Baumschnitt alter Obstbäume, warten Sie die Winterruhe ab

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Das alte Obstbäume kaum noch Früchte bringen, stimmt nicht, ihnen fehlt nur der richtige Baumschnitt, schaffen Sie ein ausgewogenes Verhältnis

Baumschnitt; Dass alte Obstbäume immer weniger tragen, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden, ist eigentlich logisch. Denn jeder Zweig kann schließlich nur eine ganz bestimmte Zeit.

Baumschnitt alter Obstbäume

Oft nur ein Jahr lang, Früchte hervorbringen. Das muss aber nicht heißen, dass irgendwann der ganze Baum nichts mehr taugt. Mit einem kräftigen Schnitt geben Sie ihm die Chance, neue, fruchtbare Zweige und Äste ausbilden zu können. Außerdem schaffen Sie damit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Krone und Wurzeln.

Denn meist wird nämlich die Krone im Lauf der Zeit für das Wurzelsystem zu groß. Die Folge: Nahrungs – und Wassermangel und natürlich schlechtere Erträge.

 

Wann ein Baumschnitt fällig wird

Nicht oder zu wenig geschnittene Bäume erkennen Sie daran, dass ihre neuen Seitentriebe immer kürzer bleiben. An den älteren Ästen im Inneren der Krone bilden sich überhaupt keine fruchtbaren Triebe mehr, die minderwertigen Früchte wachsen meist nur an den Außenseiten der Krone.

 

Nutzen Sie die Winterruhe

Wenn Sie solche Bäume besitzen, dann warten Sie die Winterruhe ab. Sie können im Spätherbst, nach dem Laubfall, beginnen und den Baumschnitt bis ins zeitige Frühjahr fortsetzen. Ende März aber sollten Sie aufhören, da jetzt die Säfte unter der Rinde wieder zu steigen beginnen. Neue Wunden würden jetzt dem Baum schaden, er würde lange bluten, wertvolle Nährstoffe verlieren und leicht von Krankheiten befallen werden.

 

Radikales Vorgehen beim Baumschnitt

Wenn Sie nach langen Jahren erstmals einen Obstbaum schneiden wollen, müssen Sie radikal vorgehen, um Erfolg zu haben. Teilen Sie solche Aktionen notfalls auf zwei Jahre auf, um den Baum nicht übermäßig zu belasten.

 

Baumschnitt Stummel Entfernen

Achten Sie darauf, dass keine Stummel stehen bleiben. Denn diese werden nicht mit Nährstoffen versorgt, ihre Wunden können daher nicht heilen. Auch hier können Krankheitserreger angreifen. Richtig ist es vielmehr, die Zweige und Äste vollständig zu entfernen. In der wulstartigen Verdickung an der Ansatzstelle liegen nämlich ruhende Knospen, die dann austreiben und die Wundheilung fördern.

Baumschnitt

Vernachlässigte Obstbäume

So sehen viele vernachlässigte Obstbäume vor dem wichtigen Schnitt aus

 

Neues Wachstum

Ziel des Auslichtens soll es sein, die Krone wiederherzustellen, bzw. sie zu erhalten. Die (nicht tragenden) Leit – und Seitentriebe sollen mit dem sogenannten Fruchtholz in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Durch den Schnitt wird der Baum dazu angeregt, neue Triebe zu bilden. Damit sich hierbei kein Wildwuchs bilden kann, sollten Sie in den folgenden Jahren immer wieder einmal sogenannte Erhaltungsschnitte durchführen.

 

Werkzeuge die Sie brauchen

Mit dem richtigen Werkzeug gelingt Ihnen der Schnitt ganz leicht:

Baumsäge (Bügelsäge) mit einem verstellbaren Blatt: Damit erreichen Sie auch Winkel und Gabeln gut.

Baumschere: Mit ihr können Sie alle Zweige bis zu 2 cm Durchmesser kappen.

Wundverschlussmittel: Alle Wunden, die größer als 3 cm sind, sollten Sie damit behandeln. Dabei ist es egal, ob Sie ein flüssiges Mittel nehmen, eine Paste, ein Wachs oder eine Salbe.

Hippe: Mit der leicht geschwungenen Klinge dieses Spezialmessers können Sie Wundränder glatt schneiden.

Baumschnitt

Verjüngungskur

Nach der Verjüngungskur fällt Licht auf jeden Ast – auch nach dem Austrieb

 

Obstbäume schneiden richtig gemacht (Video)

Tipp

Beim Schnitt alter, lange nicht gepflegter Kronen sollten Sie fast ausschließlich mit der Säge arbeiten, die Schere brauchen Sie kaum. Umgekehrt können Sie auf die Säge fast ganz verzichten, wenn Sie die Kronen Ihrer Obstbäume regelmäßig schneiden.

 

Baumschnitt Stärkere Äste mit Vorsicht schneiden

Stärkere, schwere Äste, die oft regelrecht mit anderen „verfilzt“ sind, müssen Sie besonders vorsichtig absägen, weil Ihnen sonst Gefahren durch Zurückschnellen oder zu frühzeitiges Abbrechen drohen. Gehen Sie am besten abschnittweise vor, lassen Sie in jedem Fall zunächst ein etwa 30 cm großes Stück übrig und sägen Sie dieses dann besonders sorgfältig ab. Damit verhindern Sie auch, dass die Rinde am Stamm splittert und Krankheitserreger leichter eindringen können.

 

Baumschnitt Auf jeden Fall Wundbehandlung

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, müssen Sie größere Wunden behandeln. Schneiden Sie zunächst mit Messer oder Hippe die Säge wunden von den Rändern her glatt, und bestreichen Sie sie anschließend mit einem Verschlussmittel, z.B. Wund wachs. So haben Krankheitserreger keine Chance, und die Wunden heilen schneller.

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Fachmännischer Baumschnitt

Nach dem fachmännischen Schnitt trägt Ihr Apfelbaum wieder reichlich Früchte

 

So macht man es am besten:

Abgestorbene und verletzte Äste (Windbruch!) müssen sie sinnvollerweise zuerst herausschneiden. Diese müssen nämlich in jedem Fall entfernt werden, weil durch sie Krankheitserreger eindringen können.

Äste, die in die Krone hinein anstatt nach außen wachsen, kommen als nächstes an die Reihe. Schaffen Sie Luft!

Zu dicht stehende oder sich kreuzende Äste sollten Sie gleichfalls entfernen, gleiches gilt für Gabelungen und parallel wachsende, sogenannte Konkurrenz Triebe. Lassen Sie hierbei immer den stärkeren Ast oder den, der mehr Licht bekommt, weiterwachsen.

Die sogenannten Ständer oder Reiter müssen als nächstes weg. Das sind Äste, die meist auf der Oberseite der starken Äste wachsen und daher sehr gut ernährt werden. Sie bringen allerdings kaum Frucht und nehmen anderen, besser tragenden Trieben Licht und Luft.

Alle beschatteten Äste entfernen sie als nächste.

Wenn die Krone zu groß und ausladend wird, dann schneiden Sie die alten Leit und Seitentriebe zurück. Junge Triebe können besser nachwachsen, die Ernte wird wesentlich erleichtert und die gesamte Krone bekommt mehr Licht.

 

Schrittweise

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Schaden verhindern

So verhindern Sie Schaden beim Entfernen der Äste: Schneiden Sie alle Zweige weg, damit der Ast frei fällt

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Von unten her sägen

Sägen Sie dann von unten her bis zur Mitte des Astes. Damit verhindern Sie, dass er beim Herunterfallen splittert

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Von oben sägen

Dann erst sägen Sie ihn von oben her ab. Passen Sie beim Herabfallen auf, dass Sie nicht getroffen werden

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Baumschnitt. Mit Baumwachs verschließen

Den verbleibenden Stummel sägen Sie am Stamm ab. Glätten Sie die Wunde und verschließen Sie sie mit Baumwachs.

 

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