer werden und entsprechend mächtige, regelrechte Rosenhecken bilden. Wie für viele Rosen typisch, zeigen sich die Blätter auf ihrer Oberseite dunkel-, auf ihrer Unterseite dagegen hellgrün. Sehr attraktiv wirken auch die Hagebutten, die im Herbst und Winter in einem fast schwarzen Rot aus den Büschen leuchten.
Geringe Ansprüche
Wie man es von wilden Pflanzen erwarten kann, ist die Bibernellrosen – auch in den meisten gärtnerischen Zuchtformen – sehr robust, unverwüstlich und dabei äußerst anspruchslos. Ihr reichen schon karge, nährstoffarme Sandböden zum Wachsen aus.
Deswegen kann man sie auch so gut an Böschungen und anderen wenig attraktiven Standorten pflanzen. Dort machen ihr auch längere Trockenperioden nicht all Zuviel aus.
Bibernell
Bibernellrosen `Maigold‘
Standort
Voll sonnig, auch stundenweise lichter Halbschatten. Die Wildart allein oder in Hecken, die Zuchtsorten in Einzelstellung oder mit anderen großen Strauchrosen.
Boden
Die Wildart wächst auf kargen Böden und auf jedem Gartenboden. Die Zuchtsorten lieben durchlässigen, nährstoffreichen Boden aus einem Ton-Sand-Humus-Gemisch.
Pflege
Bei Wildart kaum erforderlich. Bei den Abkömmlingen im Frühjahr nach den letzten Frösten das abgestorbene Holz herausnehmen und die Pflanze mit Volldünger versorgen.
Bibernellrosen
Rosa pimpinellifolia ‚Nevada‘
Viele edle Töchter
Seit dem 17. Jahrhundert ist die Bibernellrose bei uns verbreitet und hat seither Züchter immer wieder animiert, neue Sorten aus ihr herauszuarbeiten. Schließlich macht ihre Robustheit sie zu einer für unser Klima besonders gut geeigneten Blume. Zahlreiche Strauchrosen stammen von ihr ab. Wilhelm Kordes, der wohl berühmteste deutsche Rosenzüchter, kreuzte beispielsweise die Rosa pimpinellifolia mit großem Erfolg. Ihm gelang damit die berühmt gewordene ‚Frühlingsserie“. Dies ist eine noch heute sehr beliebte und prächtig blühende Gruppe von Strauchrosen.
Hagebutten
Vom Herbst bis weit hinein in den Winter fallen die Bibernellrosen durch ihre hübsch gefärbten Hagebutten auf. Während sie bei der wilden Urform fast schwarz und kugelförmig erscheinen. trägt ‚Golden Wings‘ beispielsweise leuchtend orangerote Früchte. Bei ‚Ormiston Roy‘ sehen die Hagebutten fast wie braunschwarze Johannisbeeren aus, und die weitverbreitete Sorte ‚Frühlingsanfang‘ schmückt sich kastanienbraun.
Bibernell
Orientalische Bibernellrosen
Frühlings – Hybriden
So entstand in den 30er Jahren `Frühlingsgold‘, eine Sorte mit halb gefüllten, hellgelben Blüten. Obwohl schon beinahe ein „Oldtimer“, ist diese vielfach prämierte Rose auch heute noch sehr beliebt. Wohl die bekannteste aus dieser Serie ist die Sorte `Frühlingsduft‘. Sie bringt Blüten, die in ihrer Pracht den Edelrosen Gleichen, in zarter Schattierung von Hellgelb bis Apricot.
Ähnlich attraktiv sind aus dieser Serie auch `Frühlingsanfang‘, die elfenbeinweiß blüht, `Frühlingsmorgen‘ mit rosa-gelben Blüten, `Frühlingsschnee‘, die natürlich schneeweiß und gefüllt erscheint und die hellrot-gelbe, nur wenig gefüllt, aber sehr attraktiv blühende ‚Frühlingszauber‘.
Pflege über die Jahreszeiten
Frühling
April bis Mai:
Nach den letzten Frösten totes und störendes Holz herausschneiden. Zuchtsorten etwas Volldünger geben.
Mai bis Juni:
Blütezeit der Wildart und der meisten Sorten.
Sommer
Juni bis August:
Jetzt beginnt die Blütezeit der remontierenden, das heißt der wiederholt blühenden Sorten wie zum Beispiel die herrlich zartgelbe `Golden Wings‘.
Herbst
September:
Bei günstiger Witterung schwache Nachblüte der Wildart und einiger Sorten.
Oktober:
Reifezeit der Hagebutten. Mit abgelagertem Stallmist oder organischem Material düngen.
Winter
November:
Winterabdeckung ist im allgemeinen nicht erforderlich, bei empfindlicheren Sorten wie `Golden Wings‘ ist eine Abdeckung aus Fichtenreisig an ungeschützten Standorten ratsam.